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Bergrallyecup: Hofstätten

Erste Titelentscheidungen gefallen

Erst nach einigen Verzögerungen konnten die Gipfelstürmer des Bergrallyecups 2017 in Hofstätten an der Raab endlich Vollgas geben.

Fotos: H. Rieger

Viel Geduld mussten die Fans beim sechsten Lauf zum Bergrallyecup in Hofstätten an der Raab aufbringen, wurden dann jedoch mit Bergrennsport vom Allerfeinsten belohnt. Zuerst gab es durch einen technischen Defekt an einem Boliden eine fast 700 Meter lange Ölspur, die von der Feuerwehr gebunden wurde, dann fing es zu nieseln an. Man gab den Fahrern die Gelegenheit zum Reifenwechsel, doch bei diesen schwierigen Bedingungen unterschätzten manche die Gripverhältnisse in der Zielkurve, hüpften in die Botanik und mussten mit dem Traktor geborgen werden. Zu allem Überfluss wurde dann auch noch die Lichtschranke der Zeitnehmung im Ziel malträtiert – trotzdem konnten alle drei Rennläufe programmgemäß durchgeführt werden.

Am besten zurecht kam mit diesen Verhältnissen einmal mehr Rupert Schwaiger in seinem Porsche 911 3,5l Biturbo, der sich damit seinen dritten Tagessieg in der heurigen Saison sicherte. Auf Platz zwei: Der Gratweiner Thomas Holzmann in seinem spektakulären Mitsubishi Evo 6 VLN, der sich von Lauf zu Lauf steigert. Die Sensation des Tages war Lokalmatador Manuel Seidl aus Gleisdorf, der seinen Porsche 997 GT3 Cup als einziger neben Rupert Schwaiger in allen drei Läufen unter einer Minute den Berg hinaufpeitschte.

Der Haslauer Felix Pailer, bei dessen Lancia Integrale ein neuer Motor implantiert wurde, hatte nach einem kleinen Feuerchen eine Schrecksekunde zu überstehen, trotzdem erreichte er einen tollen vierten Platz vor einem stark fahrenden Mürztaler Werner Karl im Audi S2R quattro, der mit Platz fünf ein Topergebnis einfuhr. Der Weizer Stefan Wiedenhofer (Mitsubishi Mirage R5 Evo2) vervollständigte die "Big Banger"-Armada auf den ersten sechs Plätzen im Gesamtklassement.

Mit einer Topleistung belegte Lokalmmatador und Gastgeber Michael Wels als bester Zwei-Liter-Pilot in seinem VW Scirocco den ausgezeichneten siebenten Gesamtrang. Der Leobener Opel-Astra-Pilot Heiko Fiausch, endlich ohne irgendwelche Probleme unterwegs, konnte über einen guten achten Platz jubeln. Sehr stark auch "Drifterkönig" Hermann Blasl aus Haselberg in Oberösterreich, der seinen Opel Kadett C Coupé auf einen feinen neunten Platz fuhr. Die Top 10 gesamt vervollständigte schließlich Michael Emsenhuber im VW Corrado mit einer sehenswerten Leistung.

Klassenwertungen:

• E1 über 2.000 cm³ 4WD

Der Gratweiner Thomas Holzmann ist heuer bisher erst drei Rennen in der hubraumstärksten Klasse über 2.000 cm³ 4WD gefahren, beendete diese aber jeweils am obersten Treppchen – so auch in Hofstätten an der Raab. Auf Platz zwei: Bergrallye-Ikone Felix Pailer (Lancia Delta Integrale), der sich damit vor dem Saisonfinale bis auf einen Punkt an den Führenden dieser Klasse heranschob. Den dritten Platz belegte der Langenwanger Audi-S2R-Pilot Werner Karl, der damit die Vergabe um den Cupsieg weiter offen ließ. Stefan Wiedenhofer (Mitsubishi Mirage R5 Evo2) konnte mit Platz vier die Führung behalten, doch der Vorsprung auf den zweitplatzierten Felix Pailer beträgt vor dem Saisonfinale gerade einmal einen Punkt. Riesiges Pech hatte wieder einmal der Gossendorfer Markus Binder im Ford Cosworth: Bestzeit im Training, doch ein Kolbenbrand im ersten Rennlauf bedeutete das frühe Aus. Auch der Edelsgruber Ewald Scherr auf einem weiteren Cossie musste nach Wertungslauf eins w.o. geben.

