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HR-V positiv

1999 wurde der erste HR-V vorgestellt - zu früh für den SUV-Boom. Nun lässt Honda das kompakte SUV wieder aufleben. 130-PS-Benziner im Test.

Text: Tanja Pitzer
Fotos: Tanja Pitzer, Bernhard Reichel

Die lange Pause sieht man dem großen Bruder des Honda Jazz sofort an. Knackig, frisch steht er nun wieder auf der Straße. Mit neuem Honda-Gesicht wirkt er von vorne zwar bullig, aber nicht grimmig.

Von der Seite zeigt er eine ganz andere Linie. Nämlich ein bisschen die eines Coupés. Mit der abfallenden Dachlinie und den versteckten Türgriffen, glaubt man fast einen Zweitürer vor sich zu haben.

Auch im Innenraum geht es recht elegant weiter. Dank Lederlenkrad und vieler anderer Kunstlederverkleidungen kann man über das übrige Hartplastik großzügig hinwegsehen. Hingucker ist ohnehin der 7 Zoll große Touchscreen für Navigation und Multimediabedienung.

Hier erhält man endlich auch zum kleinen Preis ein zu Ende programmiertes System. Egal ob Smartphoneverbindung oder USB-Stick: es funktioniert. Weder unterschiedliche Smartphones, noch komplexe Ordnerstrukturen können ihn verwirren. Bravo!

Da er sich mit dem Honda Jazz eine Plattform teilt, gibt es auch im HR-V neueste Sicherheitstechnik. Etwa den City-Notbremsassistenten und einen Kollisionswarner. Diesem stehen wir mit etwas gemischten Gefühlen gegenüber. Ist er für den Alltag doch etwas zu sensibel ausgelegt.

Unter der Haube unseres Testwagens arbeitet ein 1,5-Liter-Vierzylindermotor mit 130 PS. Das maximale Drehmoment liegt mit 155 Nm bei 4.600 Umdrehungen an.

Klassische Saugmotorwerte, die nicht nur auf dem Papier etwas müde wirken. Immerhin lässt sich - bei konsequentem Ausdrehen - eine Höchstgeschwindigkeit von 192 km/h erreichen und von 0 auf 100 km/h in 10,7 Sekunden beschleunigen.

Hält man umgekehrt den Gasfuß im Zaum, kommt der HR-V mit 6,8 Litern Realverbrauch der Werksangabe von 5,6 Litern beachtlich nahe.

Die Konkurrenz ist seit der ersten Generation deutlich gewachsen. Und so muss sich der neue HR-V jetzt etwa gegen Renault Captur, Opel Mokka, Mazda CX-3 und Mini Countryman durchsetzen.

Die Voraussetzungen dafür hat er, denn man muss dem HR-V zugestehen, dass er kaum etwas falsch macht. Er ist fast der bessere Jazz. Lediglich der drehmomentschwache Motor passt nicht ganz ins Bild.

Auf der Autobahn muss man schon einige Gänge zurückschalten um Überholmanöver einzuleiten, und selbst dann sollte man Zeit für die Beschleunigung einplanen. Da tröstet selbst das fröhliche klack, klack beim Schalten des knackigen Getriebes nur wenig.

Das Fahrwerk überrascht positiv. Bei SUV-Modellen muss man aufgrund des höheren Schwerpunkts doch immer wieder mit Aufschaukeln und verringerter Kurvengeschwindigkeiten rechnen. Diesen Vorurteilen trotzt das kleine SUV mit seinem gut abgestimmten Fahrwerk gekonnt. Auch wenn es eher auf Komfort, denn auf Sportlichkeit ausgelegt ist. Allradantrieb gibt es übrigens nicht einmal gegen Aufpreis.

Auf seinen 4,3 Metern Länge hat man im Honda nirgends mit Platzmangel zu kämpfen. Weder in der vorderen Reihe, noch im Fond oder im Kofferraum. Das Ladevolumen kann von 470 auf 1.533 Liter erweitert werden. Trotz SUV-Bauart ist die Ladekante verhältnismäßig niedrig.

Besonders flexibel ist man dank der "Magic Seats", die wir bereits in anderen Honda-Modellen schätzen gelernt haben. Mit Ihnen hat Honda den perfekten Clou gelandet.

Entweder man klappt wie gewohnt die Rückenlehne um und erweitert so den Kofferraum, oder man klappt die Sitzflächen der Fondbank wie Kinositze hoch und kann so im Fußraum hohe Dinge ohne Probleme stehend transportieren.

Preislich geht es für den Honda HR-V bei 21.490 Euro mit 130 Benziner-PS los (120 deutlich bulligere Diesel-PS kosten rund 2.000 Euro mehr). Unser getesteter Elegance kommt auf 24.104 Euro, dafür bietet die mittlere Ausstattung serienmäßig unter anderem Klimaautomatik, City-Notbremsassistent, Lederlenkrad und -schaltknauf, Bluetooth, Magic Seats, Tempomat, Spurhalteassistent, Regensensor und akustische Einparkhilfe vorn und hinten.

Die Extraliste fällt kurz aus: Für 544 Euro kann man sich eine Metalliclackierung gönnen, 721 Euro kostet eine Anhängerkupplung, und das Honda Connect Paket mit Navigation, das in der Topausstattung "Executive" serienmäßig ist, gibt es für 635 Euro.

Plus
+ üppiges Platzangebot
+ gut abgestimmtes Fahrwerk
+ intuitive Multimedia-Bedienung
+ geringer Verbrauch
+ fairer Preis

Minus
- mangels Drehmoment zähe Beschleunigung

Resümee
Die Ankündigung von Projektleiter Mayuka Karami: "Er sieht so sportlich aus wie ein Coupé, vermittelt einem das sichere Gefühl eines SUV und ist innen so variabel wie ein Van", scheint etwas hoch gegriffen. Doch einen talentierten Allrounder hat Honda mit dem HR-V in jedem Fall auf den Markt gebracht.

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