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Motorrad-WM: Alcañiz Marc Marquez 2016

Marquez mit Sieg in Richtung WM-Titel

Marc Marquez macht im Motorland Aragon einen wichtigen Schritt in Richtung WM-Titel: Sieg trotz Beinahe-Sturzes vor Lorenzo und Rossi.

Foto: MotoGP

Er brauchte länger als erwartet, um an die Spitze zu gehen, doch am Ende des Großen Preises von Aragon 2016 kam es zum erwarteten Resultat: Marc Marquez (Honda) gewinnt und macht einen wichtigen Schritt in Richtung WM-Titel.

Der Lokalmatador bezwang Valentino Rossi (Yamaha) im Kampf um die Führung, nachdem er in der Anfangsphase einen heftigen Rutscher anfangen musste. Rossi verlor auch noch Platz zwei an Teamkollege Jorge Lorenzo (Yamaha) in einem harten Kampf.

Beinahe wäre das Rennen für Marquez in die Hose gegangen. In der dritten Runde war das Rennen für den WM-Führenden beinahe schon gelaufen, als er in Kurve sieben einen riesigen Rutscher gerade noch abfing und auf Rang fünf zurückfiel.

"Ich habe mir dann gesagt: Abwarten. Schließlich musste der harte Reifen erst auf Temperatur kommen", berichtet Marquez, der in der WM-Wertung jetzt 52 Punkte Vorsprung auf Rossi hat - eine Vorentscheidung im ohnehin schon halb entschiedenen WM-Kampf.

Während Rossi sich weiter vorne an Lorenzo vorbeiarbeitete und wenig später an Vinales vorbei in Führung ging, musste sich Marquez erst an Dovizioso und dann an Lorenzo vorbeiarbeiten. Vinales machte ihm die Arbeit im Kampf um Platz zwei dann unerwartet leicht, als er sich hinter Rossi verbremste.

Der Kampf war eröffnet, als Marquez sich heranfuhr und klar den stärkeren Eindruck als Rossi machte. In Runde zwölf war es soweit: Der Honda-Pilot ging in Führung und fuhr davon. Kaum jemand hätte erwartet, dass er bis zur Rennhälfte bräuchte, um an die Spitze zu gehen.

Dafür zeigte er in der zweiten Halbzeit eindrucksvoll, was zu erwarten war: Er fuhr auf und davon und war quasi gar nicht mehr im Bild. "Ich hatte einen guten Rhythmus", berichtet er. "Im Kampf mit Vale habe ich zwei Runden gepusht, dann konnte ich mich zurücknehmen. Endlich habe ich mal wieder in der Meisterschaft Punkte gut gemacht."

Rossi gehen die Nerven durch

Die Augen waren in der Schlussphase ganz auf den Kampf um Platz zwei gerichtet: In der zweiten Rennhälfte fiel Rossi immer mehr in die Arme von Lorenzo. Er monierte einen durchdrehenden Hinterreifen. Mit diesem schien er schon auf verlorenem Posten zu stehen, als Lorenzo ihn in der 19. Runde kassierte. Aber auch er konnte sich nicht lösen, denn Rossi hielt überraschend den Anschluss. "Wir sind mit einem anderen Setup losgefahren, um am Ende stärker zu sein", erklärt Rossi. Der Schuss schien im mittleren Renndrittel nach hinten loszugehen, doch am Ende war er wieder voll da.

Es kam zum Showdown der beiden besten Feinde im Yamaha-Lager. Und diesmal war es Rossi, der die Nerven verlor: In der vorletzten Runde übertrieb es der Doktor in Kurve 14 und verbremste sich - die Entscheidung um den zweiten Platz war gefallen. "Sehr schade, ohne diesen Fehler hätte ich Zweiter werden können", gibt Rossi zu. So wurde er zum dritten Mal in Aragon Dritter, nimmt den Podestplatz aber dankend mit: "Podium ist auch okay."

Dass Lorenzo überhaupt erst im Rennen so stark mitfuhr, verdankt er einem eigentlich weniger positiven Ereignis: Er war im Warmup gestürzt und musste dann zwei Runden auf dem Weg in die Startaufstellung drehen, um seine Motorräder miteinander zu vergleichen. "Eine Maschine war mit dem harten, eine mit dem weichen Reifen bestückt", erzählt der Mallorquiner. "Ich mochte den harten sehr, der weiche gefiel mir nicht. Deshalb habe ich auf meine Instinkt vertraut und den harten genommen." Mit diesem war er urplötzlich konkurrenzfähig, nachdem er das ganze Wochenende über Probleme bei der Rennpace hatte. "Ich bin stolz auf das Ergebnis", schließt er ab.

Waterloo für Ducati

Maverick Vinales (Suzuki) holte sich die Führung beim Start vor Lorenzo und Marquez und unterhielt die Zuschauer anschließend in einem packenden Kampf mit Rossi um die Führung. Doch seine neun Runden dauernde Führung war nicht mehr als ein Strohfeuer: Nachdem Rossi vorbeigezogen war, verbremste sich Vinales in Kurve eins und musste Marquez ziehen lassen. Während er noch versuchte, seinen Rhythmus wiederzufinden, schlug auch Lorenzo zu. Hinter diesem verbremste er sich einige Runden später erneut und fuhr in der Folge den vierten Platz nach Hause.

Die Top 10 komplettierten Cal Crutchlow (LCR-Honda), ein enttäuschender Dani Pedrosa (Honda), Aleix (Suzuki) und Pol Espargaro (Tech-3-Yamaha) und die beiden Aprilias von Alvaro Bautista und Stefan Bradl. Diese bescherten dem italienischen Hersteller das beste Ergebnis seit dem Wiedereinstieg in die MotoGP im vergangenen Jahr. "Das ganze Wochenende hat ordentlich funktioniert, ich habe eine gute Pace vorgelegt", freut sich Bradl. "Natürlich kann ich nicht 100-prozentig zufrieden sein, denn mein Teamkollege hat mich heute ganz schön abgefieselt."

Einen Schlag ins Kontor gab es hingegen für Ducati: Beste Desmosedici wurde Andrea Dovizioso als Elfter mit 32 Sekunden Rückstand vor seinem Ersatz-Teamkollegen Michele Pirro. Nicky Hayden (Marc-VDS-Honda) kam bei seinem Ersatzauftritt für Jack Miller als 15. in die Punkte.

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