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Acht spektakuläre Rennen am Pannoniaring

Steffen Faas nützt die Probleme von Holger Baumgartner in der „Elite“ Klasse eiskalt aus. Jörg Haghofer mit zwei „Rookies“ Siegen, Debütant Dominik Olbert gewinnt Rennen drei. Klaus Angerhofer & Reini Kofler gewinnen die erstmals separat gefahrenen GT4-Rennen. Die „Endurance“ wird ebenfalls zur Beute des „True Racing“ GT4-Duos Angerhofer/Kofler.

Fotos: Joel Kernasenko

52 Pilotinnen und Piloten fanden den Weg zum Pannoniaring bei Sarvar und sorgten so erneut für einen Nennungs-Rekord in der X-BOW BATTLE. Veranstalter Georg Silbermayr durfte sich dabei gemeinsam mit KTM und Reiter-Engineering Teamchef Hans Reiter über gleich elf Nennungen für die Premiere der separat gefahrenen GT4-Rennen freuen. Spannung und Spektakel gab es aber natürlich in allen Rennen – nicht weniger als deren acht standen am Donnerstag und Freitag am Programm: Zum einen die beiden Läufe zur bereits erwähnten „GT4“ Klasse, die beiden Rennen der „Elite“ Klasse, das „Endurance“ Rennen und – eine Ausnahme – gleich drei Rennläufe der „Rookies“, nachdem man das aufgrund eines Hagelunwetters abgesagte Rennen vom Red Bull Ring nachtragen konnte.

1. Rennen „Elite“

MLS-Racing Pilot Steffen Faas kam mit 18 Punkten Vorsprung in der „Elite“ Gesamtwertung nach Ungarn, sein Verfolger Holger Baumgartner hatte sich dementsprechend vorgenommen, seinen Punkte-Rückstand mit zwei Siegen entscheidend zu verkleinern. Der Deutsche Faas verpasste diesen Hoffnungen allerdings schon im ersten Qualifying einen Dämpfer und holte die Pole, während der Österreicher Baumgartner von Beginn an mit verschiedenen Problemen zu kämpfen hatte: „Wir haben das ganze Wochenende über keinen optimalen Reifendruck gefunden, vor allem im ersten Rennen war es schlimm“ erzählte ein enttäuschter Baumgartner am Ende der Veranstaltung. In dem von ihm angesprochenen ersten Rennlauf geriet er zu allem Überfluss auch noch unabsichtlich mit seinem Teamkollegen „BOB BAU“ aneinander, mehr als Platz fünf war für ihn daher nicht zu holen. Oliver Hörschläger fuhr ein starkes Rennen und wurde Vierter, während vor ihm rundenlang ein heftiges Duell um die Plätze zwei und drei tobte. Am Ende setzte sich der Luxemburger Fränz Arendt gegen den Polen Artur Chwist durch und wurde Zweiter. Ungefährdeter Sieger wurde aber Pole-Mann Steffen Faas, der einen astreinen Start- und Ziel-Sieg feiern durfte.

2. Rennen „Elite“

Auch für den zweiten Rennlauf konnte Steffen Faas seinen KTM X-BOW klar auf die Pole-Position stellen, und wie schon im ersten Durchgang gab’s auch am Freitag keinen Gegner, der seinen Start- und Ziel-Sieg verhindern hätte können. Damit liegt Faas in der „Elite“ Gesamtwertung nun schon 37 Zähler vor Holger Baumgartner, der mit Platz zwei zwar Schadensbegrenzung betreiben konnte, aber seine Chancen auf den Titel schwinden sieht: „Wir haben unsere Probleme nicht in den Griff bekommen, jetzt sieht es so aus, als ob es wieder nur der Vize-Meister wird, schade“, so Baumgartner. Freude hingegen bei Steffen Faas, der zuversichtlich ist: „Es war ein perfektes Wochenende, vielen Dank ans Team. Für die Meisterschaft schaut das jetzt schon sehr gut aus, aber wir bleiben für das Finale in Adria natürlich voll konzentriert!“ Den letzten Podiumsplatz schnappte sich – wie am Vortag – Artur Chwist. Fränz Arendt wurde Vierter, „BOB BAU“ Fünfter.

