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Formel 2: Silverstone

Leclerc gewinnt trotz Motorproblemen

Rauchender Motor, Rückspiegel verloren: Charles Leclerc meistert alle Probleme und gewinnt das Hauptrennen in Silverstone - Nato vor Rowland Zweiter.

Die Formel-2-Erfolgsserie von Ferrari-Junior Charles Leclerc setzte sich in Silverstone fort. Nach der souveränen Pole-Position holte sich der Monegasse in Großbritannien den Sieg im Hauptrennen. In der Meisterschaft vergrößerte der Prema-Pilot mit seinem fünften Saisonsieg seinen Vorsprung auf Oliver Rowland (Dams) auf 63 Punkte. Der Brite musste sich bei seinem Heimrennen Norman Nato (Arden) geschlagen geben und kletterte als Dritter auf das Podest.

"Charles war heute in seiner eigenen Liga, was für uns etwas demoralisierend ist", seufzt Rowland auf dem Podest. Seine Titelchancen schwinden mit jedem Rennen, während Leclerc auf der Welle des Erfolges reitet: "Es war ein sehr gutes Rennen, mein bestes der Saison. Wir wussten, dass die Reifen stark abbauen würden und ich konnte es managen. Bis Rennende konnte ich eine gute Pace fahren. Ich freue mich sehr. Seit Bahrain haben wir einen sehr guten Schritt gemacht. Alles ist positiv. Für die Meisterschaft habe ich sehr wichtige Punkte gesammelt."

Bei bewölktem Himmel musste der erste Startversuch abgebrochen werden, weil Nyck de Vries (Rapax) der Motor abgestorben war. Auch Alexander Albon (ART) und Debütant Callum Iott (Trident) mussten in die Boxengasse geschoben werden, von wo aus sie starteten. Für de Vries war das Rennen vorbei, bevor es angefangen hatte. Die Renndistanz wurde um eine Runde auf 28 reduziert. Beim eigentlichen Start katapultierte sich Leclerc an die Spitze. Rowland fiel hinter Nato auf den dritten Platz zurück.

In der Anfangsphase brannte Leclerc ein Feuerwerk ab und war bis zu zwei Sekunden schneller als der Rest des Feldes. Sein Vorsprung wuchs kontinuierlich an, doch in der siebten Runde stieg plötzlich eine Rauchwolke aus dem Heck des Prema-Dallara. "Ich habe es auf der Geraden im Fernsehen gesehen. Ich sah aber nicht, dass ich es war und bemerkte es erst, als ich in den Rückspiegel blickte", schildert Leclerc die dramatische Szene. "In Gedanken hatte ich das Gefühl, dass ich Motorleistung verliere."

Matsushita führt mit alternativer Strategie

Der Monegasse fuhr an die Box, wechselte auf die härteren Pirelli-Reifen und fuhr weiter. Große Probleme gab es nicht, der Rauch verschwand und Leclerc zeigte wieder starke Rundenzeiten. "Glücklicherweise konnte ich weiterfahren. Ich habe keine Ahnung, wo der Rauch herkam. Diesbezüglich hatten wir Glück." Im weiteren Rennverlauf tauchte kein Rauch mehr in seinem Heck auf.

Die meisten Fahrer waren mit den gelben, weichen Reifen gestartet und wechselten schon nach dem ersten Renndrittel auf die harte Mischung. Einige aus dem hinteren Teil des Feldes begannen mit den harten Reifen und verfolgten die alternative Strategie. Im Spitzenfeld setzte ART-Pilot Nobuharu Matsushita auf die roten Pneus, hatte trotzdem einen guten Start und behauptete in der Anfangsphase den fünften Platz.

Nach den frühen Stopps der Konkurrenz übernahm der Japaner die Führung und blieb bis zu seinem Pflichthalt in der 22. Runde an der Spitze. Matsushitas Strategie zahlte sich aber nicht aus, denn er fiel auf den zehnten Platz zurück. Als sich das Feld nach den finalen Boxenstopps sortierte, führte wieder Leclerc. In der Schlussphase verlor sein Prema-Bolide auch noch den linken Rückspiegel, der auf der Hangar-Straight liegenblieb.

Rowland kommt nicht an Nato vorbei

Die Probleme hinderten Leclerc nicht am fünften Saisonsieg. Dahinter hielt Nato Rowland bis zum Schluss in Schach. "Es war ein gutes Rennen, ich hatte einen guten Start und konnte Oliver überholen", berichtet Nato. "In den ersten beiden Runden konnte ich Charles folgen. Ich pushte meine Reifen, wusste aber, dass ich in Runde sechs an die Box fahren werde. Mit den Option-Reifen hatte ich starken Abbau. Gegen Oliver war es dann knapp, er hat das ganze Rennen Druck ausgeübt. Mein Auto war gut, auf Charles hat natürlich etwas gefehlt."

Für Rowlands Rennen war der nicht optimale Start ausschlaggebend: "Auf der Innenbahn war es sehr rutschig. Mein Start war nicht schlecht, aber ich hatte keine Traktion. Mit den Option-Reifen hatte ich große Mühe, die Hinterreifen waren am Ende. Nach dem Boxenstopp war es sehr eng mit Nato. Ich hatte mehr Pace als er, aber ich konnte ihn nicht überholen. Mein Auto war in schnellen Kurven sehr gut, in langsamen hatte ich mehr Mühe. Ich wollte meine Reifen hinter ihm nicht zerstören."

Platz vier ging an Artjom Markelow (Russian Time), gefolgt von Sergio Canamasas (Rapax), Luca Ghiotto (Russian Time) und Jordan King(MP). Nicholas Latifi (Dams) kam als Achter ins Ziel und steht damit im morgigen Sprintrennen auf der Pole-Position. Die letzten Punkte nahmen Sean Gelael (Arden) und Matsushita mit. Der Japaner kassierte noch die Bonuspunkte für die schnellste Rennrunde. Mit Ausnahme von de Vries sahen alle anderen 19 Fahrer die Zielflagge. Das Sprintrennen startet am Sonntag um 10:20 Uhr MESZ.

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