MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Motorrad-WM: Austin

Kein Zoff bei Yamaha: „Kann passieren“

Fast hätte es gekracht: Im Qualifying in Austin hätten sich Maverick Vinales und Valentino Rossi fast berührt - "So etwas kann passieren", beruhigt der WM-Leader.

Fotos: Michelin

Es war die Szene des Qualifyings in Austin: Maverick Vinales versucht Valentino Rossi in Kurve 19 außen zu überholen, die Yamaha-Piloten berühren sich fast und der WM-Führende muss zurückstecken. War das etwa jener Moment, in dem ein neues internes Yamaha-Teamduell geboren wurde? Fahren die neuen Garagennachbarn bereits am dritten Rennwochenende ihre Krallen aus? Zwar war der 22-jährige Vinales nach der Aktion sichtlich wütend, mit etwas Abstand gibt sich der zweifache Saisonsieger jedoch höchst diplomatisch - ganz zur Freude von Altmeister Rossi.

"Das kann auf der Strecke passieren. Ich wollte endlich eine gute Runde beginnen, Valentino hat mich nicht gesehen", schildert Vinales die Situation aus seiner Sicht in der Pressekonferenz nüchtern. Kurz nachdem ihn Rossi unschön abgedrängt hatte, sah es unter dem Helm des Überfliegers jedoch noch ganz anders aus. Vinales warf die Hände in die Höhe und schimpfte, bevor er Rossi noch auf der Strecke etwas zurief und den Kopf schüttelte.

"Es ist schwierig, die Situation zu verstehen", versucht Vinales zu beruhigen. "Das ist normal, so etwas kann nun einmal passieren. Das kann mit Valentino oder vielen anderen Fahrern passieren." Auf dem Circuit of The Americas war am Nachmittag viel Betrieb, viele Piloten gingen gleichzeitig auf die Strecke: "Wenn du eine gute Runde erwischt, willst du sie eben auch zu Ende fahren. In Sektor 3 waren viele Leute auf der Strecke."

Was sagt der "Doktor" zu dem Zwischenfall? "Ich kann nicht viel sagen, weil ich nichts gesehen habe. Ich hatte keine Zeit, um mir das Training anzusehen", erklärt Rossi knapp. Erst als er Vinales wild gestikulieren sah, erkannte er das Problem: "Wir haben uns nicht berührt, weil ich nichts gespürt habe. Nach dem Zielstrich habe ich gesehen, wie Maverick etwas zu mir sagt und ich dachte: 'Scheiße! Was ist passiert?' Ich wusste es nicht."

Rossi glaubt, das Grundproblem erkannt zu haben: "Vielleicht war das Problem, dass viele Fahrer auf der Aufwärmrunde gepusht haben. Wenn sie kurz vor der Start-Ziel-Geraden waren, haben sie langsamer gemacht, um eine gute Runde zu erwischen. Vielleicht bin ich auch langsamer gefahren, aber leider habe ich Maverick hinter mir nicht gesehen", entschuldigt er sich indirekt.

Der neunfache Weltmeister diskutierte noch im Parc ferme mit seinem jungen Teamkollegen und erklärte ihm mit Nachdruck seinen Standpunkt. Am Ende brachte der Zwischenfall die beiden Yamaha-Piloten dennoch nicht aus dem Konzept, denn der bisherige Dominator dieser Saison konnte sich hinter Marc Marquez auf dem zweiten Platz einreihen. "Heute habe ich hundert Prozent aus der Yamaha herausgeholt", freut sich Vinales.

Rossi gelang in allerletzter Sekunde eine gute Runde, die ihn auf Platz drei nach vor spülte. "Ich wusste, mit freier Fahrt konnte ich eine gute Runde hinbekommen. Es war schwierig, eine Strategie zu verfolgen bei so viel Verkehr auf der Strecke", gibt er zu.

News aus anderen Motorline-Channels:

Motorrad-WM: Austin

Weitere Artikel:

Gegen den RB20 ist weiterhin kein Kraut gewachsen: Verstappen gewinnt in Dschidda vor Perez und Leclerc - Ferrari-Debütant Bearman und Hülkenberg in den Punkten

Freies Training Melbourne

Freitag Australien: Ferrari in guter Form

Haben Max Verstappen und Red Bull Konkurrenz? Ferrari präsentierte sich im zweiten Freien Training in Melbourne in bestechender Form ..