1. Rennen „Rookies“

Die entscheidende Szene des ersten „Rookies“ Rennens war wohl auch die entscheidende Szene der Saison: Bereits in der zweiten Runde wollten Pole-Mann Jörg Haghofer, der Brite Marc Kemp und der polnische Meisterschaftsführende Bart Siemienczuk zu dritt nebeneinander durch die dritte, extrem schnelle Linkskurve des Pannoniarings – in der allerdings gerade einmal Platz für zwei Fahrzeuge ist. Leidtragender war Bart Siemienczuk, der sich nach einer Berührung mit Kemp von der Strecke drehte und seinen KTM X-BOW erst nach langer Zeit wieder in Gang bringen konnte. Die Folge war eine Nullnummer für Siemienczuk, während Haghofer einen überlegenen Sieg vor Marc Kemp und dem stark fahrenden Neuling Michael Cisar einfahren konnte. Wolfgang Schiessendoppler und Marcus Schützinger zeigten ebenfalls eine Top-Leistung und kamen auf Rang vier beziehungsweise fünf ins Ziel. Eine vielbeachtete Premiere gab’s von der erst 16-jährigen Paulina Rath, die in ihrem allerersten Autorennen überhaupt einen tollen dreizehnten Gesamtrang einfahren konnte.

2. Rennen „Rookies“

Auch den zweiten „Rookies“ Rennlauf nahm Jörg Haghofer von der Pole-Position aus in Angriff, sein österreichischer Landsmann Dominik Olbert stand auf Startplatz zwei, Haghofers großer Rivale um den Titel, Bart Siemienczuk, war nach dem Quali auf Platz drei klassiert. An dieser Reihenfolge sollte sich dann – trotz einiger Angriffs-Versuche von Olbert auf Haghofer – vom Start bis ins Ziel nichts ändern, womit Haghofer auch im zweiten Rennen wichtige Punkte sammeln konnte. Neben Jörg Haghofer jubelte aber auch Dominik Olbert, der – wie schon Michael Cisar im ersten Lauf – in seinem allerersten „Rookies Challenge“ Rennen auf das Podest fahren konnte. Wolfgang Schiessendoppler wurde Vierter, Cisar, erneut toll platziert, Fünfter.

3. Rennen „Rookies“

Aller guten Dinge sind drei: Nachdem der zweite „Rookies“ Rennlauf am Red Bull Ring im Mai von einem Hagelunwetter weggespült wurde, konnte man dieses Rennen nun am Pannoniaring nachholen. Das große Duell während des gesamten Rennens lautete Jörg Haghofer gegen Dominik Olbert, das bessere Ende hatte dann der junge Steirer für sich, womit Olbert sein erst zweites „Rookies“ Rennen überhaupt gewinnen konnte. Hinter Haghofer konnte Siemienczuk erneut auf Platz drei fahren, dennoch wurde aus seinem einen Punkt Vorsprung vor dem Pannoniaring-Wochenende ein 37 Punkte Rückstand in der „Rookies“ Gesamtwertung danach. „Ich habe zwar nicht an die Meisterschaft gedacht, aber natürlich ist das jetzt eine gute Ausgansposition“, rapportierte der äußerst zufriedene Jörg Haghofer, während Siemienczuk resignierte: „Vor den beiden finalen Läufen am Adria Raceway habe ich jetzt 37 Punkte Rückstand bei maximal 50 Punkten die noch zu vergeben sind. Das wird sich nicht mehr ausgehen. Es ist sehr schade, denn ich wollte hier gute Rennen zeigen und gewinnen – das ist mir leider nicht gelungen.“ Natürlich wurde auch hinter den Podestplätzen gefightet, der türkische Starter Önder Erdem feierte mit Platz vier sein bestes Resultat des Jahres, Marc Kemp holte als Fünfter noch wichtige Zähler für seinen Kampf gegen Wolfgang Schiessendoppler um den dritten Gesamtrang.

