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ORM: Jännerrallye 2019

Bannert/Scheungraber im schnellsten 2WD

Die jungen Deutschen waren schnellste Gäste, Klassensieger und bestes 2WD-Fahrzeug; sie landeten auf dem ausgezeichneten 16. Rang.

Fotos: Claudio Pocar

Noch nie auf Schneee und Eis gefahren, noch nie mit Spikereifen unterwegs, noch nie bei der internationalen Jännerrallye in Freistadt gestartet – und doch ein sensationelles Ergebnis für die beiden jungen Deutschen Patrick Bannert aus Neukirchen v. Wald und Nicole Scheungraber, Außernzell in der Nähe von Passau.
Am Ende wurde es ein toller 16. Gesamtrang inmitten einer Armada weit überlegener Allradfahrzeuge, darunter zahlreiche R5-Boliden, derzeit zweifelsohne das Maß der Dinge im Rallyesport. Dazu kam einer klarer Klassensieg mit Minutenabstand – und fast das Schönste: Schnellstes 2WD-Fahrzeug und schnellstes ausländisches Team.

All dies bei einer Jännerrallye mit Schneemassen, wie sie selbst für diesen Winterklassiker außergewöhnlich waren. Beide waren für die laut ersten Schätzungen der Organisation rund 80.000 Zuschauer absolute Nobodys. Das änderte sich aber ganz schnell: Dank der spektakulären Fahrweise im zweiradgetriebenen Renault Clio hatten Patrick Bannert (MSG Hutthurm) und Nicole Scheungraber (Rallye IG Außernzell) in kurzer Zeit eine riesige Fangemeinde. Besonders deutlich zeigte sich das in der Zuschauerarena Königswiesen. Die Fans erkannten sofort, es wird richtig aufgegeigt, und feuerten die Beiden dementsprechend an; auch bei der Siegerehrung in Freistadt großer Jubel – fast schon so, als wären die beiden Lokalmatadore.

Zwischenzeitlich wurde auch der Sprecher in der Freistädter Messehalle auf die Beiden aufmerksam. Die Folge: Mehrere Interviews bei den Regroupingdurchfahrten in der Halle und an den Stoppstellen der Sonderprüfungen; für die beiden eine durchaus neue Erfahrung, hat man dies in Deutschland doch eher selten.

Bereits am Ende des ersten Tages lagen Bannert/Scheungraber auf dem 20. Gesamtrang und in allen für sie relevanten Wertungen vorne. In der Nacht hatte es durchgehend geschneit, entsprechend eisig und schneereich präsentierten sich die Prüfungen des zweiten Tages, also wurde am Morgen ein Satz frischer Spikereifen montiert. Dies sollte sich auszahlen: Neu bespiket gelangen auf den folgenden Prüfungern des zweiten Rallyetages laufend Zeiten um den 15./16. Gesamtrang, und es ging am Ende bis auf den 16. Rang in der Gesamtwertung der Jännerrallye nach vorne.

Dies mit dem kleinen Renault Clio, mit seinem Zwei-Liter-Motor und "nur" 185 PS; die etablierte Allradkonkurrenz hatten neben den Vorteil von wesentlich mehr Motorleistung natürlich auch den Vorteil, auf allen Vieren angetrieben zu werden – bei diesen extremen winterlichen Bedingungen ein unschätzbarer Vorteil.

Schade, dass bei dieser Veranstaltung praktisch die gesamte österreichische 2WD-Elite nicht am Start war; ein Vergleich damit wäre für die Niederbayern interessant gewesen.

Die internationale Jännerrallye 2019 war für Bannert/Scheungraber natürlich ein tolles Erlebnis, wobei die beiden zum ersten Mal gemeinsam bei einer Rallye an den Start gingen. Bemerkenswert war dabei, dass es vor dieser Rallye keinerlei Testmöglichkeit gab. Der Shakedown war der absolut erste Check in Sachen Aufschrieb für das Team. Trotzdem haben sie in Sachen Schrieb und Ansage sofort perfekt harmoniert.

Für Patrick Bannert und Nicole Scheungraber war es ein guter Start in die Rallyesaison 2019, beide planen wieder, die niederbayerische Rallyemeisterschaft zu bestreiten, allerdings getrennt. Patrick Bannert möchte seinen Meistertitel 2018 zusammen mit seinem angestammten Co-Piloten verteidigen; Nicole Scheungraber geht 2019 wieder mit ihrer Stammpilotin auf Zeitenjagd und möchte sich am Ende der Saison in Niederbayern, wie schon im letzten Jahr, weit vorne platzieren.

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