RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
WRC: Argentinien-Rallye

„Diese Prüfung ist ein Monster!“

Nachdem das halbe Feld auf der 52km-SP Probleme hatte und auch die SP 3 schwierig war, führt Meeke nur mehr 15s vor Latvala.

Michael Noir Trawniczek

Gleich die erste Durchfahrt der 52 Kilometer langen Sonderprüfung „Agua de Oro/Ascochinga“ hatte es in sich: Die Mammutprüfung sorgte für zahlreiche Probleme. Und auch Weltmeister Sebastien Ogier, der als erster Wagen auf die Strecke fuhr, blieb da nicht verschont. Nachdem der Motor des VW Polo R WRC einen seltsamen Sound von sich gab, musste der Franzose nach 46 Kilometern abstellen.

Auch Teamkollege Andreas Mikkelsen hatte keinen problemlosen Lauf – im Ziel erklärte er: „Diese Prüfung ist ein Monster! Zunächst hatten wir einen guten Rhythmus gefunden, doch dann habe ich in einer Rechtskurve eine Ansage überhört und wir zogen uns einen Reifenschaden links vorne zu – ich weiß nicht genau, wie das passieren konnte, aber wir sind mit dem Heck hart angeschlagen, ich muss mir das nachher genauer ansehen.“

Ganz ähnlich erging es Thierry Neuville im Hyundai – er hatte einen Reifenschaden links hinten und musste stoppen: „Nach einer Kuppe schlugen wir hart gegen einen Stein, wir mussten stehen bleiben und den Reifen wechseln – es ist sehr viel Staub im Auto.“

Weil Neuville so langsam fuhr, hat auch Elfyn Evans darunter gelitten, denn der Belgier hat den M-Sport-Piloten offenbar nicht gesehen: „Es ist wirklich frustrierend – ich habe ihm eine Funkbotschaft senden lassen, dass er zur Seite fährt, aber ohne Erfolg.“

Und auch Mads Östberg war alles andere als zufrieden: „Wir hatten Motorprobleme – wie bereits in Monte Carlo. Ich musste stoppen und den Motor neu starten.“

Bei Hyundai waren überhaupt gleich alle drei Piloten betroffen: Hayden Paddon schüttelte im Ziel den Kopf: „Es ist verrückt, keine Power, die Gänge lassen sich nicht einlegen, es ist schrecklich.“ Dani Sordo kam noch am besten davon: „Wir mussten die letzten Kilometer ohne Servolenkung fahren.“

Die schnellste Zeit sowie die Führung in der Rallye erging an Citroen-Pilot Kris Meeke – doch selbst er hatte zu klagen: „Ich hatte auf dem letzten Teil keine Handbremse mehr – und ihr wisst, wie eng die Haarnadelkurven hier sein können.“

Dani Sordo liegt mit bereits einer halben Minute Rückstand auf Platz zwei, knapp vor Jari-Matti Latvala, der von all den Problemen verschont blieb, es aber auch vorsichtig anging: „Ich habe versucht, clever zu sein und an bestimmten Stellen nicht zu attackieren.“ Die Rechnung ging auf, Latvala rieb sich die Hände: „Wir hatten keine Sorgen und einen sauberen Lauf.“

Hinter Latvala liegen Östberg, Paddon, Ott Tänak mit beinahe einer Minute Rückstand, Martin Prokop, Elfyn Evans, Mikkelsen und Yuriy Protsaov als führender WRC2-Pilot.

SP 3: Latvala holt auf

Auch auf der 20 Kilometer langen SP „Villa Bustos“ wurden die World Rally Cars noch einmal schwer auf Herz und Nieren geprüft. Betroffen war auch der führende Citroen-Pilot Kris Meeke – der sich einen Reifenschaden rechts hinten zuzog. Obwohl er reklamierte, dass er „sehr langsam fahren musste“, konnte er die Führung behalten – allerdings konnte sich VW-Pilot Latvala mit einer Bestzeit bis auf 15 Sekunden heranzoomen.

Seinen dritten Platz verlor Dani Sordo: „Ich musste weiterhin ohne Servo fahren und habe sehr viel Zeit verloren.“ So rückte Mads Östberg im zweiten Citroen vor auf Platz drei, sein Rückstand beträgt 36,2 Sekunden.

Mit rund einer Minute Rückstand belegt Ott Tänak im M-Sport Ford Fiesta WRC Platz vier, gefolgt von Evans, Sordo, Prokop und Paddon auf den Plätzen fünf bis acht.

Auf Platz neun rangiert bereits der Führende der WRC2, Yuriy Protasov auf Ford Fiesta S2000 – sein Vorsprung Abdulaziz Al-Kuwari (ebenfalls Fiesta S2000, Gesamtrang elf) beträgt bereits beinahe eine volle Minute. Khalid Al-Quassimi belegt im dritten Citroen DS3 WRC Platz zehn.

Am Nachmittag stehen ab 13.44 Uhr Ortszeit (18.44 Uhr MESZ) noch einmal die 52km- sowie die 20km-Prüfung auf dem Programm – da so0lche Prüfungen in den wenigsten Fällen besser werden, dürfen wir mit weiteren Turbulenzen rechnen.

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

WRC: Argentinien-Rallye

Weitere Artikel:

Lavanttal-Rallye: Vorschau Schart

Angelegenheit des Herzens

Nach dem frühen Ausfall bei der Rebenland-Rallye ist es der besondere Wunsch von Andreas Schart, die in Kürze stattfindende Lavanttal-Rallye stilgerecht und ergebnismäßig erfolgreich zu beenden...

Lavanttal-Rallye: Nach SP2

Zwei Fragen nach zwei Prüfungen

Der Auftakt zur 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg ist erfolgt / An der Spitze duellieren sich mit Simon Wagner und Hermann Neubauer zwei alte Bekannte / Die Verfolger warten noch ab

Lavanttal-Rallye: Vorschau Neubauer

Hoffen auf mehr Fortune im Lavanttal

Nach dem frühen Ausfall im Rebenland hofft der Salzburger nun auf mehr Fortune. Mit Co Bernhard Ettel könnte er den 4. Gesamtsieg bei der Lavanttal Rallye holen - wie schon in der Steiermark wartet erneut starke Konkurrenz auf das Skoda-Duo

Lavanttal-Rallye: Nach SP5

Ein Revival der letzten Jahre

Bei der 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg liefern sich der Führende Simon Wagner und Hermann Neubauer ein altbekanntes Sekundenduell / Eine Kärntner Führung gibt es durch Patrik Hochegger bei den Historischen