4WD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Elektro-Riese

Interessante Mischung aus SUV, Van und Coupé: Das Tesla Model X rollt mit elektrischem Allradantrieb, viel Platz und hoher Reichweite an.

mid/rhu

Der erste Eindruck bei der Annäherung an das neue Tesla Model X wird von einer Frage bestimmt: Was haben Elon Musk und seine Leute da nur für einen Brocken auf die Räder gestellt?

Rund fünf Meter lang, mit Spiegeln 2,27 Meter breit, mit aufgeklappten hinteren Türen 2,20 Meter hoch - das Elektro-SUV aus Kalifornien ist eine echte Kampfansage an Audi Q7, BMW X5 und Mercedes GLS.

Lange hat es gedauert, bis die ersten Model X den Weg über den Atlantik gefunden haben. Eine Vielzahl von Gimmicks wie die erwähnten Türen, die auf Knopfdruck nach außen und oben schwenken, hat den stabilen Serienanlauf immer wieder verzögert. Aber noch im Juni soll es tatsächlich losgehen.

Von der Eleganz her können die Fünf- bis Siebensitzer natürlich nicht mit dem Model S mithalten, dafür sind sie noch ein bisschen smarter, bieten wesentlich mehr Platz und können sogar einen Hänger ziehen. Bis zu 2.270 Kilo Anhängelast machen das Model X zum noblen Allrad-Pferdeschlepper.

Anders als beim Model S fahren die versenkten Türklinken nicht mehr aus der Karosserie heraus, wenn man sich dem Wagen nähert. Im X genügt ein Tippen auf den Griff, und die Tür öffnet sich automatisch - vorne wie hinten, wobei der doch ein bisschen zeitraubende Öffnungsvorgang der Fondöffnungen namens "Falcon Wings" Passanten zuverlässig zu einem offenstehenden Mund verhilft.

Das Interieur wirkt kühl und elegant, vorne gibt es reichlich Raum für Kleinigkeiten, die Bedienung des riesigen, hochkant stehenden Tablets (17 Zoll) entspricht dem beim Model S, ist also mit etwas Übung zu meistern.

Auffallend sind die riesige Frontscheibe, die bis über den Fahrerkopf reicht, und die insgesamt gute Übersicht von angenehm hoch platzierten Sitzen. Die Lenkstockhebel für Blinker/Scheibenwischer und Gangwahl kennt man von Mercedes.

Der Zugang zu den zwei optionalen Plätzen im Kofferraum wird durch einen Knopfdruck auf die Sitze in Reihe zwei freigegeben. Die fahren elektrisch betätigt nach vorne und das Vordergestühl bei Bedarf auch gleich noch. Sehr komfortabel, diese Lösung.

Wer zu zweit mit dem Model X unterwegs ist und alle Sitzlehnen umklappt, kann ein Ladevolumen von kleinlastermäßigen 2.180 Liter nutzen - das ist wirklich reichlich. Weil die zwei Elektromotoren auf der Vorder- und Hinterachse so wenig Platz brauchen und der große Akkupack flach im Boden verstaut ist, gibt es auch vorne noch einen Kofferraum von 187 Liter für Kleinkram.

Das Tesla-SUV hat also durchaus eine ganze Menge an praktischem Nutzwert zu bieten. Und eine Extra-Portion Fahrspaß gibt es obendrauf. Mit unnachahmlicher Leichtigkeit scheint der 2,4-Tonner seine vielen Kilos bei voller Beschleunigung zu neutralisieren.

Leise surrend sprintet er los, die getestete, mittlere Version 90D mit einer Systemleistung von 310 kW/422 PS schafft den Spurt aus dem Stand auf 100 km/h in 5,0 Sekunden, die stärkste Variante P90D mit 369 kW/539 PS benötigt für diese Übung im sogenannten "Ludicrous Mode" nur beachtliche 3,4 Sekunden.

Die Spitze liegt jeweils bei 250 km/h, der 90D wird mit einer Reichweite von 489 Kilometern angegeben - für die versammelte E-Konkurrenz bleibt Tesla auch mit dem Model X in dieser Disziplin der Maßstab.

Dank der Luftfederung und eines relativ niedrigen Schwerpunkts kann das Model X seine vielen Kilos auch beim zügigen Kurvenfahren ziemlich gut kaschieren, große Wankbewegungen führt er nicht in seinem Repertoire.

Und als Allradler schafft er es auch bei feuchter Fahrbahn, seine Kraft gesittet auf die Straße zu bringen. Alles in allem ist der neue Tesla ein spannendes Gefährt. Nicht zuletzt auch wegen der nicht ganz unumstrittenen Fähigkeit, schon einigermaßen autonom fahren zu können.

Allerdings: Unter 96.900 Euro (Deutschland: 96.100 Euro) ist er nicht zu bekommen. Dafür bieten die Kalifornier aber auch eine Neuwagengarantie von vier Jahren oder 80.000 Kilometer und acht Jahre Garantie auf Batterien und Antriebseinheit - bei unbegrenzter Laufleistung.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

150.000 Euro nur für den Umbau

Das ist der delta4x4 Rolls Royce Cullinan

Ein Rolls-Royce parkt fast immer in der Garage oder steht an der Pforte eines Palast-Hotels parat. Doch geht es auch ganz anders, wie die Off Road-Experten von delta4x4 demonstrieren.

Double Cab Pick-Up mit BMW-Power

Ineos Grenadier Quartermaster enthüllt

Robust, praktisch und im Gelände unschlagbar; das und nicht weniger verspricht Grenadier für ihr nunmehr zweites Modell, den Quartermaster. Dieser kann ab 01. August in Österreich bestellt werden.

Viel Lob vom F1-Weltmeister

Lewis Hamilton testet Ineos Grenadier

Sir Lewis Hamilton durfte in Begleitung von INEOS-Vorstandsvorsitzendem Sir Jim Ratcliffe höchstselbst den Grenadier auf der Straße und im Gelände einer schonungslosen Testfahrt unterziehen.

Elektrifiziert und komfortabler ohne Offroad-Abstriche

Neuer Nissan X-Trail vorgestellt

International gesehen ist der X-Trail nicht neu. Für die USA und China gibt es den Wagen schon zu kaufen (wenn auch in den USA unter dem Namen "Rogue"). Nun aber wurde in Japan die Version für den Heimatmarkt und in weiterer Folge auch für Europa vorgestellt.

Nicht mal Fliegen ist schöner

Das ist der Brabus 900 Crawler

Zum 45-jährigen Firmenjubiläum geht Tuning-Profi Brabus aus Bottrop neue Wege: Mit dem Brabus 900 Crawler präsentieren die PS-Spezialisten ihr erstes Supercar mit selbst konstruiertem Chassis und einer weitgehend offenen viersitzigen Karosserie. Man könnte auch sagen: Ein putziges Spielzeug für den Öl-Scheich.

Acht "Grenadiere" stehen zur Verfügung

Ineos Grenadier am Red Bull Ring erlebbar

Der Red Bull Ring ist erneut um eine Attraktion reicher. Ab April darf der neue Ineos Grenadier auf dem Offroad-Gelände von Österreichs berühmtester Rennstrecke zeigen, was er kann.