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WTCC: Nürburgring

Vorschau: Zurück in die "grüne Hölle"

Der Höhepunkt der Tourenwagen-WM-Saison sorgt bei den Fahren für Vorfreude; kann Honda Citroën auf der Nordschleife Paroli bieten?

In dieser Woche erwartet die Fahrer der Tourenwagenweltmeisterschaft ein Rennwochenende, das anders als alle anderen ist. Das liegt vor allem an der Rennstrecke: Zum zweiten Mal ist man auf der Nürburgring-Nordschleife zu Gast. Die beiden Läufe auf der 25,378 Kilometer langen Strecke sind unumstrittener Saisonhöhepunkt und sorgen bei allen Fahrer für besondere Vorfreude.

"Das ist eine der coolsten Strecken. Ich fahre dort immer mit einem Lächeln im Gesicht hin und komme mit einem Lächeln im Gesicht zurück", sagt Chevrolet-Pilot Tom Coronel. Volvo-Fahrer Thed Björk meint: "Es ist die tollste Strecke auf der ganzen Welt. Sie ist absolut unglaublich, und ich bin sehr glücklich, dass ich mit der Tourenwagen-WM dort fahren werde."

Egal welchen Fahrer man fragt: Der Gedanke an die Nordschleife zaubert allen ein Funkeln in die Augen. Das gilt auch für Weltmeister José María López (Citroën), der im vergangenen Jahr dort im ersten Rennen gesiegt hat und damit nach 32 Jahren Pause als erster Fahrer wieder einen WM-Lauf auf der Nordschleife gewonnen hat.

"Der Lauf auf der Nordschleife im vergangenen Jahr war das unglaublichste Rennen, und ich freue mich sehr, hierher zurückzukehren", sagt López, für den die Strecke aufgrund der Erfolge seiner berühmten Landsleute etwas ganz Besonderes ist. "Juan Manuel Fangio hat hier gewonnen, Carlos Reutemann hat hier gewonnen – die Nordschleife hat eine starke Verbindung mit meiner Heimat Argentinien. Sie ist für Argentinier ein sehr besonderer Ort."

Erneuter Gaststart von Schmitz

Ein besonderer Ort ist die Nordschleife auch für Lokalmatadorin Sabine Schmitz, die wie schon im Vorjahr als Gaststarterin mit einem Chevrolet Cruze des Münnich-Teams an den Rennen auf ihrer Heimstrecke teilnehmen wird. Dabei kämpft sie jedoch mit einem Handicap, da sie aufgrund von Dreharbeiten die Testfahrten und das erste freie Training verpassen wird.

"Das ist eine Katastrophe", stöhnt Schmitz. "Das macht mir Sorgen, aber das Team wollte mich unbedingt zurück haben. Ich kann es nicht ändern. Wir haben sehr wichtige Studioaufnahmen für Top Gear, die ich nicht absagen kann." Die schnelle Dame hofft daher auf Regen, bei dem sie ihre Erfahrung auf der Nordschleife noch besser ausspielen kann. Derzeit sieht es so aus, als würde ihr dieser Wunsch erfüllt werden.

Citroën sinnt auf Revanche

Nachdem Citroën in Marrakesch erst zum zweiten Mal seit dem Einstieg in die Tourenwagen-WM an einem Rennwochenende ohne Sieg geblieben ist, sinnen die Franzose in Deutschland auf Revanche. Die Chancen dafür stehen gut, denn auf der Nordschleife und insbesondere auf der über zwei Kilometer langen Döttinger Höhe ist vor allem Motorleistung gefragt. Davon haben die C-Elysées bekanntlich genug.

Allerdings haben die Citroën erneut einen Gewichtsnachteil gegenüber den Rivalen von Honda, die im Hauptrennen von Marrakesch einen Dreifachsieg gefeiert haben. Trotz des starken Marokko-Wochenendes müssen die Civics erneut nur 40 Kilogramm zuladen, während Citroën mit dem maximalen Kompensationsgewicht von 80 Kilogramm fahren muss. "Da es wenige langsame Kurven gibt, tut uns das vielleicht weniger weh als anderswo", hofft López.

Auch Lada tritt auf dem Nürburgring mit 40 Kilogramm Kompensationsgewicht an. Im Lager der Russen muss man vor allem Nick Catsburg auf der Rechnung haben, der in dieser Saison starke Leistungen zeigt und die Nordschleife von vielen Langstreckenrennen gut kennt. Außenseiterchancen hat Volvo, deren Motor zusammen mit Citroën zu den stärksten im Feld gehört. Catsburg ist neben Coronel, Rob Huff und Schmitz übrigens einer von vier Piloten, die nicht nur bei den Läufen der Tourenwagen-WM, sondern auch beim 24-Stunden-Rennen antreten.

Beim Gastspiel auf der Nordschleife ist für die Tourenwagen-WM allerhand anders. Das fängt schon mit der Unterbringung an. Da die Boxen von den Teilnehmern des 24-Stunden-Rennens belegt sind, bezieht man wie schon im Vorjahr in einer Zeltstadt Quartier. Auch der Zeitplan wird geändert, die Rennen finden nicht am Sonntag, sondern am Samstag vor dem Start der 24 Stunden statt.

Was passiert im MAC3?

Mit Spannung wird das Teamzeitfahren MAC3 erwartet, welches aufgrund der Länge der Strecke nur über eine Runde, nicht über zwei geht. Besonders ins Blickfeld rückt dabei die lange Döttinger Höhe am Ende der Runde. Werden die drei Autos eines Herstellers dort aus dem Windschatten ausscheren oder sich gar, wie früher bei den US-Stockcars üblich, gegenseitig anstoßen und so schneller werden? Die Auflösung gibt es, ebenso wie das Qualifying, am Freitag Nachmittag.

Zusätzlich wird es auf der Nordschleife eine Premiere geben, denn erstmals gehen die Tourenwagen-WM und ihr regionaler Unterbau, der europäische Tourenwagenpokal ETCC, für gemeinsame Rennen gleichzeitig auf die Strecke.

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