RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
WRC: Polen-Rallye

VW-Piloten zeigen sich motiviert

Der Weltmeister will die Hochgeschwindigkeits-Rallye zum dritten Mal in Folge gewinnen und seinen WM-Vorsprung weiter ausbauen.

Volkswagen ist bereit für die Tempo-Rallyes in Polen und Finnland. Die Rallye Polen bildet den Auftakt zu den Vollgas-Festivals und gehört neben der Rallye Finnland zu den einzigen Veranstaltungen, bei denen teilweise ein Durchschnittstempo oberhalb der 120-km/h-Marke erreicht wird. Bei der 2016er-Ausgabe der Rallye Polen stehen 306,10 Kilometer gegen die Uhr, verteilt auf 21 Wertungsprüfungen, auf dem Programm.

"Nach einer der langsamsten jetzt die beiden mit Abstand schnellsten Rallyes - in der Weltmeisterschaft gilt es jetzt, einen Schalter umzulegen", so Volkswagen-Motorsportdirektor Jost Capito. "In Polen und Finnland ist absolute fahrerische Präzision und volle Konzentration gefragt. Hier machen Sekundenbruchteile am Ende den Unterschied. Dass unsere Fahrer damit gut umgehen können, haben sie in den vergangenen beiden Jahren gezeigt. Wir haben als Team aber nur dann die Chance auf Erfolg, wenn wir absolut fehlerfrei bleiben. Das ist uns bewusst und jeder in der Truppe weiß, was zu tun ist.“

Eine der schnellsten Sonderprüfungen in Polen ist "Wieliczky", 2014 auf ihrem zweiten Durchgang von Andreas Mikkelsen mit 136,88 km/h Durchschnittstempo bezwungen. 2016 steht sie zum dritten Mal in Folge im Programm, allerdings in einer anderen Variante. Bei der zweitältesten Rallye der Welt stehen zudem mit "Swietajno", "Stanczyki", "Babki" und "Baranowo" vier weitere Prüfungen an, auf denen das Durchschnittstempo jenseits der 120-km/h-Marke liegt. Allerdings: Nur zwei Prüfungen blieben in diesem Jahr im Verglich zum Vorjahr unverändert - "Goldap" und die Zuschauerprüfung "Mikolajki Arena".

Teaminternes Duell

2014 und 2015 hielt dieses Duell die Fans der Rallye Polen in Atem: Weltmeister Sebastien Ogier gegen Herausforderer Andreas Mikkelsen. Am Ende siegte jeweils knapp der Champion. Vieles spricht auch 2016 für ein Duell auf Augenhöhe - als WM-Führende und WM-Drittplatzierte sind Ogier und Mikkelsen die bestplatzierten Titelkandidaten von Volkswagen."

Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila können bereits drei Siege bei der Rallye Finnland vorweisen. In Polen allerdings blieben die beiden bisher ohne Fortune. 2009 mussten sie kurz vor dem Zielstrich aufgeben, 2014 endete ihre Aufholjagd auf Platz fünf, 2015 folgte ein Ausrutscher auf der Powerstage und ebenfalls der fünfte Rang. 2016 ist es bereits der vierte Anlauf, das erste Podiumsresultat in Masuren einzufahren. Als Sechste geht das Duo auf die Rallye-Route.

Die größte Bürde in dieser Hinsicht haben die Weltmeister Ogier/Ingrassia zu tragen, die als WM-Führende erneut die Route eröffnen dürfen. In Polen schlägt sich dieser Startnachteil bei Schotter-Rallyes allerdings nicht so stark nieder wie zuletzt im pudrig-weichen Sand der Rallye Italien. Im Jahr 2016 konnten die beiden bisher keine Schotter-Rallye für sich entscheiden. Sie landeten bei den Rallyes in Mexiko, Argentinien, Portugal und Italien aber auf dem Podium.

