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WRC: Argentinien-Rallye

Tag der Zerstörung

Der Freitag als „Tag der Zerstörung“: Zahlreiche Ausfälle und Technikprobleme. Es führt weiterhin Meeke vor Östberg und Latvala.

Michael Noir Trawniczek

Es war ein Freitag, den der WRC-Zirkus wohl noch lange in Erinnerung behalten wird. Gleich die erste, 52 Kilometer lange „Mammutsonderprüfung“ wurde für das halbe Feld zu einem Alptraum: Weltmeister Sebastien Ogier schleppte sich mit röchelndem Motor über die steinige Strecke, um dann sechs Kilometer vor dem Ziel den VW Polo WRC abzustellen.

Auch Volkswagen-Teamkollege Andreas Mikkelsen büßte nach einem Reifenschaden viel Zeit ein, beinahe jeder der 13 WRC-Piloten hatte mit Problemen zu kämpfen, sogar auch der nach dem Vormittag führende Citroen-Pilot Kris Meeke – nähere Infos zum Freitagvormittag lesen Sie im Bericht „Nach SP 3“ im Menü rechts oben.

Am Nachmittag, bei der zweiten Durchfahrt der 52km-Prüfung, ging es in einer ähnlichen Tonart weiter: Mikkelsen musste wegen eines Technikproblems abstellen und auch der zuvor auf dem guten vierten Platz gelegene Ott Tänak sah keine Zielflagge, nachdem er sich in einer Wasserdurchfahrt ein Rad seines M-Sport Ford Fiesta WRC zerstörte.

Citroen-Teamchef Yves Matton war felsenfest davon überzeugt, dass sein Schützling Kris Meeke die Führung nicht behalten könne und er vielmehr vom einzig verbliebenden VW-Piloten Jari-Matti Latvala „geschnupft“ werden würde. Doch Meeke markierte die Bestzeit auf der SP 4, um sich hernach regelrecht zu entschuldigen: „Das war keine Absicht, ich wollte nur einen freien Lauf haben.“ Latvala wiederum verlor einen hinteren Stoßdämpfer, dennoch gab er sich mit der zweitschnellsten Zeit zufrieden und erklärte: „Das hat viel Spaß gemacht – das Fahrgefühl war richtig böse, die Bremsen wurden heiß.“

Auf der 20 Kilometer langen SP 5 war es dann schon weniger lustig im Latvala-Cockpit, denn es reichte nur für die sechstschnellste Zeit – zerknirscht erklärte der Finne: „Wir haben ein Getriebeproblem.“ So konnte Meeke eine weitere Bestzeit in den argentinischen Schotter brennen und seine Führung ausbauen.

Auf der abschließenden rund sechs Kilometer langen Zuschauerprüfung verlor Latvala aufgrund seines Getriebeproblems noch mehr Zeit, sodass er auf Platz drei abrutschte. „Ich habe sogar noch Glück gehabt, denn ich habe mit noch mehr Zeiteinbuße gerechnet“, erklärte er.

Am Ende des Tages führt nun Kris Meeke mit 1:08 Minuten Vorsprung auf seinen Stallkollegen Mads Östberg, Latvala liegt nun 15,1 Sekunden hinter Östberg zurück auf Platz drei.

Mit fast zwei Minuten Rückstand belegt Hyundai-Pilot Dani Sordo immerhin Platz vier, nachdem er sich am Vormittag ohne Servolenkung über die Prüfungen arbeiten musste. Ausrasten darf sich der Spanier weiterhin nicht – denn nur 5,5 Sekunden hinter ihm lauert Elfyn Evans im M-Sport-Ford.

Mit 3,5 Minuten Rückstand belegt der tschechische Privatier Martin Prokop den tollen sechsten Gesamtrang, der private Ford Fiesta WRC-Pilot blieb als einer von wenigen weitgehend von Problemen verschont, auch wenn er meinte: „Es war alles andere als leicht, hier zu fahren. Ich freue mich jetzt auf das Service.“

Mit rund fünf Minuten Rückstand findet sich Thierry Neuville im zweiten Hyundai auf Platz sieben wieder – am Morgen gehörte er zu den Piloten, die auf der langen SP einen Stopp einlegen mussten, um ein Rad zu wechseln. Seinem Teamkollegen Hayden Paddon ging es weniger gut: Er musste auf SP 4 mit gebrochenem Auspuff abstellen. Auf Platz acht liegt Khalid Al-Quassimi, das „Sponsorenzugeständnis“ im dritten Citroen.

Auf Platz neun findet sich bereits der neue Führende der WRC2, Abdulaziz Al-Kuwari im Ford Fiesta S2000, der nun 1:43 Minuten vor seinem Markenkollegen Yuriy Protasov liegt, der am Vormittag nach einem technischen Problem zu spät zu einer Zeitkontrolle kam und drei Strafminuten ausfasste.

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