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Bergrallyecup: Paldau

Abschied von Paldau mit Wetterkapriolen

Auch der Wettergott weinte beim letzten Rennen in Paldau mit: Gegen Ende des ersten Durchgangs öffnete der Himmel seine Schleusen.

Fotos: H. Rieger

Porsche-Pilot Rupert Schwaiger nutzte die Gunst der Stunde und brannte auf noch trockenem Geläuf in 38,81 Sekunden die Tagesbestzeit in den Paldauer Asphalt. Pech hatte Bergrallye-Evergreen Felix Pailer, der im ersten Rennlauf mit seinem Lancia Delta Integrale die volle Ladung des Platzregens abbekam. Die restlichen zwei Rennläufe wurden dann bei größtenteils nassen Bedingungen gefahren, aber Schwaiger ließ sich davon nicht beirren und feierte seinen heuer zweiten Tagessieg. Er blieb auch als einziger unter der magischen 40-Sekunden-Marke.

Auf Platz zwei: Ein prächtig disponierter Stefan Wiedenhofer im Mitsubishi Mirage R5 Evo 2, der in Lauf zwei mit 42,17 Sekunden sogar Bestzeit erzielte; auf Platz drei ein stark fahrender Felix Pailer im Lancia Delta Integrale, der das Pech aus Wertungslauf eins locker wegsteckte. Mit Gesamtplatz vier erzielte der Mürztaler Werner Karl im Audi S2R quattro einmal mehr ein Topergebnis vor Dietmar Lustig, der bei seinem Comeback mit dem Ford Escort Cosworth eine tadellose Leistung bot; auf Platz sechs dann bereits der erste Zwei-Liter-Pilot mit dem Gleisdorfer Michael Wels im VW Scirocco, sein spektakulärer Fahrstil ist herzerfrischend.

Eine sensationelle Leistung bot der Piregger Reinhold Taus, der mit seinem Gr.-A-Impreza den ausgezeichneten siebenten Gesamtrang erzielte; auf Platz acht ein bestens gelaunter Thomas Weberhofer im Opel Omega 3,6l Biturbo, der den bei Bergrennen nicht einfach zu fahrenden Boliden gekonnt die Strecke hinaufpeitschte. Mit Platz neun erzielte Gastgeber Ewald Scherr im diesmal problemlos laufenden Ford Escort Cosworth ein Topergebnis. Die Top 10 vervollständigte der Lödersdorfer Ford-Sierra-Pilot Karl-Heinz Binder mit drei soliden Rennläufen.

Klassenwertungen:

• E1 über 2.000 cm³ 4WD

Stefan Wiedenhofer im Mitsubishi Mirage R5 Evo 2 liebt das Extreme. Bei schwierigen Bedingungen erzielte der Weizer in bemerkenswerter Manier seinen ersten Klassensieg in der hubraumstärksten Allraddivision. Routineer Felix Pailer ließ sich auch durch einen Platzregen nicht beirren und kam mit seinem Lancia Delta Integrale bis auf 0,37 Sekunden an Wiedenhofer heran; auf Platz drei ein wie immer stark fahrender Werner Karl im Audi S2R quattro mit nur 0,77 Sekunden Rückstand auf den Sieger.

Gelungenes Comeback für Dietmar Lustig, dessen Umstieg vom Ford Focus auf den bewährten Escort goldrichtig war – das Ergebnis war ein feiner vierter Platz. Auch Gastgeber Ewald Scherr, ebenfalls Ford Escort Cosworth, konnte mit Platz fünf durchaus zufrieden sein, zumal diesmal auch die Technik mitspielte. Der Salzburger Stefan Promok wurde mit drei ausgeglichenen Läufen guter Sechster. Einmal mehr haderte Markus Binder mit Technikproblemen an seinem Ford Cosworth und kam damit nicht in die Wertung.

• E1 über 2.000 cm³ 2WD

Spiel, Satz und Sieg – so könnte man einmal mehr die beeindruckende Leistung von Rupert Schwaiger im Porsche 911 Biturbo bezeichnen. Der Koglhofer feierte seinen heuer bereits fünften Klassensieg in Folge. Nach dem ersten Stockerlplatz in Gasen erneut auf dem Podium – und diesmal sogar eine Stufe höher: Platz zwei für Thomas Weberhofer im Opel Omega 3,6l Biturbo mit einer Topleistung.

Der Lödersdorfer Karl-Heinz Binder zeigte im Ford Sierra RS 500 weiter ansteigende Form und wurde ausgezeichneter Dritter vor dem Loipersdorfer Bernhard Lenz im auffallend neongelb lackierten BMW M3. VW-Käfer-Pilot Karl Heinz Schauperl wurde guter Vierter und hält sich damit weiter konstant im Spitzenfeld der Klassenwertung. Daniel Sailer bot einmal mehr eine Supershow im BMW E30. Seine Drifteinlagen waren wie immer große Klasse.

• E1 bis 2.000 cm³

Mit dem Sieg in Paldau übernahm der Gleisdorfer Michael Wels (VW Scirocco) auch die Gesamtführung in dieser Division und brennt jetzt natürlich auf das Heimrennen am 20. August in Hofstätten an der Raab, wo er im Vorjahr gewinnen konnte. Drifterkönig Hermann Blasl kämpfte im Opel Kadett C Coupé einmal mehr wie ein Löwe; der verdiente Lohn dafür war Platz zwei vor einem stark fahrenden Markus Müllner im VW Golf GTI, der sich damit auf Platz drei in der Klasse schob.