"Die Rallye in Polen ist definitiv ein Event, auf das ich mich jedes Jahr riesig freue", schildert Titelverteidiger Sebastien Ogier. "Es erwartet uns eine Hochgeschwindigkeits-Rallye, die vergleichbar ist mit der in Finnland. Ich mag schnelle Strecken besonders, denn sie kommen meinem Fahrstil sehr entgegen. Ich verbinde mit Polen nur Positives, denn wir waren dort in den vergangenen beiden Jahren siegreich."

Dort erwarte das Duo im Vergleich zur Rallye Italien ein komplett anderer Schotter-Typ, der "für unser Material nicht ganz so fordernd sein wird". Er schöpft auch Kraft aus der Geburt seines ersten Sohnes: "Auch meine neue private Situation gibt mir zusätzlich Kraft. Ich hatte es mir schon wunderschön vorgestellt, Vater zu sein, aber dass es so überwältigend sein würde - das hätte ich nicht gedacht."

Jari-Matti Latvala erinnert die Polen-Rallye ein wenig an jene in Finnland - "mit dem Unterschied, dass wir in Polen mehr durch offenes Gelände und Felder fahren, zudem ist der Untergrund etwas weicher. Von der Geschwindigkeit sind sich die beiden Rallyes aber sehr ähnlich, beide sind die schnellsten im gesamten Kalender."

Latvala will erstes Podest in Polen

Er fühle sich auf schnellen Strecken wohler, das komme seinem Fahrstil entgegen, so der Finne. "Ich denke, durch die vielen schnellen Passagen ist der Vorteil einer höheren Startnummer geringer als bei anderen Rallyes, da die Traktion nicht so entscheidend ist." In den vergangenen beiden Jahren habe er zu Beginn Probleme gehabt, die richtige Geschwindigkeit zu finden - "das will ich dieses Mal verbessern, denn bislang fehlt mir in Polen noch eine Podiumsplatzierung", so Latvala.

"Die Wertungsprüfungen bei der Rallye Polen sind sehr schnell und flüssig zu fahren - das mag ich und das kommt mir entgegen", schwärmt Andreas Mikkelsen. "Um bei den schnellen Abschnitten das Maximum herausholen zu können, brauchst du ein gut ausbalanciertes Auto und viel Vertrauen." Da einige Wertungsprüfungen ähnlich angelegt sind wie im vergangenen Jahr, konnte das Duo bei der Vorbereitung auf die Videos von 2015 zurückgreifen.

"Durch den Test in Polen haben wir zusätzliche Eindrücke gewonnen, damit wir optimal vorbereitet sind. In den vergangenen beiden Jahren bin ich in Polen zweimal Zweiter geworden." Mikkelsen möchte den zweiten Platz in der Gesamtwertung zurückerobern: "Außerdem wollen wir versuchen, die Lücke zu Ogier zu schließen. Das wird alles andere als einfach, aber wir geben unser Bestes und wollen mit möglichst vielen Punkten von der Rallye Polen abreisen."

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

WRC: Polen-Rallye

Weitere Artikel:

Lavanttal-Rallye: Wetter

. . . und auch der Sommer sagt sich an

Auf der meteorologischen Nennliste zur 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg am 5. und 6. April finden sich mit Sonnenschein und Wärme zwei Teilnehmer der angenehmen, aber unzuverlässigen Art

Lavanttal-Rallye: Bericht

Gebrüder Wagner feiern ersten Doppelsieg

Staatsmeister Simon Wagner feierte bei der 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg seinen zweiten Sieg nach 2022 / Ein packendes Sekundenduell prägte vor allem die 2WD-Staatsmeisterschaft

Lavanttal-Rallye: Vorschau E&S

E&S Motorsport startklar fürs Lavanttal

Das junge oberösterreichische Team E&S Motorsport tritt kommendes Wochenende (4.–6. April 2024) mit zwei Rallye-Crews in Kärnten an.

Lavanttal-Rallye: Vorschau BRR/Wagner

Julian Wagner blickt zuversichtlich ins Lavanttal

Nach dem schweren Unfall bei der Rebenlandrallye vor drei Wochen freuen sich Julian Wagner und Hanna Ostlender nun auf ein erneut starkes Starterfeld bei der Lavanttal Rallye.