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DTM: Lausitzring

Audi-Doppelerfolg: Green siegt vor Ekström

Jamie Green triumphiert in der Lausitz: Der Audi-Fahrer gewinnt das zweite Rennen vor Mattias Ekström (Audi) und Robert Wickens (Mercedes).

Bei frühlingshaften Temperaturen von 20 Grad Celsius am Lausitzring sicherte sich Jamie Green (Audi) den Sieg in einem packenden Rennen. Der Rosberg-Pilot überquerte vor Mattias Ekström im Abt-Audi und Mercedes-Fahrer Robert Wickens, der von der Pole-Position ins Rennen ging, die Ziellinie.

Gary Paffett (4./Mercedes), Mike Rockenfeller (5./Audi), Nico Müller (6./Audi), Rene Rast (7./ Audi), Maxime Martin (8./BMW), Marco Wittmann (9./BMW) und Lucas Auer (10./Mercedes) komplettierten die Top 10.

Für Green war es der 15. Sieg in der DTM und schon der zweite in der Saison 2017. Entsprechend groß ist die Freude des Briten: "Ich freue mich sehr über meinen zweiten Saisonsieg im erst vierten Rennen! Dass Mattias auch auf dem Podium steht, ist super!"

Cleverer Schachzug von Ekström

Green weiter: "Für mich war es ein sauberes Rennen. Ich hatte keinen Kontakt in der ersten Runde. Wickens war stark im ersten Stint. Nach meinem Boxenstopp war das Auto gut. Ich habe ein bisschen gewartet, bis ich meine Attacke auf Wickens gestartet habe. Und das hat heute sehr gut funktioniert."

Der zweitplatzierte Ekström kam schon am Ende der ersten Runde an die Box und holte sich neue Reifen. Nach dem Rennen freute er sich, dass diese gewagte Strategie aufging: "Gestern dachte ich, dass wir in Runde fünf schon früh in der Box waren. Aber habe ich zu viel Zeit verloren mit den Autos, die aus der Box kamen."

"Dann habe ich vorgeschlagen, dass wir direkt in der ersten Runde die Reifen wechseln. Einige haben daran gezweifelt, aber ich bin das Risiko eingegangen. Am Ende war es gar kein Risiko, weil meine Räder bis zum Ende gut waren. Reifen sparen konnte ich schon immer gut, wenn die Abstimmung am Auto stimmt. Durch die eigene Leistung von Platz acht aufs Podium zu fahren, das macht schon Spaß!", freut sich der Schwede über sein Meisterstück.

Audi jubelt: Fünf Autos in den Top-7

Eine kurze Schrecksekunde gab es für ihn nach dem Überqueren der Ziellinie: Ganz überraschend stellte der Abt-Pilot seinen Audi an der Strecke abstellte und funkte zu seinem Team, dass an seinem Audi etwas gebrochen sei und er vorsichtshalber stehenblieb. Was genau der Grund dafür war, müsse erst untersucht werden, heißt es aus Audi-Kreisen.

"Wir haben ein unheimlich großes Strahlen im Gesicht. Ich hätte nicht damit gerecht, dass es so gut laufen könnte. Fantastisch!", jubelt Audi-Motorsportchef Dieter Gass.

Er freut sich, dass fünf Audi in den Top-7 waren: "Es war heute extrem harte Arbeit. Die Jungs mussten sich das Rennen einteilen und die Nerven behalten. Alle haben es super gemacht! Die frühen Boxenstopps waren so geplant. Wir haben am Samstag gesehen, dass der Reifen es kann und wir konnten es heute erfolgreich umsetzen."

BMW enttäuscht

Pole-Mann Wickens, der am Sonntag sein 70. DTM-Rennen bestritt, hatte sich mehr erhofft: "Ich bin auf dem Podium, was willst du mehr! Trotzdem habe ich mir etwas mehr erhofft. Audi ist heute in einer eigenen Liga gefahren. Wir konnten ihre Strategie nicht kopieren, weil der Reifen das nicht mitgemacht hätte."

Mercedes-DTM-Teamchef Ulrich Fritz resümiert: "Das war ein starkes Wochenende für uns. Gestern ein Sieg und Platz zwei, heute wieder eine Podiumsplatzierung und Platz vier von Gary. Damit können wir zufrieden sein. Allerdings ist es natürlich schade, dass wir die Pole-Position nicht in einen Sieg umwandeln konnten. Gerade heute, wo der VfB Stuttgart voraussichtlich den Aufstieg feiert, wäre ein Sieg von Robert eine tolle Geschichte gewesen." Wie schon in Hockenheim war der Mercedes von Wickens in den Farben des schwäbischen Fußballvereins lackiert.