• E1 über 2.000 cm³ 2WD

Die Schwaiger-Festspiele gehen weiter: Der Koglhofer Porsche-Pilot feierte beim sechsten Rennen heuer ebenso viele Siege und sicherte sich damit vorzeitig den Titel. Für einen Porsche-Doppelsieg, übrigens zum vierten Mal heuer, sorgte der Gleisdorfer Lokalmatador Manuel Seidl im Porsche 997 GT3 Cup, der neben Schwaiger als einziger in allen drei Läufen unter der Ein-Minuten-Schallmauer blieb. Im ersten Rennlauf ohne Vortrieb ausgerollt, gab der Lödersdorfer Ford-Sierra-RS500-Pilot Karl-Heinz Binder in den restlichen zwei Läufen mächtig Gas und sicherte sich damit Platz drei vor Bernhard Lenz aus Loipersdorf im spektakulär lackierten BMW M3, der damit weiter Richtung Vizetitel fährt. Ein weiterer BMW-M3-Pilot, nämlich Mario Kremener, kam auf einen feinen fünften Platz. Die BMW-Armada im Spitzenfeld vervollständigte Motorsport-Allrounder Dominik Wallner im BMW 325i. Der Weststeirer Karl Heinz Schauperl bewies mit Platz sieben einmal mehr, was aus einem VW Käfer rauszuholen ist; Platz acht schließlich für Showstar Daniel Sailer, der mit seinen Drifteinlagen im BMW E30 die Fans begeisterte. Nach technischen Problemen nicht in die Wertung schafften es die beiden Opel-Omega-Piloten Thomas Weberhofer und Roland Luger sowie BMW-Fahrer Andreas Müllner.

• E1 bis 2.000 cm³

Lokalmatador und Veranstalter Michael Wels machte mit seinem Sieg im VW Scirocco einen Riesenschritt Richtung Titel. Zwei Punkte beim Saisonfinale – und der Cupsieg ist fixiert. Auf Platz zwei: Der Leobener Heiko Fiausch, der mit einer beherzten Fahrt in allen drei Läufen eine Topleistung bot. Drifterkönig Hermann Blasl, wie immer spektakulär unterwegs, fuhr auf den ausgezeichneten dritten Rang vor Michael Emsenhuber, der im VW Corrado eine makellose Vorstellung bot. Diethard Sternad im Alfa Romeo 156 STW bleibt mit Platz fünf voll im Rennen um einen Podiumsplatz am Ende der Saison in dieser Division. Manfred Majkovski bewies im Renault Mégane Maxi Kitcar, dass er mit Platz sechs zu den schnellsten Zwei-Liter-Piloten zählt. Markus Müllner behielt im VW Golf 1 mit Platz sieben weiterhin den zweiten Platz in der Wertung. Platz acht für einen stark fahrenden Harald Daurer vor Jubilar Werner Jud (15 Jahre Bergrennsport), beide VW Golf. Die Top 10 beschloss Stefan Datzreiter im VW Polo Kitcar. Auf Platz elf mit kontinuierlich guten Zeiten Jürgen Steiner vor dem Südsteirer Martin Povoden im Renault Mégane. Gernot Schauperl belegte im VW Scirocco Platz 13 vor dem jungen Helmut Fähnrich im Opel Corsa B. Nach einem technischen Defekt nach dem ersten Lauf leider out: Johann Harrer, Alfa Romeo 145.

• E1 bis 1.600 cm³ und bis 1.400 cm³

Eine Klasse für sich war Christian Speckl im VW Golf 16V, der in allen drei Läufen Bestzeit fuhr; ein sensationeller zweiter Platz für Jakob Löffler, der mit seinem Suzuki Swift auch die 1400er-Klasse für sich entschied und den Rest der 1600er-Klasse hinter sich ließ. Florian Pyringer fuhr mit dem 1er-Golf auf einen feinen dritten Platz und hat jetzt alle Trümpfe in der Hand, was den Cupsieg betrifft, doch auch der Steirer Manuel Blasl (VW Golf) hat mit Platz vier noch die Chance auf den Titel. Guter Fünfter wurde Michael de Cillia im Ford Fiesta RS vor dem Weststeirer Michael Schnidar im Honda Civic VTEC. Günter Strohmeier wurde im 1400er-Alfasud Siebenter und sicherte sich damit den Titel in seiner Klasse vorzeitig. Josef Rabl wurde im Audi 80 guter Achter. Nach dem ersten Rennlauf w.o. geben mussten Martin Zamberger (Peugeot 106 GTI 16V Evo 2) und Thomas Lukas Moser im VW Golf 1.

