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ORM: Wechselland-Rallye Michael Böhm, Katrin Becker, Suzuki Swift S1600

2WD: Alle jagen Michael Böhm

In der 2WD-Meisterschaft feiert Michael Böhm derzeit Seriensiege, führt sie aber nicht an; die Rallyepokale komplettieren das ORM-Starterfeld.

Fotos: Harald Illmer

Sowohl im Rebenland als auch im Lavanttal holte er in seinem Suzuki Swift S1600 die Maximalpunkteanzahl, konnte also auch stets auf der Powerstage die Bestzeit in den Asphalt brennen. In der Meisterschaft führt jedoch Daniel Wollinger im Opel Adam R2, da Böhm bei der Jännerrallye nicht am Start war. Der 40jährige Böhm liegt jedoch nur noch einen Zähler hinter dem steierischen Lokalmatador.

Wer glaubt, die Wechselland-Rallye sei für Michael Böhm eine "g'mahte Wiesn", braucht sich nur die Vorjahresrallye in Erinnerung zu rufen: Damals führte Böhm bis zur letzten Sonderprüfung überlegen, dann ereilte ihn ein Reifenschaden. Böhm schüttelte den Kopf: "Auf dem Rundkurs haben wir uns auf der zweiten Runde den Patschen eingefahren, derzeit ist es einfach nur durchwachsen." Damals steckte Böhm in einer Pechsträhne, musste mit Schmerzen fahren, da er sich beim Abtransport seines im Lavanttal verunfallten Autos einen Bänderriss im Fußknöchel zugezogen hatte. Damals hatte Daniel Wollinger überraschend seinen ersten 2WD-Sieg gefeiert.

Mittlerweile konnte Böhm seine Pechsträhne bekanntlich abschütteln; heuer könnte ihm das Kunststück gelingen, als 2WD-Pilot das Gesamtpodium zu stürmen. Zugleich erhält Böhm Konkurrenz aus den eigenen Reihen: Teamchef Martin "Max" Zellhofer will es nach seinem Schweden-Abenteuer noch einmal wissen und lenkt im Wechselland einen der Suzuki Swift S1600 des eigenen Teams. Dass der 50jährige immer noch eine Menge Benzin im Blut hat, konnte er 2012 beweisen, als er in der 2WD-Wertung der Rallye-ÖM seinen zweiten Staatsmeistertitel einfahren konnte – mit ihm ist also stets zu rechnen.

Neben dem erwähnten Daniel Wollinger ist mit Simon Wagner ein weiteres Jungtalent am Start. Der 22jährige Mauthausner, ARC-Champion 2013, pilotiert heuer erstmals einen modernen Rallyeboliden und kommt mit dem Peugeot 208 R2 bestens zurecht. Zuletzt konnte er im Lavanttal als Gesamtsechster hinter Böhm und Wollinger den dritten Platz der 2WD belegen. Seine Lernkurve zeigt steil nach oben, mit Fred Winklhofer hat Wagner einen erfahrenen Co-Piloten an seiner Seite, der ihn gekonnt durch die Rallyes navigiert. Wagner ist auch in der Juniorenwertung der Rallye-ÖM punktberechtigt und konnte bereits im Lavanttal als bestplatzierter Junior die maximale Punkteanzahl erringen.

Bestens bekannt ist in Österreich der Ungar Kristof Klausz im Renault Clio R3; dass er ein ernstzunehmender Kandidat für den 2WD-Sieg ist, hat Klausz schon mehrfach bewiesen, in der Juniorenwertung liegt er derzeit sogar in Führung. Alois Handler konnte in seinem Peugeot 207 RC im Vorjahr den 13. Gesamtplatz sowie Platz fünf bei den 2WD-Fahrzeugen erzielen, gehört also mit Sicherheit zu den seriösen Punktekandidaten. Zudem sind auch Martin Jakubowics, Zoltan Hetei und die Piloten des Corsa-Cups in der 2WD-Wertung punktberechtigt.

Mit Luca Waldherr ist dort ein weiterer Vertreter der "Next Generation" am Start. Der Sohn des 2011 bei einem Arbeitsunfall tödlich verunglückten Andreas Waldherr bestreitet heuer seine erste volle Saison im Opel-Cup. Im Wechselland feierte sein unvergessener Vater Andreas im Jahr 2008 den ersten seiner drei ÖM-Siege. Der 20jährige Luca fuhr ab 2010 Kartrennen und möchte nun im Rallyesport das Werk seines Vaters fortsetzen. Auch bei Waldherr junior sitzt eine erfahrene Co-Pilotin im Auto: Christina Ettel. Beim Saisonauftakt konnte Waldherr zunächst gute Zeiten fahren, ehe auf der dritten Prüfung ein Traggelenk brach. So nützte er die zweite Etappe, um zu lernen. Willi Stengg ist überzeugt: "Er ist bereits gute Zeiten gefahren, und es ist [damit] zu rechnen, dass er im Laufe der Saison weit nach vorne kommt."

Rallyepokale der OSK

Im Rallyepokal der Division P1 für Automobile der Gruppen A und N bis 2.000 cm³, M1 sowie Dieselfahrzeuge und Fahrzeuge mit Alternativkraftstoffen führt Martin Jakubowics die Tabelle an, er bringt auch im Wechselland seinen Renault Clio RS zum Einsatz und trifft dort auf den Ungarn Zoltan Hetei, der einen Citroën Saxo VTS pilotieren wird.

Auch im Rallyepokal der Division P2 für Fahrzeuge der Gruppen H/A und H/N sowie Dieselfahrzeuge mit Allradantrieb ist mit Herbert Weingartner der Tabellenleader in seiner Toyota Celica am Start. Mit Martin Kalteis ist jedoch ein starker Konkurrent am Start, denn der Mitsubishi-Lancer-Evo-III-Pilot ist jederzeit für ein Top-10-Ergebnis in der Gesamtwertung gut und konnte bei seinem Auftritt im Rebenland auch den P2-Pokal locker gewinnen. Ebenfalls am Start sind Gerhard Just (Mitsubishi Lancer Evo VI) und Harald Schloffer im Mazda 323 GTR.

Mit zarten 78 Jahren Tabellenerster

Eine Sensation bleibt der Tabellenführer im Rallyepokal der Division P3 für Fahrzeuge der Gruppen H/A und H/N sowie Dieselfahrzeuge mit 2WD-Antrieb: Kurt Adam im Seat Ibiza Cupra 16V. Mit seinen 78 Jahren ist Adam der älteste Rallyepilot der Welt, schon im Jahr 2013 konnte er den Pokal P3 erobern – heuer scheint er auf bestem Weg dazu zu sein, diesen erneut zu erringen. Am Start sind noch Johann Derler im BMW E36 M3, Christian Maier im Zweier-Golf sowie Johannes Käfer im Suzuki Swift.

Historische Pokale: Duell der Porsche-Glüher

Im Historischen Rallye-Pokal der Division I ist mit Ossi Posch im Ford Escort RS2000 MkII ein weiteres Urgestein des Rallyesports am Start, er trifft auf die Opel-Ascona-Piloten Günter Stampfl und Gert Göberndorfer. Ein spannendes Duell kündigt sich im Historischen Rallye-Pokal der Division II an: Willi Rabl trifft auf Karl Wagner, den zweifachen Historischen Rallye-Europameister; beide pilotieren einen Porsche 911. Dazu kommen noch Jürgen Aigner in einem Porsche 944 Turbo sowie Franz Panhofer (Toyota Corolla) und Markus Gremsl im Volvo 740 GLT.

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