Ein Topergebnis mit Platz vier gab es auch für den Renault-Mégane-Piloten Manfred Majkovski, der um nur 0,6 Sekunden an einem Podiumsplatz vorbeischrammte. Solide Leistung auch für den Weststeirer Werner Jud mit Platz fünf vor Harald Daurer, der auch stets im Spitzenfeld dabei ist, beide in VW Golf GTI. Mit Platz sieben feierte der Stefan Datzreiter nach seinem Überschlag beim Saisonauftakt in Lödersdorf ein gelungenes Comeback im VW Polo Kitcar.

Helmut Fähnrich im Opel Corsa B schlägt sich in seiner Premierensaison prächtig: Platz acht vor Neueinsteiger Gernot Schauperl in seinem VW Scirocco. Himmel und Hölle indes für Michael Emsenhuber im VW Corrado: Am Vormittag im Training und mit Platz zwei auch im ersten Rennlauf herausragend, musste er den Boliden mit technischen Problemen abstellen. Bis zum Heimevent beim internationalen Bergrennen am 8./9. Juli in St. Anton an der Jeßnitz sollte aber alles wieder im grünen Bereich sein.

• E1 bis 1.600/1.400 cm³

Der Rottenmanner Martin Zamberger sicherte sich im Peugeot 106 GTI 16V Evo 2 eindrucksvoll seinen ersten Sieg nach dem Comeback und ist jetzt auf Kurs Richtung Podiumsplatz in der Gesamtwertung in dieser Division; auf Platz zwei Florian Pyringer, der seinen Vorsprung gegenüber dem drittplatzierten Manuel Blasl vom Gastgeberclub, beide in VW Golf, sogar etwas ausbauen konnte.

Auf Platz vier dann der Südsteirer Günter Strohmeier im Alfasud TI, der die Klasse bis 1.400cm³ gewann, aber aufgrund zu weniger Teilnehmer in dieser Klasse in die nächsthöhere gereiht wurde. Gregor Hutter wurde im Alfa 145 guter Fünfter vor dem Weststeirer Michael Schnidar im auffallend folierten Honda Civic VTEC. Auf Platz sieben im Audi 80: Joe Rabl, der wieder gute Punkte für die Wertung gesammelt hat.

• Klasse A über 2.000 cm³

Einmal mehr eine Klasse für sich war Reinhold Taus im Subaru Impreza WRX STI. Der Piregger feierte seinen fünften Laufsieg in Folge, baute die Führung weiter aus und wurde zudem ausgezeichneter Siebenter in der Tageswertung. Auf Platz zwei: Markenkollege Andi Perhofer, der am Morgen noch vermutet hatte, irgendetwas passe nicht am Auto; er ließ dann auch den dritten Rennlauf aus.

Platz drei mit einer Topleistung für den Wiener Roland Hartl im Mitsubishi Evo 6 vor Neueinsteiger Pascal Ehrmann aus Graz im Peugeot 207 RC – der junge Mann schnupperte zum ersten Mal Bergrennluft. Ebenfalls ein Neueinsteiger war Markus Stingl im Renault R11 Turbo. Er musste das Auto aber nach dem ersten Rennlauf mit Technikproblemen abstellen.

• Klasse A bis 2.000 cm³

Einen turbulenten Rennsonntag erlebte Helmut Harrer im Honda Civic Type R: Im zweiten Rennlauf brach beim Start die Antriebswelle, die Mechaniker leisteten aber tollen Arbeit, weshalb der Hohenauer den dritten Rennlauf absolvieren konnte und es seinem Team mit einem Sieg (0,31 Sekunden vor dem Kärntner Patrick Orasche im Renault Mégane Coupé) dankte. Der Kampf dieser Beiden war einmal mehr herzerfrischend; Pech hingegen für Thomas Lickel, der seinen Opel Kadett GSI mit technischen Problemen nach dem ersten Rennlauf abstellen musste.

• Division N bis/über 2.000 cm³

Etwas zerpflückt waren diese beiden Klassen, die zusammengelegt wurden; dafür gab es aber volle Punkte. Der Krieglacher Peter Probhardt (Mitsubishi Evo 9) sicherte sich mit drei ausgezeichneten Läufen den Sieg vor dem schnellsten Piloten der Gruppe N bis 2.000 cm³, Wolfgang Schutting im Renault Clio Williams. Auf Platz drei mit einer tollen Leistung: Markus Raith im Honda Civic Type R.

• Historisch bis 2.500 cm³

Der Kärntner Gerald Glinzner hat heuer bei fünf Rennen ebenso viele Siege gefeiert, musste sich diesmal aber doch mächtig strecken, um den Deutschlandsberger Reinhold Prantl (beide Porsche Carrera RS) auf Distanz zu halten. Schließlich sicherte sich der Afritzer mit 0,66 Sekunden Vorsprung den Sieg. Auf Platz drei: Porsche-Jäger Herbert Neubauer aus Neudauberg im Burgenland im Lancia Delta Integrale.

• Historisch bis 2.500/1.600 cm³

In beiden Klassen gab es jeweils zwei Starter, weshalb sie zusammengelegt wurden. Der Lödersdorfer Mario Krenn (Ford Escort RS 2000) war auch diesmal eine Klasse für sich und sicherte sich den Sieg mit einem Vorsprung von 6,20 Sekunden auf den schnellsten 1600er, Patrick Ulz im Alfasud TI. Beide feierten ihren fünften Sieg in Folge; auf Platz drei der zweitschnellste 1600er, Thomas Tkaletz im VW Golf 1 GTI, vor dem nächsten Fahrzeug der historischen Klasse bis 2.500 cm³, Franz Haidn im BMW 325 E30.

Nach der Sommerpause geht es weiter mit dem sechsten Lauf zum Bergrallyecup am Sonntag, 20. August, in Hofstätten an der Raab bei Gleisdorf. Veranstalter: MSC Gleisdorf und Michael Wels.

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