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ARC: Herbstrallye Leiben

Fragen & Antworten zum Qualifying-Prolog

Begeistert sind alle – dennoch gab es rund um den Qualifying-Prolog zur Herbstrallye einige offene Fragen, motorline.cc hat die Antworten.

Michael Noir Trawniczek
Grafik: Herbstrallye Leiben

Es liegt in der Natur des Menschen, speziell des in Österreich geborenen Menschen, neue oder andersartige Dinge zunächst kritisch zu betrachten. Im Falle des Qualifying-Prologs im Vorfeld der Herbstrallye Leiben jedoch zeigt sich die Rallyegemeinde durch die Bank begeistert – schließlich wird hier angeknüpft an grandiose, lang zurückliegende Aktionen im Magna Racino, schließlich wird hier alles getan, um Fans und Medien einen spektakulären, spannenden Abend zu bescheren.

Dennoch standen im Zusammenhang mit dem Prolog ein paar Fragezeichen im Raum, motorline.cc hat die offenen Fragen eingesammelt und bei den jeweils Verantwortlichen die Antworten eingeholt, womit dem Genuss des Qualifying-Prolog auf dem Melker Wachauring am Freitag ab 17.30 Uhr nichts mehr im Wege steht…

Warum steht der Prolog nicht in der Ausschreibung der Herbstrallye Leiben? Antwort: Terminliche Gründe

Für etwas Verwirrung sorgte die Tatsache, dass der Qualifying-Prolog nicht in der Ausschreibung der Herbstrallye Leiben erwähnt wird und dass er damit streng genommen eine eigene Veranstaltung ist. Der Veranstalter der Herbstrallye Leiben erklärt: „Als die Ausschreibung angefertigt wurde, stand der Prolog noch nicht fest. Daher haben wir den nun vorliegenden Weg eingeschlagen. Der Prolog bringt uns die erhöhte Aufmerksamkeit der Fans und Medien, da hier auf unterhaltsame Art und Weise Motorsport-Action geboten wird.“

Ist der Prolog versichert? Antwort: Ja

Seitens der Obersten Nationalen Sportbehörde OSK wurde gegenüber motorline.cc festgestellt, dass der Prolog laut Ausschreibung nicht zur Veranstaltung Herbstrallye Leiben zählt und daher die Teilnehmer nicht über die mit der Nennung abgeschlossene Veranstalterhaftpflicht versichert sind. Roland Frisch, der Chefinstruktor des ÖAMTC, klärt auf: „Da es sich beim Wachauring um ein Fahrtechnikzentrum des ÖAMTC sowie um eine permanente Rennstrecke handelt, ist der Prolog automatisch über die Betriebsstreckenversicherung abgedeckt. Es sind Teilnehmer und Fans versichert.“

Ist der Prolog freiwillig? Antwort: Ja

Bei der OSK sind Anfragen von Piloten eingelangt, ob der Prolog nun zur Veranstaltung zähle oder ob er tatsächlich freiwillig zu absolvieren sei. Die Antwort gibt der Veranstalter auf der Rallye-Homepage über den Online-Aushang – im Dokument „Nennbestätigung 2“ heißt es, der Prolog finde „auf freiwilliger Basis“ statt, werde aber „zur Ermittlung der Startreihenfolge“ bei der Herbstrallye Leiben herangezogen.

Wird bei Nichtteilnahme/Ausfall hinten eingereiht? Antwort: Keine Härtefälle

Die Tatsache, dass der Prolog einerseits nicht verpflichtend ist, andererseits aber für die Startreihenfolge herangezogen wird, ließ Fragen aufkommen. Teilnehmer, die nicht am Prolog teilnehmen, können laut dem vorliegenden Dokument „Nennbestätigung 2“ im Online-Aushang „trotzdem an der Herbstrallye teilnehmen“, allerdings „können sie am Ende des Feldes eingereiht werden“.

