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Hohe Kante

Ford bringt mit dem Edge ein fesches SUV mit Mittelklasse-Preis, Oberklasse-Maßen und Premium-Ausstattung. Wir fuhren den flotten US-Boy.

Georg Koman

Bereits seit 2007 mischt der Ford Edge in den USA kräftig bei den großen Crossover-Fahrzeugen mit. Jetzt soll die zweite Generation des feschen Amis auch in Europa einschlagen.

Mit 4,81 Metern Länge, umfangreicher Ausstattung, hohem Qualitätsniveau und einem Preis-Einstieg von 45.000 Euro zielt der neue Edge gleich auf zwei Segmente:

In Sachen Größe hält er mit Bonzen wie BMW X5, Mercedes GLE oder VW Touareg mit, beim Preisniveau bewegt er sich aber eine ganze Klasse darunter, etwa auf Höhe von Audi Q5, BMW X3 oder Mercedes GLC.

Schon auf den ersten Blick ist der Edge ein Erfolgstyp: Vorne erkennt man am selbstbewussten Hexagonal-Grill die dynamische Formensprache der europäischen Ford-SUV wieder, hinten wirkt er deutlich amerikanischer. Sprich: etwas ungewohnt, aber keinesfalls unattraktiv.

Der in Kanada gebaute Edge glänzt mit sehr guter Materialqualität und Verarbeitung - Mondeo- oder Galaxy-Fahrer erkennen das Cockpit auf den ersten Blick wieder -, bietet reichlich Raum für Passagiere und Gepäck (Ladevolumen: 602 bis 1.847 Liter). Die Sitze sind sehr bequem und bieten guten Seitenhalt.

Mit 1,69 Meter Höhe ist der Edge flacher als die gleich langen Wettbewerber. Der VW Touareg überragt ihn um zwei, der BMW X5 um sieben, der Mercedes GLE gar um 11 Zentimeter. Die Kopffreiheit ist deshalb aber kaum geringer als bei den Rivalen. Man muss schon über 1,90 Meter groß sein und das Panoramadach um rund 1.500 Euro bestellt haben, um ansatzweise mit dem Haupthaar Dachkontakt aufzunehmen.

Wer sich selbst eine Freude machen will, wählt die Topausstattung "Sport" mit ihren mächtigen 20-Zöllern, oder bestellt die Räder für den "Titanium" um 800 Euro, dann platzt der Edge förmlich vor Dynamik.

Ein nicht sicht- und eigentlich auch nicht hörbares, dafür aber umso spannenderes Feature ist die "aktive Geräuschkompensation". Wie bei lärmreduzierenden Kopfhörern neutralisiert im Innenraum ein ausgefeiltes System Motor- und Abroll-Geräusche.

Diese werden von drei Mikrofonen im Dachhimmel erkannt und dann durch künstlichen Gegenschall über das Audiosystem reduziert. Die Gegengeräusche sind nicht wahrnehmbar - die daraus resultierende, angenehm niedrige Lärmkulisse sehr wohl, denn der Edge flüstert auf Luxusklasse-Niveau. Bei schneller Fahrt streicht lediglich der Fahrtwind entlang der Karosserie, vom Motor hört man so gut wie nichts.

Das Fahrwerk der Europa-Version gibt keinen Anlass zur Kritik - wie bei Ford üblich, überzeugt es durch einen gefühlvollen Mix aus Straffheit und gleichzeitigem Komfort. Beim "Titanium" tendiert es zum Komfort, beim sportlicher abgestimmten (aber nicht tiefer gelegten) "Sport" zur Straffheit - in jedem Fall innerhalb einer angenehmen Bandbreite.

Ein starker, effizienter und sehr kultivierter Zweiliter-Turbodiesel steht in zwei Leistungsvarianten zur Wahl. Bereits die Version mit einem Turbolader und 132 kW/180 PS macht einen ausgewogenen Eindruck und kämpft sich nur aus tiefen Drehzahlregionen etwas mühsam empor.

Noch druckvoller geht der stärkere Biturbo mit seinen 154 kW/210 PS ans Werk und harmoniert dabei hervorragend mit seinem serienmäßigen Sechsgang-Doppelkupplungs-Getriebe. Der Allradantrieb via Lamellenkupplung ist sowieso Serie

Besonders ins Zeug gelegt hat sich Ford bei Infotainment und Assistenzsystemen. Der "Pre-Collision-Assist" ist bei allen Edge-Modellen an Bord.

Für die Topausstattung "Sport" gibt es serienmäßig eine adaptive Lenkung. Ein Elektromotor ändert dabei die Lenkübersetzung. Je weiter man einschlägt, desto agiler reagiert der Edge. Stabil auf der Autobahn, knackig im Kurvengewühl und angenehm beim Einparken.

Bei ersten Exemplaren ist noch das Infotainment-System Sync2 an Bord, ab September wird es das weiterentwickelte Sync3 sein. Die Leistungsstufen des Dieselmotors könnten sich nach unten um eine 150-PS-Variante erweitern, fixiert ist das aber nicht. Benzin-Triebwerke sind derzeit kein Thema.

Die Markteinführung beginnt im Juni, die Preise starten bei 45.400 Euro für den Ford Edge 2.0 TDCi 4x4 mit 180 PS-Turbodiesel, Allradantrieb und Handschaltung als solide ausgestattete Basisversion "Trend".

Der stärkere Biturbo mit 210 PS und satten 450 Nm Drehmoment ist ab 54.300 Euro zu haben (als feiner "Titanium"). Die Topausstattung "Sport" kostet ca. 3.000 Euro Aufpreis, eine noch edlere "Vignale"-Version wird etwas später folgen.

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