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Motorrad-WM: Austin

Marquez schlägt Vinales zur Pole

Marc Marquez sichert sich die Pole-Position in Austin und verweist Maverick Vinales auf Rang zwei, der sich mit Teamkollege Valentino Rossi streitet.

Fotos: Michelin

Die Austin-Bilanz von Honda-Pilot Marc Marquez bleibt vorerst makellos: Am Samstag sicherte sich der MotoGP-Weltmeister auf dem Circuit of the Americas die Pole-Position mit einer Bestzeit von 2:02.741 Minuten. Yamaha-Konkurrent Maverick Vinales musste sich mit Startplatz zwei zufriedengeben (+0,130 Sekunden). Sein Teamkollege Valentino Rossi schaffte es im letzten Versuch noch in die erste Startreihe, hatte aber bereits 0,932 Sekunden Rückstand auf die Spitze alle Ergebnisse hier.

Der Italiener sorgte zu Beginn der Session für einige unschöne Szenen mit Vinales, der sich von Rossi behindert sah. Der Spanier musste seine erste schnelle Runde abbrechen, nachdem er und Rossi sich beinahe berührt hatten. Danach sprang Vinales wütend aus dem Sitz seiner Yamaha und hob schimpfend die Hand. In seinem ersten Run kam er in der Folge - auch weil er weiter im Verkehr steckte - nicht an Marquez heran.

Im zweiten Run lieferten sich beide dann aber ein enges Duell um die Pole-Position. Auf der letzten schnellen Runde lagen sie hauchdünn beieinander. Vinales legte mit 2:02.871 Minuten vor, doch Marquez zog fulminant nach - und das, nachdem er am Vormittag noch zweimal im Kies gelegen hatte und auch der Vortag nicht optimal verlaufen war. "Speziell gestern war nicht der beste Tag für mich. Ich hatte Probleme und war mit der Abstimmung nicht zufrieden", so der Spanier.

Marc Marquez: Reifenwahl entscheidend

"Heute Vormittag haben wir eine große Änderung vorgenommen. Das dritte Training war ebenfalls nicht so gut. Ich hatte zwei Stürze, trotzdem fühlte ich mich okay. Ich wusste, dass das das Bike sein wird, mit dem ich fahren will", erklärt Marquez weiter. Am Sonntag peilt er nach der fünften Pole auch den fünften Sieg in Austin an. Dafür konzentrierte er sich im vierten Training vor allem auf den Rhythmus und die Reifen, denn: "Morgen wird die richtige Reifenwahl sehr wichtig sein."

Vinales wird ihm dann im Nacken sitzen. Noch im Parc ferme diskutierte er noch mit Teamkollege Rossi über die Querelen auf der Strecke. "Das ist ganz normal, so etwas kann eben passieren. Viele Fahrer waren auf einer schnellen Runde. Ich habe mich einfach geärgert, weil ich auf einer schnellen Runde war", kommentiert der 22-Jährige seine Reaktion. "Als Fahrer ist man einfach sauer, wenn man seine Runde nicht zu Ende fahren kann. Danach habe ich meine Bestes gegeben."

Auch wenn der sicher gern die Pole-Position geholt hätte, zeigte er sich mit seiner gefahrenen Bestzeit zufrieden: "Das ist eine der schnellsten Zeiten von einer Yamaha hier, daher bin ich sehr glücklich. Wir müssen morgen pushen und schnell sein." Dann ist auch mit Rossi zu rechnen, denn der Italiener ist als "Sonntagsfahrer" bekannt. Zudem fuhr er in Austin seine bis dato beste Startposition der Saison heraus. "Die erste Startreihe ist wichtig", weiß der Yamaha-Pilot.



Valentino Rossi: "Habe ihn nicht gesehen!"

Die Situation mit Teamkollege Vinales erklärt er so: "Ich habe ihn nicht gesehen. Ich habe gesehen, dass Maverick mir etwas gesagt hat. Ich bin aber meine Runde gefahren. Ich weiß also nicht, was passiert ist. Wenn die Runde sehr lang ist, hat man keinen Spielraum für strategische Spielchen. Man muss einfach rausfahren. Alle Piloten sind daher zur gleichen Zeit auf der Strecke, das ist sehr schwierig." Am Ende meisterten beide die Situation aber dennoch.

Dahinter führt Honda-Fahrer Dani Pedrosa die zweite Startreihe auf Platz vier an. Johann Zarco (Tech-3-Yamaha) wurde als Fünfter abermals bester Rookie. Man darf gespannt, welchen Start der Franzose von dieser Position aus erwischen wird. Führungskilometer sammelte der Moto2-Weltmeister ja bereits in Katar. Jorge Lorenzo verzeichnete als Sechster sein bestes Qualifying-Ergebnis der Saison und landete noch vor Ducati-Teamkollege Andrea Dovizioso (7.).

Der Deutsche Jonas Folger(Tech-3-Yamaha) wurde Achter, war aber nicht ganz zufrieden, denn er hatte sich eigentlich mehr erhofft. Doch nach einem schwierigen vierten Training bei deutlich kühleren Temperaturen sei ihm das Vertrauen verloren gegangen. "Es hat lange gebraucht, bis ich es wieder gefunden habe. Zum Glück war es im Qualifying wieder da", sagt der MotoGP-Rookie, der im Qualifying das "alte" Motorrad vom Freitag fuhr.

Beim Set-up verrannt: Jonas Folger hadert

"Wir sind dieses Motorrad zurückgegangen, da wir uns bei der Abstimmung etwas verrannt haben. Wir müssen morgen trotzdem noch etwas probieren, weil wir mit dem Bike vom ersten Training unterwegs waren. Da müssen wir noch etwas tüfteln und schauen, ob wir noch Feinheiten finden. Wir dürfen aber auch nicht zu viel verändern, damit wir uns da nicht wieder verrennen. Es geht um Kleinigkeiten, damit wir auf der sicheren Seite sind", betont er weiter.

Cal Crutchlow (LCR-Honda) konnte seine gute Pace aus den Trainings nicht umsetzen und kam nach einem Sturz nicht über Platz neun hinaus. Scott Redding (Pramac-Ducati) und Andrea Iannone (Suzuki) folgen auf den Plätzen zehn und elf. Suzuki-Pilot Alex Rins ging nach einer Sturzverletzung im vierten Freien Training gar nicht an den Start. Jack Miller (Marc-VDS-Honda), der Q1 noch als Erster beendete hatte, crashte ebenfalls und wurde Zwölfter.

Ducati-Privatier Loris Baz (Avintia) hatte den Einzug in Q2 knapp verpasst und musste sich hinter Markenkollege Danilo Petrucci (Pramac) mit Rang 14 begnügen. Dennoch sorgte der Franzose für das Bild des Tages: In seinem letzten Run war drauf und dran, Lorenzo aus den Top 12 zu schmeißen, als ihm seine 2015er-Ducati ausgangs der letzten Kurve ausbrach. Doch Baz konnte den Beinahe-Highsider meisterlich abfangen.

Ein Desaster in Q1 erlebte Aleix Espargaro, der seine Aprilia schon zu Beginn der Session über das Vorderrad verlor. Weil er bereits im vierten Freien Training gestürzt war, konnte er das Qualifying nicht wieder aufnehmen und beendete es ohne gezeitete Runde auf dem letzten Platz. Er muss das Feld am Sonntag von hinten aufrollen. Sein Bruder Pol Espargaro setzte seine KTM ebenfalls in den Kies und wurde 21. Teamkollege Bradley Smith wird von Rang 18 starten.

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