Honda CR-V 2,2 i-DTEC Lifestyle - im Test | 02.05.2013
Ausstattung, Fahrverhalten & Preis
Nimmt man im CR-V Platz, freut man sich über bequemes, groß dimensioniertes Gestühl und die gute Über- und Rundumsicht. Extrem übersichtlich ist das Cockpit nicht gestaltet, erst auf den zweiten Blick offenbart das spacige Interieur durchaus auch praktische Qualitäten wie etwa große Tasten.
Die Sitze legen keinen gesteigerten Wert auf Seitenhalt, sondern auf Langstreckentauglichkeit – wie auch das ganze Autos sich viel eher dem Komfort als dem Sport verpflichtet fühlt. Die Lenkung ist kein Wunder an Präzision, dafür ist sie angenehm leichtgängig. Gleiches gilt für den gut platzierten, kurzen Schalthebel.
Das Fahrwerk ist ebenfalls herrlich komfortabel abgestimmt, tendiert bei schneller Fahrt aber zum baldigen Untersteuern und bei abrupter Gaswegnahme zum Übersteuern. Wohl deshalb passt das ESP auch auf wie ein gut abgerichteter Wachhund.
Das Allradsystem präsentiert sich sehr reaktionsschnell. Im Vergleich zur rein mechanischen Vorgänger-Version werden jetzt die Hinterräder bei Vorderradschlupf über eine via elektrischer Pumpe aktivierte Hydraulik zugeschaltet. Traktionsprobleme gehören daher der Vergangenheit an.
Und der Motor? „Welcher Motor?“ fragt man sich zunächst, weil er so gar nicht zu hören ist. Geräuschdämmung und Laufruhe zählen nämlich zum Allerfeinsten, was es in dieser Klasse gibt. Letztlich macht er sich durch Schub bemerkbar, obwohl er im unteren Drehzahlbereich eher verhalten agiert. Das tut er durchaus auch beim Verbrauch. Mit 7,1 Liter kamen wir an die formidable Werksangabe von 5,8 Litern zwar nicht heran, angesichts niedriger Außentemperaturen kann man mit diesem Wert aber absolut zufrieden sein.
Ein Preisbrecher war der Honda CR-V noch nie, warum sollte er es also in der aktuellsten und zweifellos perfektesten Version sein? Zwar gibt es ihn mit Benzinmotor und Frontantrieb ab 25.590 Euro, unser als „Lifestyle“ fein ausgestatteter 4WD-Diesel kommt aber bereits auf 37.815 Euro.
Mit Topausstattung „Executive“ und Automatik landet man gar bei 43.800 Euro. Viel Holz – was sich aber wieder relativiert, wenn man den Blick auf die Preislisten deutscher Konkurrenz-SUV richtet. Und: Bis vorerst 30. Juni gibt es einen 1.000-Euro-Bonus bei Eintausch eines Gebrauchten jeder Marke.
Plus
+ dynamisches Äußeres
+ viel Platz für Passagiere und Gepäck
+ praktischer Faltmechanismus der Fondlehnen
+ komfortable Federung
+ flüsterleiser Dieselmotor
Minus
- eher gefühllose Lenkung
- kein Fahrdynamik-Wunder
Resümee
Honda hat den CR-V in seiner vierten Generation durchaus perfektioniert. Seine Stärken sind das tolle Raumangebot sowie der hervorragende Federungs- und Geräuschkomfort. Die Qualität passt bis ins kleinste Detail, und der Preis ist nicht niedrig, aber zweifellos angemessen.