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DRM: Rallye Vogelsberg

Können die Porsche am Schotter punkten?

Bei der Hessen Rallye Vogelsberg wartet eine der anspruchsvollsten Rallyes des Jahres mit einem hohen Schotteranteil auf die Teilnehmer.

Foto: DRM

Die Hessen-Rallye Vogelsberg (25. - 26. April) rund um Schlitz wird zum Gipfeltreffen der deutschen Rallye-Szene. Beim vierten Lauf des Rallye Masters, in dessen Rahmen auch die DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) ausgetragen wird, treffen erstmals die Top-Favoriten zu einem direkten Vergleich aufeinander. Auf den zwölf Sonderprüfungen (SP) rund um die Burgenstadt Schlitz sind die DRM-Tabellenführer Hermann Gaßner Junior / Ursula Mayrhofer (Surheim / Österreich) im Mitsubishi Lancer R4 die Gejagten.

Auf den 142,9 Bestzeit-Kilometern führt Gaßners Vater die Verfolger an: Hermann Gaßner (Surheim / Mitsubishi Lancer Evo X) tritt als DRM-Zweiter und Führender im Rallye Masters an. Auch der Stuttgarter Mark Wallenwein (Skoda Fabia S2000), Porsche-Pilot Ruben Zeltner aus dem sächsischen Lichtenstein und Peter Corazza (Oelsnitz, Mitsubishi Lancer) gehören zu den Favoriten auf den Sieg. Marijan Griebel (Hahnweiler) und Fabian Kreim (Fränkisch-Crumbach), die beiden Youngster aus dem Opel Rallye Junior Team, wollen in ihren Adam R2 ihre Top-Platzierungen in der DRM und dem Rallye Masters ebenfalls verteidigen. Für zusätzliche Action sorgt der Opel Rallye Cup. 22 Teilnehmer tragen in Hessen ihre Auftaktveranstaltung aus. Schon die beiden Vorbereitungsläufe zeigten, dass im Cup auch in diesem Jahr spektakulärer Sport zu erwarten ist. Alle wichtigen Informationen gibt es im Internet unter www.adac.de/rallye-masters und www.adac.de/drm. Dort sind auch das Live-Timing und die aktuellen Punktestände zu finden.

Der vierte Saisonlauf des Rallye Masters lockt mehr als 90 Teams in den nordhessischen Vogelsbergkreis. Die Spitzengruppe setzt auf S2000-Boliden und GT3-Porsches und auch ein moderner R5-Fiesta kämpft um den Sieg mit: Der Favoritenkreis ist groß, und der Druck auf den Tabellenführenden Hermann Gaßner junior entsprechend hoch "Wir haben auf dem Papier das schwächste Auto", erklärt er mit Blick auf seinen Mitsubishi Lancer R4. "Meine Taktik wird daher die gleiche sein wie bei der Wikinger-Rallye: volle Attacke. Es wird auf alle Fälle ein spannender Kampf, und das ist gut für den Sport." Auf den Vergleich mit den direkten Meisterschafts-Verfolgern freut er sich bereits: "Natürlich sind wir alle gespannt, wie schnell der neue Porsche von Ruben Zeltner im direkten Vergleich ist, und ich wünsche Mark Wallenwein alles Gute, dass der Motor seines Skoda rechtzeitig fertig wird." Den letzten Auftritt bei der Hessen-Rallye Vogelsberg hatte Gaßner junior in seiner Meisterschaftssaison 2009. Damals gewann er die anspruchsvolle Rallye. "Auf den SPs wechselt sich oft ein schmaler Feldweg mit einer breiten Hauptstraße ab, teilweise gibt es auch ein bisschen Schotter. Dadurch muss man sich im Kopf schnell umstellen", erläutert er. "Ein Highlight wird sicher wieder der Rundkurs in Willofs. Dort herrscht durch die vielen Zuschauer immer eine ganz besondere Stimmung. Meine persönliche Lieblingsprüfung ist Niederaula. Dort gibt es einige Mut-Stellen, die WP ist richtig anspruchsvoll."

Mark Wallenwein brennt auf den Start
Auf den Start in Hessen brennt der Pilot, der zuletzt vom Pech verfolgt schien: Nach dem Sieg beim Auftaktlauf wurde Mark Wallenwein zwei Mal hintereinander durch technische Defekte an seinem Skoda Fabia S2000 eingebremst und blieb ohne Punkte. Zuletzt musste er den Boliden bei der Rallye Erzgebirge schon vor dem Start mit einem Motorschaden abstellen.

"Im Moment kann ich noch nicht sagen, ob es mit einem Start in Hessen klappt", berichtet er. "Der Motor ist zur Revision, und ich warte auf eine Antwort aus Frankreich, ob unser Motor rechtzeitig fertig wird. Ich denke der Kampf um den Gesamtsieg wird so interessant wie schon lange nicht mehr." Das sieht auch Ruben Zeltner so, der im brandneuen Porsche 911 GT3 den vergangenen Lauf im Erzgebirge gewinnen konnte. "Unser Einstand war natürlich perfekt, besser hätte es gar nicht laufen können", freut er sich über seinen siebten Sieg bei der "Erze". Seine Prognose zu den Erfolgsaussichten ist allerdings verhalten: "Diese Rallye hat einen der höchsten Schotteranteile des Meisterschaftskalenders. Das ist für unseren Hecktriebler sehr schwierig. Die schnellen Allradpiloten werden für uns kaum erreichbar sein. Wir vergleichen uns deshalb mit Olaf Dobberkau, der im baugleichen Porsche antritt."

