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Motogontschik (russ.) – der Rennfahrer

Rudi Stohl war beinahe genauso lang mit der Marke Audi auf den nahen und fernen (und fernsten) Rallye-Pfaden unterwegs wie mit den Erzeugnissen aus der damaligen Sowjetunion. Daher sehen ihn viele noch immer als den Lada-Fahrer par excellence und hegen liebevolle Erinnerungen an Safari, Akropolis und Himalaya. Dank Stohls Leistungen war die Marke aus Russland auch regelmäßig auf den heimischen Fernsehschirmen vertreten.

Nicht nur sportlich war Stohl mit Lada verbunden, er war auch lange Jahre im Hauptberuf für den österreichschen Importeur tätig; somit ist auch der Taiga in zahllosen Exemplaren durch seine kundigen Hände gegangen. Der richtige Mann also für einen kleinen Härtetest des Allrad-Evergreens!

Stohl kennt den Taiga seit der Österreich-Premiere im Jahr 1978. An Erlebnissen mangelt es nicht: „Für einen Werbespot musste ich mit dem Taiga einen Sprung hinlegen. Dabei bin ich über eine Böschung abgerutscht, das Auto ist genau auf der vorderen Stoßstange zum Liegen gekommen. Die Räder waren in der Luft, es war nur die Frage, ob das Auto nach vorn oder nach hinten kippt. Ich hab mich ganz leicht gemacht…“ – die Kameras blickten in diesem Moment leider gerade in eine andere Richtung.

Und weils so schön ist, noch rasch eine andere Story von Werbeaufnahmen, diesmal mit der klassischen Lada-Limousine 2105: „ Dem Regisseur hat das Ausfedern des Fahrwerks nicht gefallen, also hat er es fixieren lassen. Das Heck hat man mit Zementsäcken angefüllt. Beim Sprung ist das Auto dann kerzengrade in den Boden eingeschlagen. Es war a Totalschaden!“

Darauf kam die Anweisung aus der Chefetage: „Herr Stohl, Sie machen das! Also hab ich mir von einem Vertreter den Vorführwagen ausgeborgt.“ – mit Rallye-Federbeinen versehen absolvierte dieser Lada den Sprung unbeschadet und ging dann wieder zurück in den Außendienst.

Katanje (russ.) – die Spazierfahrt

Den Novizen beschleichen beim ersten Platznehmen unangenehme Erwartungen: Das Lenkrad ist groß dimensioniert, der Schaltstock reckt sich langhälsig und spindeldürr dem Fahrer entgegen. Wird das eine zache Partie? Anfänglich bestätigten sich diese Ängste, allerdings aus technischen Gründen: Unser eigens aus Deutschland überstellter Testwagen laborierte an einer kleinen Atemwegserkrankung, die zügig behoben werden konnte. Mit vollem Durchzug war das Vergnügen im alltäglichen Betrieb schon weitaus größer.

Rudi Stohls erster Eindruck beim Wiedersehen mit dem Lada Taiga: „Das Auto rennt um einiges stabiler und ruhiger als früher“ – das Resultat konstanter Modellpflege. Leise ist es im Fahrgastraum deshalb noch immer nicht, auf der Autobahn muss man für Konversationen die Stimme schon erheben.

Wirklich störend ist das genauso laute wie ineffiziente Gebläse, das alle anderen Nebengeräusche (Motor, Antrieb, Radio) mühelos zudeckt. Schade, dass es seit dem einige Jahre zurückliegenden Facelift die Ausstellfenster nicht mehr gibt, die für angenehmeres Raumklima sorgen hätten können.

Davon abgesehen ist das Fahrerlebnis unbeschwert. Der Motor ist kein Drehmomentwunder, aber er hat auf befestigtem Untergrund keine Mühe mit dem 3,7 Meter kurzen, 1,2 Tonnen leichten Allradler. Die Maschine trägt noch Fiat-Gene in sich und erinnert vom Klang her mit sanftem Röcheln entfernt an einen 124 Sport.

Die Schaltwege des Getriebes sind weit, bis auf den störrischen Rückwärtsgang lassen sich die Fahrstufen aber ohne großen Kraftaufwand einlegen. Die Servo-unterstützte Lenkung ist indirekt und eher gefühllos, vorausdenkende Fahrweise beim Einlenken schadet nicht.

Man spürt die Antriebstechnik unter den Fußsohlen grammeln, und Lada selbst empfiehlt zwecks Schonung des Antriebssystems, nicht zu lange mit Vmax zu chauffieren. Als Bauartgeschwindigkeit eingetragen sind 137 km/h, das ist offenbar die „gesunde“ Reisegeschwindigkeit für längere Strecken, De facto liegt die Höchstgeschwindigkeit, wie bei der Fahrt in Deutschland festgestellt, bei knapp 160 km/h. Man verhungert also beileibe nicht auf der Sattelschlepper-Spur.

Wir wissen jetzt auch, dass Taiga-Fahrer einander grüßen. Es kommt selten genug vor, dass sich zwei begegnet. Unerwarteter Nebeneffekt: Der Taiga zieht mehr Aufmerksamkeit auf sich als so manches Nobelgefährt. Wenn Sie nicht auffallen wollen, kaufen Sie sich einen Lamborghini!

Und der Test geht weiter: Mehr zum Lada Taiga finden Sie in der rechten Navigation!

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Lada Taiga - im Test mit Rudi Stohl

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