1. Rennen „GT4“

In Zusammenarbeit mit KTM und Reiter Engineering wurden am Pannoniaring erstmals eigene Rennen für den neuen KTM X-BOW GT4 ausgetragen, elf Fahrzeuge fanden den Weg nach Ungarn – ein schöner Erfolg bei der Premiere. Im ersten Lauf dominierte der Österreicher Klaus Angerhofer für das „True Racing“ Team, während der Luxemburger Charel Arendt (der Bruder von Fränz Arendt) einen einsamen zweiten Platz einfuhr. Allerdings hätte ihm die schnelle Salzburgerin Laura Kraihamer gefährlich werden können, wenn sie nicht lange Zeit hinter dem Tschechen Tomas Miniberger festgehangen wäre, der seinerseits den vierten Rang erzielen konnte. Für noch mehr „Girl Power“ sorgte die Norwegerin Anna Rathe, die Platz fünf eroberte. Pechvogel des Rennens war der junge Eike Angermayr, der bei seiner Premiere im KTM X-BOW GT4 unter anderem mit der drittschnellsten Rennrunde glänzen konnte – bis er durch einen unglücklichen Dreher eine absolute Top-Platzierung verlor.

2. Rennen „GT4“

An der Pole-Position und am Sieg von Werksfahrer Reinhard Kofler gab’s nichts zur rütteln, dahinter ging es im zweiten „GT4“ Rennen allerdings umso spektakulärer zur Sache. Im Fokus stand dabei erneut eine schnelle Dame: Die junge Holländerin Stéphane Kox schob sich nach langem Kampf beinhart an Klaus Angerhofer vorbei und sicherte sich so Platz zwei! Hinter Angerhofer klassierte sich Charel Arendt, während Eike Angermayr mit dem tollen fünften Rang für sein Pech vom Vortag entschädigt wurde.

Rennen „Endurance“

Die „Endurance“ sah einen absoluten Nennungsrekord: Nicht weniger als 17 Teams nahmen das einstündige Rennen auf dem Pannoniaring in Angriff, ein herrliches Starterfeld, das in der Folge für spannende Action auf der Strecke sorgte. Durchsetzen konnten sich am Ende Klaus Angerhofer und Reinhard Kofler (True Racing) im KTM X-BOW GT4 in der GT4-Wertung, während Steffen Faas und „BOB BAU“ (MLS-Racing) in der „Elite“ Klasse erfolgreich waren. Die Plätze gingen in der GT4 sensationell an den jungen Eike Angermayr sowie an die Norwegerin Anna Rathe, bei den „Elite“ Fahrzeugen komplettierten Artur Chwist/Sehdi Sarmini (4F) sowie Uwe Schmidt/Georg Silbermayr (CCS Racing 1) das Podium.

Die X-BOW BATTLE im TV

ORF Sport plus sendet auch in diesem Jahr von allen sechs Veranstaltungen eine Zusammenfassung. Die Reportagen vom Lausitzring sowie vom Pannoniaring werden am 07. September 2016 um 21:00 Uhr ausgestrahlt!

Die X-BOW BATTLE 2016

06. bis 07.05.2016: Masaryk Ring Brno, Tschechien
27. bis 28.05.2016: Red Bull Ring, Österreich
17. bis 19.06.2016: Slovakiaring, Slowakei
15. bis 17.07.2016: Lausitzring, Deutschland
18. bis 19.08.2016: Pannoniaring, Ungarn
16. bis 17.09. 2016: Adria Raceway, Italien

Alle weiteren Infos, Tabellen und Punktestände finden Sie unter www.x-bow-battle.at

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