Max Zellhofer, in seinem Ford Fiesta S2000 einer der Siegkandidaten, zeigte sich auf Anfrage von motorline.cc höchst begeistert über den Qualifying-Prolog: „Es ist super, dass hier etwas getan wird – für die Fans und für die Medien ist diese Action einfach eine Belebung, die dem gesamten Rallyesport weiterhilft.“ Zellhofer sagte aber auch: „Sollte ich beim Prolog aus irgendeinem technischen Grund stehenbleiben und dann zum Beispiel auf Startplatz 50 gereiht werden, packe ich sofort zusammen und fahre nach Hause!“

Auch Wolfgang Schmollngruber, der einige Autos bei der Herbstrallye Leiben einsetzt, erklärte, dass er den Prolog absolut begrüßen würde – er hoffe aber auch, dass die Veranstalter bei der Reihung mit Vernunft vorgehen würden…

Der Veranstalter hat auf Anfrage von motorline.cc erklärt: „Wir werden keine derartigen Härtefälle wie Max Zellhofer skizziert hat zulassen. Der Prolog dient uns als Erleichterung beim Festlegen der Startreihenfolge, wir können aufgrund der beim Prolog gefahrenen Zeiten besser die Fähigkeiten der Fahrer einschätzen.“ Sollte jemand beim Prolog ausfallen oder nicht daran teilnehmen, werde er lediglich in seinem Umfeld an etwa gleich starken Piloten hinten eingereiht.

Wie wichtig ist die Startreihenfolge wirklich? Antwort: Don‘t cut!

Gerald Rigler, der neue ARC-Champion, verblüffte wiederum mit der Aussage, er wolle beim Prolog gar nicht in die Top 5 gelangen, weil er am Samstag die ersten fünf Startpositionen im modernen Feld als einen Nachteil betrachtet: „Da die Historischen vorher fahren und sie mitunter eine andere Linie fahren als moderne Fahrzeuge, hat man erst so zirka ab dem sechsten Startplatz eine vernünftige Spur durch den herausgecutteten Schotter. Also ich möchte sicher nicht als erstes modernes Fahrzeug auf die Prüfungen fahren.“

Der Veranstalter sagt dazu: „Wir werden wie im Vorjahr gar nicht erst zulassen, dass gecuttet wird. Es werden wieder Kanister aufgestellt, die das Cutten der Kurven verhindern. Somit sollte die Strecke für alle Teilnehmer in einem annähernd gleichen Zustand sein.“

Wie groß ist die Gefahr von Hutfehlern oder einer Kollision? Antwort: Keine Gefahr

Einige Fahrer beriefen sich auf einen Wettbewerb, der auf dem Wachauring mit Hütchen durchgeführt wurde, bei dem ein Hutfehler mit fünf Strafsekunden sanktioniert wurde – doch der Veranstalter erläutert, dass keine Hütchen zum Einsatz kommen werden: „Es hat jeder Fahrer die gesamte Breite der Strecke zur Verfügung – es sind ja zwei unterschiedliche Kurse, deshalb wird gleich im Anschluss die Bahn getauscht und jeweils zweimal gefahren.“

Bei Start/Ziel jedoch kreuzen die beiden Kurse – Christian Mrlik äußerte Bedenken hinsichtlich einer möglichen Kollision. Der Veranstalter sagt: „Es ist aufgrund der unterschiedlichen Streckenführung äußerst unwahrscheinlich, dass beide Fahrzeuge zur gleichen Zeit die Kreuzung passieren. Da müsste eines der Fahrzeuge schon massive Probleme haben – in einem solchen Fall ist ein Streckenposten mit einer roten Flagge positioniert, der dann das angeschlagene Fahrzeug stoppen würde. Außerdem ist klar definiert, dass jener Pilot, der von der Innen- auf die Außenbahn wechselt, den Vorrang hat. Es wird also keine Kollisionen geben.“

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