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WRC: Schweden-Rallye 2013

Vier verschiedene Bestzeithalter am Samstagvormittag

Der beeindruckende Pontus Tidemand musste wegen Motorproblemen aufgeben. Es führt weiterhin Ogier vor Loeb, Latvala und Östberg. Novikov/Minor auf Rang fünf.

Michael Noir Trawniczek
Fotos: Daniel Fessl/www.motorline.cc, Photo4

Lauter zufriedene Gesichter gab es am Samstagmorgen nach der 13,5 km langen SP 9 „Sagen“: Rallyeleader Sebastien Ogier brannte gleich einmal eine weitere Bestzeit in den Schnee, sein Namensvetter Loeb wollte sich als Zweitschnellster ebenfalls nicht beklagen, aber auch Mads Östberg, Jari-Matti Latvala und Evgeny Novikov zeigten sich im Ziel zufrieden und motiviert – die Top 5 der SP 9 blieben innerhalb von 7,7 Sekunden.

Ganz und gar nicht glücklich war jedoch Pontus Tidemand – der 22-jährige Stiefsohn von Henning Solberg musste einen Kilometer vor dem Ziel der „Sagen“-Prüfung sein Ford Fiesta RS World Rally Car wegen eines Motorproblems abstellen.

Zuvor beeindruckte Tidemand nicht nur die Fans, auch M-Sport-Teamchef Malcolm Wilson zeigte sich überrascht: „Am Freitagmorgen fuhr er beeindruckend – aber was mich noch mehr gefreut hat, war seine Herangehensweise am Nachmittag. Er hätte leicht der Versuchung erliegen können, es noch schneller zu probieren – aber stattdessen akzeptierte er, dass es nicht leicht ist, in die Nähe der erfahrenen Piloten wie Mads Östberg oder Evgeny Novikov zu gelangen. Ich denke, er hat sich einen sehr sensiblen Zugang erarbeitet, der es ihm ermöglicht, mit dem Erreichten zufrieden zu sein. Er ist ein junger Bursche, doch er trägt einen sehr weisen Kopf auf seinen Schultern.“

Auf der gleichen Prüfung demonstrierte sein eigener Sohn Matthew, was er mit der „Versuchung“ gemeint hatte und was das exakte Gegenteil zur Herangehensweise des Pontus Tidemand darstellt. Der Teamchefsohn fuhr nach rund zehn Kilometern zu schnell in eine Kurve, überschlug sich und musste aufgeben.

SP 10: Latvala feiert erste VW-Bestzeit

Auf der 18,5 km langen SP 10 „Fredriksberg“ feierte Jari-Matti Latvala seine erste SP-Bestzeit als Volkswagen-Werkspilot. Latvala erklärte: „Das ist positiv, ich denke, jetzt ist mein Vertrauen wieder zurück. Ich habe noch ein paar Probleme mit dem Auto, aber wir gehen in eine gute Richtung.“

Sebastien Loeb fehlten nur zwei Zehntelsekunden auf Latvala, der Citroen-Werkspilot gab zu: „Wir haben am Start etwas Zeit verloren – die Zeitabstände sind heute sehr gering.“ Mads Östberg wiederum geißelte sich nach der drittschnellsten Zeit, nur eine weitere Zehntelsekunde hinter Loeb, trotzdem selbst: „Ich habe zu hart attackiert, ich hab an vielen Stellen die Spur verloren. Das war nicht sehr clever, denn ich hab so viel Zeit verloren.“ Auch bei Evgeny Novikov und Ilka Minor fehlten lediglich 1,9 Sekunden auf die Bestzeit. Mit fünf Sekunden Rückstand markierte Ogier die fünftschnellste Zeit, er gab zu: „Nach der ersten Splitmarke habe ich etwas gas zurückgenommen, um auch sicher anzukommen.“

SP 11: Loeb schlägt zurück

Auf der 22,7 km langen SP 11 „Rammen“ schlug der Serienweltmeister zurück. Loeb erklärte nach seiner Bestzeit: „Auf dieser Prüfung haben wir wieder attackiert. Der Grip war viel bessrer als gestern und ich versuche, mein Bestes zu geben.“

Östberg markierte 1,9 Sekunden dahinter die zweitschnellste Zeit und erklärte: „Ich muss sehr viele Korrekturen in meinem Aufschrieb vornehmen.“ Ogier erklärte nach der drittschnellsten Zeit: „Wir haben hart attackiert, sehr gut!“ Novikov belegte mit 10,3 Sekunden Platz sechs und merkte an: „Wir haben zwei Ersatzreifen im Auto – die Fahrt war gut.“

SP 12: Nichts riskieren!

Auf dem rutschigen, nur 1,87 km kurzen „Hagfors Sprint“ wollten die Piloten kein Risiko eingehen, so markierte der unglückliche, nach seinen zwei Freitags-Abflügen mit großem Rückstand behaftete Mikko Hirvonen die schnellste Zeit vor Loeb, Mini-Pilot Jarkko Nikara und Mads Östberg. Evgeny Novikov begnügte sich mit der zehntschnellsten Zeit und sprach dann doch von einem „schwierigen Samstagvormittag“.

Nach zwölf von insgesamt 21 Sonderprüfungen führt Sebastien Ogier im VW Polo R WRC exakt 25,2 Sekunden vor Sebastien Loeb im Werks-Citroen. Dem zweiten VW-Werkspiloten Latvala fehlen 13,8 Sekunden auf den Serienweltmeister, zugleich spürt der Finne den heißen Atem von Mads Östberg, dem nur 1,5 Sekunden auf Latvala und somit auf einen Podiumsplatz fehlen.

Evgeny Novikov und Ilka Minor hingegen belegen einen relativ einsamen fünften Platz: Auf den Qatar M-Sport-Teamkollegen Östberg fehlen 44,8 Sekunden, zugleich liegt der sechstplatzierte Juho Hänninen beinahe eine volle Minute hinter dem russisch-österreichischen Duo zurück.

Hänninen muss sich gegen den jungen Belgier Thierry Neuville wehren, der lediglich 8,6 Sekunden hinter ihm Platz sieben belegt.

Einen völlig einsamen achten Platz belegt hingegen Henning Solberg bei seinem WRC-Comeback, Martin Prokop liegt beinahe zwei Minuten hinter dem Norweger auf Platz neun, Dani Sordo belegt den zehnten Platz und damit den letzten Punkterang der WRC.

Als Gesamt-Elfter führt Subaru-Pilot Anders Gröndal immer noch in der WRC-2, doch Yazeed Al Rajhi liegt in seinem viel stärkeren Ford Fiesta RRC in Schlagdistanz, vor dem Mittagsservice fehlen ihm 17,6 Sekunden auf den beeindruckend fahrenden Gröndal. Sepp Wiegand belegt in seinem Skoda Fabia S2000 einen einsamen dritten Rang der WRC-2. Am Nachmittag werden die vier Sonderprüfungen ein zweites Mal absolviert.

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