Bester BMW-Pilot war Maxime Martin auf Position acht. Der Belgier, der sein 50. DTM-Rennen absolvierte, war enttäuscht über das Ergebnis: "Es war ein schwieriges Rennen. Wir müssen unbedingt am Renntempo arbeiten. Das Qualifying allein ist nicht der Schlüssel."

Für Jens Marquardt, der am Samstag seinen 50. Geburtstag feierte, gab es also wieder kein Geburtstagsgeschenk. "Auch am Sonntag war es wieder ein hartes Rennen auf dem Lausitzring. Zwei Autos auf den Plätzen acht und neun, das ist überhaupt nicht das Ergebnis, das wir uns erhofft hatten", sagt er.

"Es gab ein kleines Missgeschick durch den Frühstart von Tom. Es ist sehr knapp gewesen, glaube ich. Das ist natürlich schade. Bei Marco hat es einigermaßen gepasst vom Tempo her. Wir müssen schauen, ob er nicht vielleicht etwas zu früh gestoppt hat. Wir haben aber nicht den aggressiven Weg gewählt, wie Audi es getan hat. Aber es war kein tolles Wochenende für BMW", schließt Marquardt ab. Die weiteren BMW-Fahrer Augusto Farfus, Timo Glock und Bruno Spengler belegten die Ränge 14, 15 und 16.

Pole-Sitter Wickens und Green kamen beim Start gut weg, auch Blomqvist konnte seine gute Startposition halten. Doch der BMW-Pilot legte einen Frühstart hin und wurde von der Rennleitung mit einer Fünf-Sekunden-Pitstopp-Strafe belegt, die er bei seinem regulären Boxenstopp, den er in der 15. Runde einlegte, absitzen musste. Nach 43 Runden überquerte der RBM-Pilot als 17. die Ziellinie.

Heißer Kampf an der Spitze

Eine mutige Strategie wählten Mattias Ekström und Mike Rockenfeller: Schon am Ende der ersten Runde bogen die Audi-Fahrer in die Box ab und holten sich neue Reifen. Bei der Boxenausfahrt soll "Rocky" den Schweden behindert haben und eine Untersuchung des Vorfalls wurde eingeleitet. Doch die Stewards befanden den Phoenix-Piloten für unschuldig.

Die aggressive Taktik der beiden hat sich ausgezahlt: Ekström, der vom achten Platz startete, wurde auf den zweiten Rang nach vorne gespült. Für Rockenfeller ging es von Startplatz elf auf Position fünf.

Einen heißen Kampf um die Spitze lieferten sich Wickens und Green. Der auf Rang zwei liegende Audi-Pilot war eine halbe Sekunde hinter dem Führenden und somit im DRS-Fenster. Der Brite versuchte am Kanadier vorbeizukommen und in Runde 31 war es dann soweit. Am Ende der Start-Ziel-Geraden saugte sich der Rosberg-Pilot im Windschatten heran und überholte den Mercedes von Wickens in Kurve 1.

Schnellste Rennrunde von Rast

Fünf Minuten vor Schluss schob sich Ekström an Wickens vorbei und sorgte für eine Audi-Doppelführung, die bis zum Ende des Rennens standhielt. Der Schwede überquerte mit sechs Sekunden Rückstand auf den Sieger Green die Ziellinie.

Die schnellste Rennrunde brannte Rene Rast in den Asphalt. Beflügelt durch sein erstes DTM-Podium am Vortag setzte er eine Bestzeit von 1:17.098 Minuten und lag am Ende auf Rang sieben.

Ein paar Plätze nach vorne ging es im Rennen für Nico Müller: Nach seiner Nullnummer im Samstagsrennen startete der Schweizer am Sonntag von Platz sieben. Der Abt-Pilot kam als Fünfter ins Ziel.

Auer bleibt Führender in der Fahrerwertung

In der Fahrerwertung führt weiter Lucas Auer (69 Punkte) vor Jamie Green (53 Punkte) und Gary Paffett (46 Punkte). Mike Rockenfeller (41 Punkte) und Robert Wickens (38 Punkte) rangieren auf den Plätzen vier und fünf.

Die DTM legt eine kleine Pause ein bevor es zum Hungaroring vor den Toren der ungarischen Hauptstadt Budapest geht, wo vom 16. bis 18. Juni der dritte Saisonlauf ausgetragen wird.

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