• Klasse A über 2.000 cm³

Eine Klasse für sich sowohl in Hofstätten als auch in der bisherige Saison: Reinhold Taus. Sechs Rennen und sechs Siege sprechen eine deutliche Sprache. Er sicherte sich damit auch bereits vorzeitig den Titel. Auf Platz zwei in seiner ersten Saison: Pascal Ehrmann im Peugeot 207 RC.

• Klasse A bis 2.000 cm³

Dieser Cupsieg geht 2017 nach Kärnten. Patrick Orasche im Renault Mégane Coupé sicherte sich mit dem vierten Laufsieg heuer vorzeitig den Titel. Auf Platz zwei: Der Weizer Thomas Lickel vor Bernd Werfring, beide Opel Kadett GSI.

• Division N über 2.000 cm³

Der Krieglacher Peter Probhardt, auch diesmal als Solist am Start, sicherte sich nicht nur Platz eins in der Klasse und somit den Titel, sondern belegte im Gruppe N Mitsubishi Evo 9 überdies den tollen 15. Gesamtrang.

• Division N bis 2.000 cm³

Auch in dieser Division steht mit dem Breitenauer Wolfgang Schutting (Renault Clio Williams) der Cupsieger bereits fest. Er untermauerte dies eindrucksvoll mit einem weiteren Sieg. Auf Platz zwei: Honda-Civic-Pilot Markus Raith, der jetzt beste Chancen auf einen Stockerlplatz am Ende der Saison hat. Patrick Flechl, Opel Astra, hat mit Platz drei jetzt gute Chancen auf den Vizetitel. Thomas Grossauer feierte seine Premiere in dieser Rennserie, der Suzuki-Swift-Pilot erzielte einen guten vierten Platz.

• Historisch über 2.500 cm³

Der Hatzendorfer Harald Neuherz feierte mit seinem wunderschönen Audi S1 quattro heuer seinen ersten Klassensieg, hatte dabei aber im ersten Rennlauf eine Schrecksekunde, als nach dem Start ein Technikproblem auftrat, das behoben wurde, sodass er Lauf zwei und drei absolvieren konnte. Der Kärntner Gerald Glinzner musste sich heuer zum erstem Mal geschlagen geben, konnte sich aber mit dem vorzeitigen Titelgewinn trösten. Auf Platz drei: Reinhold Prantl im Porsche 911 Carrera; Platz vier für den Burgenländer Herbert Neubauer (Lancia Delta Integrale). Die beiden sind vor dem Saisonfinale punktegleich und kämpfen beim letzten Lauf in Gossendorf um die Vizemeisterschaft.

• Historisch bis 2.500 cm³ und bis 1.600 cm³

Als neuer Sieger fügte Markus Pirkner (VW Scirocco II) Seriensieger Mario Krenn die erste Saisonniederlage zu, trotzdem gab es für Krenn Grund zum Feiern: Zehnter Titel in Folge. Der Ford-Escort-Pilot musste sich schlussendlich um 0,56 Sekunden geschlagen geben. Auf Platz drei mit einer Topleistung: Manfred Zöchling im VW Golf GTI. Patrick Ulz als Vierter gewann seine Klasse bis 1.600 cm³, der Alfasud-Pilot war schon vor diesem Lauf als Meister festgestanden; auf Platz fünf schließlich Franz Haidn im BMW 325 E30, der jetzt beste Chancen auf Platz zwei in der Endwertung hat.

Der nächste Lauf zum Bergrallyecup ist das Saisonfinale am Sonntag, dem 1. Oktober, in Gossendorf bei Feldbach. Veranstalter sind Markus Binder und der MSC Gossendorf.

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