4WD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Charakterdarsteller

Infiniti tritt als elegante Nissan-Tochter auf. Ob das erste Modell der Kompakt-Klasse dem Premium-Anspruch gerecht wird, klären wir im Test.

Text und Fotos: Johannes Toth

Gleich vorweg: Ja, der Einstieg in die Premium-Kompaktklasse ist der jungen Marke durchaus gelungen. Erst 1989 gegründet, sind die Nobel-Hobel der in Hongkong ansässigen Nissan-Tochter bei uns in Österreich noch weitgehend exotisch.

Anfangs nur für die Märkte in USA, Russland und China produziert, bietet Infiniti seine eleganten Autos seit 2008 auch in Europa an. Mit dem Q30 will man nun auch am alten Kontinent endgültig Fuß fassen und im Segment der Kompaktklasse durchstarten.

Der Wagen wird dementsprechend im britischen Sunderland produziert. Auch beim Grundkonzept des Autos will man sichtlich nichts falsch machen, deshalb kooperiert Renault-Nissan bei bestimmten Modellen - wie auch dem Q30 - mit Mercedes-Benz.

Auf Basis der stuttgarter A- bzw GLA-Klasse wurde ein neues Modell konzipiert. Am Exterieur sind die Wurzeln nicht zu erkennen. Hier hat das Infiniti Design-Team eine sehr dynamische und eigenständige Formensprache gefunden, die aus jedem Sichtwinkel spannend bleibt. Für die scharf gezeichneten Kurven an den Türen musten die Techniker sogar eigens ein neues 3D-Fertigungsverfahren entwickeln, um sie realisieren zu können.

Im Interieur hingegen finden Auskenner schon einige Mercedes-Versatzteile – was jetzt aber keineswegs als Nachteil zu verstehen ist. So wurden zum Beispiel die türseitigen Bedienelemente für Fensterheber und elektrische Sitzverstellung 1:1 von Mercedes übernommen. Irritierend ist bloß, daß der Kopfstützenknopf funktionslos fix montiert ist, weil die Kopfstützen eben doch händisch einzustellen sind.

Beim mittigen Display ist Infiniti jedoch eigene Wege gegangen. Hier findet sich ein Touchscreen, der auch über einen Controller in der Mittelkonsole anzusteuern ist.

Und das ist gut so, weil die Tatsch-Screens im bewegten Auto nicht immer exakt mit dem ausgestreckten Finger anzusteuern sind. Dadurch wird oft mehr Aufmerksamkeit vom Verkehr abgezogen, als einem lieb ist.

In der Menüführung erkennen wir die Verwandschaft zu Nissan. So werden wir freundlicherweise vor fixen Radarkästen gewarnt. Den Umgang mit dem Navigationsgerät erleben wir, sagen wir mal, ambivalent. Hervorzuheben ist das verzögerungsfreie Hin- und Herscrollen sowie Zoomen auf der Kartenebene in Echtzeit.

Anderes ist gewöhnungsbedürftig. Wenn die freundliche Dame auf lautlos gestellt ist, kommen die Abbiege-Hinweise am Screen oft einen Hauch zu spät: „Ups, das war jetzt unsere Ausfahrt?“ Es ist aber wie im echten Leben: Wenn sie zum Schweigen gezwungen wurde, ist es sehr schwer, sie wieder zum Reden zu bringen.

Die Innenausstattung ist schon in der Basisversion recht ansehnlich. In unserer "Premium Tech Gallery White"-Verison wird es rein optisch noch mehr premium. Sowohl Sitze als auch Seitenverkleidungen und Teile des Armaturenbretts sind mit weißem Nappaleder überzogen und mit grauen Applikationen und roten Nähten akzentuiert. Sieht echt Hammer aus, wir wollen uns das aber besser nicht nach 50.000 km im echten Leben vorstellen.

Sehr bequem auch das schlüssellose Zugangssystem. Der Wagen öffnet die Zentralverriegelung, sobald wir mit Schlüssel in der Tasche den Türgriff berühren. Nicht verständlich allerdings, warum wir zum Starten dann keinen Startknopf vorfinden, sondern wieder in der Tasche nach dem Schlüssel fingern müssen, um ihn ins Armaturenbrett zu stecken und zu drehen.

Wie sich der Infiniti fährt und ob die Fahrleistungen mit dem knackigen Design mithalten können, lesen Sie nach Klick auf diesen Link.

News aus anderen Motorline-Channels:

Infiniti Q30 2,2d 7DCT AWD – im Test

Weitere Artikel:

Marktstart ist bereits dieses Jahr

Ford Ranger Raptor enthüllt: bulliger Look, viel Power

Die letzten werden die ersten sein, heißt es doch: Während er "normale" Ranger erst 2023 auf den Markt kommt, darf der nun vorgestellte Ranger Raptor, samt seinen 288 PS und feinstem V6-Sound bereits dieses Jahr mit uns in Sand und Dreck spielen. In manchen Märkten gar schon im Sommer.

Mehr Luxus, vier V6-Antriebe

VW Touareg Facelift präsentiert

Um das aktuelle Flaggschiff aus Wolfsburg auch weiterhin konkurrenzfähig zu halten hat VW dem Touareg ein Facelift verpasst, bei dem im Grunde keine der in so einem Fall zu erwartenden Veränderungen ausblieb. VW legte also sowohl beim Design, als auch bei der verbauten Technologie und den Antrieben Hand an und verspricht, den Touareg damit besser gemacht zu haben als je zuvor.

Limitierter Retro Defender zum 75ten

Land Rover Works V8 ISLAY EDITION vorgestellt

Land Rover Classic präsentiert sein erstes Heritage-Sondermodell. Mit dem Classic Defender Works V8 Islay Edition feiert der britische 4x4-Spezialist seinen 75-jährigen Geburtstag. Die Retroausgabe startet in zwei Karosserievarianten zum Preis ab rund 263.000 Euro.

Geländegängiger und luxuriöser gleichermaßen

Das ist der neue VW Amarok

Er startet mit fünf Turbomotoren mit Leistungen von 110 bis 222 kW und bis zu sechs Zylindern Anfang 2023 durch und soll sowohl höhere Geländegängigkeit, auf Wunsch aber gleichzeitig auch deutlich mehr Komfort und Luxus bieten als sein Vorgänger.

Double Cab Pick-Up mit BMW-Power

Ineos Grenadier Quartermaster enthüllt

Robust, praktisch und im Gelände unschlagbar; das und nicht weniger verspricht Grenadier für ihr nunmehr zweites Modell, den Quartermaster. Dieser kann ab 01. August in Österreich bestellt werden.