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Dakar-Rallye 2016

Die Stimmen vom Ruhetag

Die erste Hälfte der Rallye Dakar ist geschafft, doch die zweite Woche flößt den Fahrern Respekt ein - Die Stimmen der Auto-, Motorrad- und Truck-Piloten.

Foto: Red Bull Content Pool

Die Rallye Dakar 2016 hat die erste Hälfte hinter sich. Die Teilnehmer der Motorräder, Quads, Autos und Truck haben inzwischen über 4.000 Kilometer zurückgelegt, allerdings nicht so viele in Wertung wie geplant. In allen Klassen ist der Sieg alles andere als entschieden. Die Fahrer reflektieren die erste Woche in Salta und bereiten sich auf den Härtetest vor, der in der zweiten Woche bevorsteht. Statt der üblichen Kampfansagen gibt es viel Respekt vor dem, was noch bevorsteht.

Autos

Sebastien Loeb (Peugeot, Platz 1): "Ich hatte nicht erwartet, vor dem Ruhetag in Führung zu liegen. Wir werden das Beste daraus machen. Wir müssen auf den nächsten Prüfungen hart arbeiten. Die nächsten drei Prüfungen sind voller Tücken. Sie sind schwierig, aber wir werden unser Bestes geben. Unsere einzige Strategie ist es, zu attackieren und gute Zeiten zu fahren. Die Art der Prüfungen wird nächste Woche anders sein und das wird sicher für mich schwieriger."

Stephane Peterhansel (Peugeot, Platz 2): "Wir sind sicherlich in guten Position. Wir kämpfen gegen andere Teams, aber auch teamintern. Zumindest für den Moment kämpfen wir um die Spitze. Es war eine gute erste Woche. Natürlich könnte es immer besser sein, wir könnten noch dichter dran sein, aber so ist es nicht schlecht. Man kann dieses Auto nicht wirklich mit dem Letztjährigen vergleichen. Es ist einfach überall besser. Ich denke, dass die zweite Woche prinzipiell eher den Veteranen entgegenkommt, aber es kann alles passieren."

Carlos Sainz (Peugeot, Platz 3): "Nach dem Schlag am ersten Tag ist das ein richtig gutes Resultat. Wir mussten am ersten Tag anhalten und waren fast aus dem Rennen, nachdem wir 14 Minuten verloren haben. Wir haben hart gepusht, um aufzuholen. Das haben wir jetzt getan. Unsere Strategie? Wie immer - einfach so weitermachen! Der Speed ist da, aber einer der wichtigsten Aspekte der Rallye Dakar ist die Zuverlässigkeit und wir haben noch kleine Probleme mit den Autos. Da gibt es noch etwas Arbeit zu erledigen. Und die zweite Woche wird richtig schwer, wir haben das Schlimmste also noch vor uns."

Nasser Al-Attiyah (Mini, Platz 4): "Wir sind so gefahren wie immer, aber es gibt neue Konkurrenten, die besser waren als wir. Wir können nicht sagen, dass die Strecke nicht gut war. Wir haben die erste Woche jetzt abgeschlossen und müssen jetzt schauen, was wir in der zweiten Woche noch erreichen können."

Mikko Hirvonen (Mini, Platz 5): "Unsere Platzierung ist nicht schlecht. Ich bin zufrieden, dass wir nach der ersten Woche auf Position fünf liegen. Wir liegen zwar noch ein bisschen zurück und müssen noch um Plätze kämpfen, aber es liegt noch eine weitere Woche vor uns, und vielleicht passiert da ja noch etwas. Ich habe von den anderen Mini-Fahrern einige Ratschläge bekommen, als wir getestet haben. Nicht so sehr über das Fahren an sich, sondern mehr darüber, was mich erwartet. Ich komme aus der WRC, und mit dem Wissen, wie schwierig es ist, hatte ich erwartet, dass man hier auch wo immer möglich mit Vollgas fährt. Aber die Jungs haben mir erklärt, dass man das nicht machen kann, weil man nie weiß, was kommt."

Nani Roma (Mini, Platz 12): " Ich bin froh, beim Ruhetag in Salta zu sein und hoffe, dass die nächste Woche die Woche von Mini sein wird... und auch meine Woche! Der Regen bei dieser Dakar war wirklich verrückt und die Bedingungen waren echt merkwürdig - eine merkwürdige Dakar für mich und alle anderen."

Jean-Mac Fortin (Teamchef Overdrive-Toyota): "Wir sind mit acht Toyota Hilux in Buenos Aires gestartet und haben noch sieben im Rennen, schade um den Ausfall von Bernhard Ten Brinke. Wir müssen für die restlichen Tage unsere Energien bündeln. Wir sind ein privates Team, das gegen offizielle Werksteams kämpft. Unsere Autos konnten seit dem letzten Jahr weiterentwickelt werden, aber es ist nicht leicht, gegen die Werksmannschaften zu kämpfen. Das ist natürlich normal. Aber unsere Autos zeigen trotzdem eine starke Performance. Unsere Piloten sind bei den Tageswertungen unter den besten Fünf und manchmal auch unter den Top 3. Bevor wir in die zweite Dakar-Hälfte starten, die eine größere Herausforderung und eine schwierigere Navigation verspricht, haben wir noch vier Autos in den besten Zehn. Die Rallye dürfte an den kommenden Tagen schwieriger werden. Wer weiß, was uns auf den nächsten sechs Prüfungen erwartet, aber bislang können wir auf unsere Leistung sehr stolz sein."