Gaßner will Führung im Rallye Masters verteidigen
Mit einer anderen Zielrichtung tritt Hermann Gaßner (Surheim) in Hessen an. Der Vater des DRM-Spitzenreiters führt mit seinem Mitsubishi Lancer Evo 10 die Zwischenwertung im Rallye Masters an. Für den vierfachen Deutschen Rallye-Meister und amtierenden Masters-Champion zählt deshalb vor allem eines: "Wir wollen die Titelverteidigung. Deshalb muss unser oberstes Ziel sein, die Division zu gewinnen." Sein Hauptkonkurrent im Kampf der allradgetriebenen Gruppe-N-Boliden in der Division 2 dürfte Peter Corazza sein, der im Erzgebirge den zweiten Platz und den Divisionssieg holte. "Peter ist sehr schnell, es wird sicher nicht einfach. Das wird ein spannender, aber auch ein harter Schlagabtausch", blickt Gaßner voraus, der sich dennoch vorgenommen hat: "Wir wollen auch in der Gesamtwertung so viele Punkte wie möglich holen." Corazza selbst, der sich im Erzgebirge nach einjähriger Wettkampfpause mit einer überzeugenden Leistung zurückmeldete, bremst die Erwartungen: "Ich konzentriere mich in erster Linie auf unsere Leistung. Die 'Erze' ist sehr gut gelaufen, trotzdem muss ich noch mehr Gefühl für das Auto bekommen. Mit der Rallye Vogelsberg verbinde ich guten Sport. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir 2009, als ich mir mit Hermann Gaßner junior und Sandro Wallenwein einen spannenden Fight geliefert habe."

Mohe will erneut bester Fronttriebler werden
Auch für den Erzgebirgler Carsten Mohe (Crottendorf) war das Heimspiel beim dritten Saisonlauf erfolgreich: Gesamtrang vier und der Sieg in der Division drei als bester Fronttriebler ließen ihn ein zufriedenes Fazit ziehen. An diese Leistung will er nun anknüpfen: "Wir wollen unseren guten Saisonstart in Hessen weiter fort führen", sagt Mohe. "Unser Ziel ist es, wieder bestes Team mit Frontantrieb zu werden." In dieser Kategorie - allerdings in der Division 5 - kämpfen auch die beiden Youngster aus dem Opel Rallye Junior Team. Nach zwei Läufen steht es nach Siegen ausgeglichen 1:1 zwischen Marijan Griebel und Fabian Kreim in ihren Opel Adam R2. Kreim sieht dem erneuten Vergleich in Nordhessen gelassen entgegen: "Unsere Erwartungen sind trotz des Erfolges im Erzgebirge nicht sehr hoch", sagt er. "Für uns ist es immer am wichtigsten, soviel wie möglich zu lernen." Dennoch geht sein Blick auf den Vergleich mit dem Teamkollegen. "Wir wären natürlich froh, wenn wir das Duell erneut gewinnen könnten. Aber es wird sehr, sehr schwer in Hessen."

Feuer frei: Opel Rallye Cup startet in die Saison
Die ADAC Hessen Rallye Vogelsberg ist auch der Saisonauftakt des Opel Rallye Cups. Die enorm hohe Leistungsdichte wird im Cup 2014 angesichts starker Neuzugänge im Vergleich zum Vorjahr wohl noch zunehmen. Dies deutete sich schon bei den beiden offiziellen Vorbereitungsläufen an. Vor allem die Saison-Generalprobe im Erzgebirge lieferte mehr als nur einen deutlichen Vorgeschmack auf das, was die Rallye-Fans ab dem Saisonstart in Hessen erwartet: Rallye-Nachwuchssport vom Feinsten, bei dem sich fast zwei Dutzend Konkurrenten auf technisch identischen Fahrzeugen messen. Da ist die Spannung bereits vorprogrammiert.

Zuschauer kommen beim Rallye-Highlight in Hessen voll auf ihre Kosten
Die Zuschauer können sich bereits am Freitag (25. April) auf viel Action freuen. Nach dem Start in Schlitz (17:50 Uhr) geht es für die Teams auf die ersten vier SPs, bei denen auch zwei Durchgänge auf dem beliebten Rundkurs in Willofs anstehen. Die vollen Ränge mit tausenden begeisterten Zuschauern sorgen in dem hessischen Dorf schon traditionell für ein Rallye-Erlebnis der besonderen Art. Um 19:35 Uhr gehen die Teams zum ersten Mal auf die zwei Runden, um 21:43 Uhr folgt der zweite Durchgang mit Gruppenstart bei Dunkelheit. Am Samstag stehen acht weitere Prüfungen auf dem Programm. Bereits um 7:00 Uhr gehen die Teams von Schlitz aus auf die Reise. Neben den Servicepausen und Regroupings steht die Burgenstadt insbesondere am Nachmittag des zweiten Rallyetages im Fokus: Die sportlichen Entscheidungen fallen auch ganz in der Nähe auf der Prüfung "Porsche Zentrum Fulda", die unmittelbar am Ortsrand beginnt. Im Ziel werden die Teams um 17:30 Uhr erwartet. Serviceplatz, Regrouping sowie das Start- und Zieltor befinden sich wie in den vergangenen Jahren im Bereich Bürgerhaus / Bahnhofstraße.

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