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Rallycross-WM: Lydden Hill

Abschied einer legendären Strecke

Zum letzten Mal gastiert die Rallycross-WM in Lydden Hill - Johan Kristofferson (Volkswagen) will Mattias Ekström (Audi) die WM-Führung abjagen.

Fotos: FIA World Rallycross

Die Rallycross-WM gastiert am kommenden Wochenende zum letzten Mal in Lydden Hill. Es ist ein besonderer und geschichtsträchtiger Ort in Großbritannien. Die Strecke gilt als Geburtsstunde des Rallycross-Sports. Vor 50 Jahren fanden dort die ersten Rennen satt. Ab 2018 wird der britische WM-Lauf in Silverstone statt in Lydden Hill ausgetragen. Deswegen werden die kommenden Tage ein emotionaler Abschied von dieser legendären Rennstrecke. Es ist die fünfte Veranstaltung der laufenden Saison.

"In Lydden hat 2014 unser PSRX-Abenteuer begonnen", erinnert sich Petter Solberg zurück. "Rallycross hat eine lange Tradition in meiner Familie. Daher hat Lydden Hill einen besonderen Platz in unseren Herzen. Ich erinnere mich noch daran, wie ich meine Idole wie Martin Schanche angehimmelt habe, wenn sie durch die Kurven wie Paddock Bend gekommen sind. Als ich noch jünger war, dachte ich immer: 'Das möchte ich später auch mal machen.“

"Vor zwei Jahren habe ich in Lydden gewonnen und stand auf dem Dach meines Autos - die Geschichte und all die Gefühle an diesem Ort waren einfach unfassbar. Es wäre der perfekte Ort für meinen ersten Sieg in der aktuellen Saison. Es würde mir sehr viel bedeuten, Lydden Hill mit einem Sieg zu verabschieden. Aber ich glaube, das geht einigen anderen Fahrern ganz genauso."

Jeder will in Lydden Hill gewinnen. Zu den Topfavoriten zählt natürlich Audi-Pilot Mattias Ekstöm, der zuletzt in Mettet sein erste Niederlage kassierte. "Wir gehen in diesem Jahr zum dritten Mal in Lydden Hill an den Start, und die Rennen haben immer sehr viel Spaß gemacht", sagt der Schwede, der als WM-Führender nach Großbritannien kommt. "Insbesondere meine Duelle mit Petter Solberg waren legendär."

2016 erlebten Fans beim Sieg von Ekström Motorsport der Extraklasse. Im Finale verwies der Schwede seinen norwegischen Widersacher Solberg nach hartem Kampf auf Rang zwei. Im Ziel betrug der Vorsprung gerade einmal 1,142 Sekunden. "Wir hatten kein einfaches Wochenende", blickt Ekström zurück. "Im ersten Qualifying gab es Probleme mit dem Motor, im vierten hatte ich einen Reifenschaden. Wir sind aber ruhig geblieben und hatten das nötige Quäntchen Glück, um den Sieg einzufahren."



Johan Kristoffersson will angreifen

Mit vielen schnellen Passagen auf Asphalt kommt der Kurs Rundstreckenfahrern entgegen. Der Schotterpart Pilgrims hat wiederholt für waghalsige Überholmanöver und Schlagzeilen gesorgt. Das Layout ist insgesamt flüssig und bietet viele Überholmöglichkeiten. "Ich mag die Strecke richtig gerne", sagt Ekströms Teamkollege Toomas Heikkinen. "Devil's Elbow ist eine der besten Kurven im gesamten WM-Kalender."

Die Weltmeisterschaft ist durch Ekströms Niederlage und Johan Kristofferssons Sieg zuletzt in Mettet wieder spannend. Volkswagen-Pilot Kristofferson hat nur noch drei WM-Punkte Rückstand und auch Solberg ist mit 14 Zählern Rückstand wieder in Schlagdistanz. "Ich fühle mich hervorragend", sagt Kristoffersson. "Ich hatte zwei starke Wochenenden hintereinander und will den Schwung mit nach Lydden Hill nehmen."

"PSRX Volkswagen Schweden hat in Belgien zuletzt Konstanz und Tempo gezeigt. Das wird auch in Lydden Hill nötig sein. Petter hat hier vor zwei Jahren gewonnen und hätte auch vergangenes Jahr den Sieg verdient, so schnell wie er war. Wir wissen also, was nötig ist, um auf dieser Strecke zu siegen", sagt Kristoffersson mit breiter Brust. "Es wird ein emotionales Wochenende in Lydden, wie Petter schon sagte. Jeder, der unseren Sport liebt, kennt diesen Ort, und es wird ein seltsames Gefühl sein, hier zum letzten Mal am Start zu sein."


Neues Auto für Rene Münnich

Das Volkswagen-Duo bläst Angriff auf die Audi-Mannschaft von Ekström. Und auch das Peugeot-Hansen-Team rund um Sebastien Loeb rechnet sich einiges aus. Insgesamt stehen 24 Supercars auf der Nennliste. Timo Scheider ist diesmal nicht dabei. Der Deutsche nimmt an diesem Wochenende die 24 Stunden auf dem Nürburgring in Angriff. Seinen Platz im österreichischen MJP-Team übernimmt Andrew Jordan.

Für Münnich Motorsport sitzt Teambesitzer Rene Münnich selbst am Steuer. Allerdings hat er ein neues Auto zur Verfügung. Bisher setzte Münnich einen Seat Ibiza ein. Nun wird er erstmals einen Citroen DS3 fahren, der von Solbergs-Team stammt. Das Auto konnte Münnich bereits in Höljes testen und ließ für die Vorbereitungen zuletzt auch Mettet aus. "Ich hoffe, ich kann mit diesem Auto bessere Ergebnisse erzielen", so Münnich. Sein Ziel ist der Einzug ins Semifinale.

Zeitplan Lydden Hill:

Samstag, 27. Mai

11:00 - 13:00 Uhr Freies Training
13:30 - 14:40 Uhr Qualifying 1 (Q1)
15:50 - 17:00 Uhr Qualifying 2 (Q2)

Sonntag, 28. Mai

12:00 - 12:30 Uhr Qualifying 3 (Q3)
13:00 - 14:00 Uhr Qualifying 4 (Q4)

16:00 - 16:50 Uhr Halbfinale und Finale

(Zeitangaben in MESZ)

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