Motorräder

Paulo Goncalves (Honda, Platz 1): "Diese Woche war richtig rasant und ich hatte einige Probleme mit der Höhe. Jetzt geht es nach Argentinien zurück - das Fahren dort bin ich mehr gewohnt. Ich liege in einer guten Position und wir müssen weiter bis zum Ende pushen."

Toby Price (KTM, Platz 2): "Ich bin glücklich mit meiner Performance. Man darf nie locker lassen, sonst macht man schnell Fehler. Es ist weit davon entfernt, vorbei zu sein. Ein mechanisches Problem oder Navigationsfehler kann alles ruinieren. Mein Ziel ist es, das Ziel zu erreichen und einen Podiumsplatz zu holen. Wir hatten eine gute erste Woche ohne größere Fehler. Ziel war es, den Ruhetag in einer guten Position zu erreichen."

Pablo Quintanilla (Husqvarna, Platz 4): "Meine Woche war recht schwierig, weil es schwer war, einen Rhythmus in dem bergigen Terrain zu finden. Das Ziel war es, den Ruhetag ohne Fehler und Verletzungen in den Top 10 zu erreichen. Das haben wir erreicht, deshalb bin ich diesbezüglich glücklich. Jetzt gilt es, einmal tief durchzuatmen, bevor es in eine harte zweite Woche mit viel Navigation geht. Es ist eine völlig neue Phase. Ich muss einen kühlen Kopf bewahren, mich aufs Roadbook konzentrieren und es richtig lesen."

Kevin Benavides (Honda, Platz 5): "Ich bin glücklich, hier in Salta zu sein und so großartig an meinem Geburtstag empfangen zu werden. Ich hätte nicht mehr verlangen können. Ich möchte mich einfach nur bei allen bedanken, die mich unterstützen."

Antoine Meo (KTM, Platz 6): "Ich bin glücklich. Ich entdecke die Dakar noch und bislang ist sie schwer einzuschätzen. Ich wollte in den Top 10 sein und bislang ist es sogar noch besser. Ich versuche, konstant zu fahren und nicht zu müde zu werden. Ich werde mein Bestes geben, das so beizubehalten. Ich fühle mich physisch okay, weiß aber auch, dass die schwierigere Woche erst noch kommt. Ich bleibe und entspannt, wir werden sehen!"

Helder Rodrigues (Yamaha, Platz 7): "Ich bin glücklich, diese Woche in guter Form beendet zu haben - ohne größere Probleme mit dem Motorrad und in guter Position. Ich muss in der zweiten Woche mehr attackieren, um diese Dakar zu meiner eigenen und der Zufriedenheit des Yamaha-Teams zu Ende zu bringen."

Wolfgang Fischer (Teammanager HRC): "Die erste Woche mit einem solche positiven Resultat zu starten macht uns wirklich glücklich. Paulo Goncalves hat die Führung jetzt schon mehrere Tage behauptet. Natürlich war es ein großer Schlag für uns, dass wir Joan Barreda wegen Problemen mit dem Motorrad verloren haben. Jetzt werden wir uns wieder sammeln und in der zweiten Woche Druck machen. Diese verspricht, härter als die erste zu werden.

Alex Doringer (Teammanager KTM): "Die erste Dakar-Woche bestand aus Höhen und Tiefen. Es gab viele Höhen mit den Tagessiegen von Toby und Antoine und auch der Performance unserer anderen Fahrer. Die Kehrseite ist natürlich, dass nicht mehr alle Fahrer dabei sind. Leider ist Matthias (Walkner) in guter Position gestürzt, was eine Enttäuschung für uns alle war. Es ist immer ein schlechter Moment, wenn jemand verletzt wird. Matthias hat so viel Arbeit hineingesteckt, um Erfolg zu haben, aber wir wissen, dass das zum Spiel dazu gehört. Ich bin mir sicher, dass er noch stärker zurückkommen wird und wünsche ihm alles Gute."

Trucks

Gerard de Rooy (Iveco, Platz 2): "Wir haben einen guten Job gemacht. Es lief gut, denn die erste Woche hatte viele WRC-artige Prüfungen, die nicht so mein Bier sind. Ich hoffe, dass wir eine gute nächste Woche in den Dünen haben werden. Ich vertraue meinem Truck. Niemand erwartet, dass Kamaz Probleme bekommt, ich bin mir sicher, dass die wieder voll dabei sein werden!"

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