RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Absage Jänner-Rallye 2010

„Ein klares Ja zur Jänner Rallye!“

Satte 250 Teilnehmer nahmen an dem Trauermarsch der Gruppe „Pro Jänner Rallye“ teil - motorline.cc war vor Ort und hat sich umgehört…

Michael Noir Trawniczek
Fotos: Daniel Fessl

Galerie: Das war der Trauermarsch

Dass ein Trauerzug für Optimismus sorgt, kommt nicht alle Tage vor. Die Ausnahme bildete jener Marsch, den die Gruppe „Pro Jänner Rallye“ in Freistadt initiiert hat. An jenem Tag, an dem die Jänner Rallye 2010 gestartet worden wäre, folgten rund 250 Menschen dem kleinen schwarzen Sarg mit der Aufschrift „Jänner Rallye“. Fans, Veranstalter, Piloten und Journalisten wollten mit ihrer Teilnahme daran erinnern, dass sie die Jänner Rallye noch nicht vergessen haben. Dass sie deren Absage bedauern. Und dass sie auf eine „Auferstehung“ im Jahr 2011 hoffen.

Viele zeigten sich angenehm überrascht über die große Teilnehmeranzahl, ein Hauch von Solidarität war an diesem Freitagmorgen in Freistadt zu verspüren. Beim ruhigen und friedlichen Marsch von der Messehalle zur BH Freistadt kommt es prompt zu spontanen Solidaritätserklärungen: Ein LKW-Fahrer deutet mit einem Hupen seinen Zuspruch an, eine alte Dame geht auf den Trauerzug zu und sagt: „Mir tut es auch leid wegen der Rallye.“

Staber: „Brauchen jetzt Unterstützung der Fans“

Während viele staunten, antwortete Ferdinand Staber vom Veranstalter Rallye Club Mühlviertel auf die Frage, ob er mit derart vielen Teilnehmern gerechnet hätte, mit einem klaren: „Ja!“ Staber fügte hinzu: „Ich finde es ganz toll, dass es diese Pro Jänner Rallye-Plattform gibt, wo zirka 2.500 Leute eingetragen sind. Das zeigt, dass die Veranstaltung beliebt und gefragt ist.“

Vor dem Marsch wurden die Teilnehmer noch einmal darum gebeten, keine Parolen zu skandieren. Ferdinand Staber warb auch um Verständnis für die Behörden: „Man muss auch die Behörden irgendwie verstehen – so ein Unfall wie in St. Agatha ist nicht ohne. Die Problematik einer solchen Veranstaltung darf man nicht unterschätzen und gewisse Sicherheitsaspekte müssen wir einfach berücksichtigen.“ Staber und Initiator Max Pötscher baten die Fans zudem, dem Rally Club Mühlviertel beizutreten: „Je mehr Unterstützung wir erhalten, desto mehr können wir uns für die Wiederaufnahme der Jänner Rallye einsetzen.“

Comeback 2011? Erste Gespräche im Februar…

An einem solchen Comeback wird nämlich längst schon gefeilt. Gegenüber motorline.cc verriet Staber: „Es gibt am 5. Februar ein von der Wirtschaftskammer und von uns initiiertes Gespräch mit der Landesregierung und der BH Freistadt, um Lösungen für 2011 zu finden. An diesem Gespräch werden auch Professor Hertz, Dietmar Hinteregger und Dr. Schreiner von der OSK teilnehmen. Voraussichtlich wird auch Raimund Baumschlager dabei sein.“

Staber fügte hinzu: „Das ist also eine Runde, in der man sicherlich ernsthaft überlegen wird, wie es weitergehen kann. Ich glaube, dass auch von Seiten der Behörde alles getan wird, um Lösungen zu finden, die auch den Sicherheitsaspekten Genüge tun.“

“Es gab keine Zwischenfälle“

ARC-Pilot Franz Sonnleitner war wie Niki Glisic oder Christopf Klausner einer der Piloten, die an dem Marsch teilnahmen. Sonnleitner erklärte: „Ich hoffe, dass sich die Behörde heute etwas dabei gedacht hat, als sie die vielen Leute gesehen haben. Und ich hoffe sehr, dass es 2011 wieder eine Jänner Rallye geben wird.“

Da es zu keinerlei Unmutsäußerungen oder Parolen kam, reagierten auch die positionierten Polizisten besonnen und beschränkten sich dezent auf das Regeln des Verkehrs, als der doch recht lange Zug die Hauptstraße überquerte.

Übergabe der Petition

Initiator Max Pötscher zeigte sich nach dem Marsch und der Übergabe einer Petition an Mag. Gerhard Häuslmann von der BH Freistadt (siehe großes Foto oben) erleichtert und zuversichtlich: „Ich freue mich sehr über diesen Zuspruch, wir haben nur positive Reaktionen erhalten und es haben sich alle gefreut, dass wir das auf die Beine gestellt haben. Es haben sich alle gut benommen, es gab keine Zwischenfälle.“

Glisic: „Die Jänner Rallye wird vermisst!“

Lokalmatador Niki Glisic, der Quertreiber, der die Herzen der Fans höher schlagen lässt, erklärte gegenüber motorline.cc : „Das ist ein klares Zeichen: Ja für die Jänner Rallye. Eines muss man auch sagen: Es ist jetzt natürlich schlimm, dass wir 2010 keine Jänner Rallye haben – aber wenn es 2011 wieder eine gibt, war die Absage das Beste, was der Rallye hat passieren können. Denn jetzt wurde für die Zukunft ein klares Ja ausgesprochen – von der Wirtschaft, von den Gemeinden, den Wirten. Jetzt jammern alle – doch im Endeffekt ist das gut, denn ab 2011 können sie dann beweisen, dass sie es ernst meinen und dass sie die Jänner Rallye wollen.“

Glisic präzisierte: „Bislang war die Rallye immer da und jeder hat sich gefreut darüber – aber so richtig eingesetzt hat man sich nicht, denn die Rallye war eine Selbstverständlichkeit. Jetzt sieht man, dass es viele Leute gibt, die an dieser Veranstaltung hängen, was sicher Balsam auf die Seelen der Veranstalter ist. Der Aufschrei, der durch ganz Österreich, durch Oberösterreich und die Region Mühlviertel gegangen ist, dass man die Rallye vermisst – erst jetzt sieht man, dass die Rallye vielen Leuten am Herzen liegt. Für die Politiker ist das ein ganz klares Signal für die Jänner Rallye.“

“Die ÖM braucht die Jänner Rallye“

Dass es wegen der Absage Schwierigkeiten bei einem möglichen Comeback der Jänner Rallye geben könnte, glaubt Glisic nicht: „Ich denke, wenn im nächsten Jahr wieder angesucht wird, dann werden die Koeffizienten und der Status wieder aufrechterhalten, auch was den ÖM-Status anbelangt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die ÖM freiwillig auf eine Jänner Rallye verzichten kann. Das ist doch der Motor für die ganze ÖM und daran führt kein Weg vorbei. Und wenn es die Möglichkeit gibt, dass die Jänner Rallye wieder stattfindet, dann müssen wirklich alle zusammenhalten, nur dann kann es eine positive Zukunft geben.“

News aus anderen Motorline-Channels:

Absage Jänner-Rallye 2010

Weitere Artikel:

Lavanttal-Rallye: Bericht

Gebrüder Wagner feiern ersten Doppelsieg

Staatsmeister Simon Wagner feierte bei der 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg seinen zweiten Sieg nach 2022 / Ein packendes Sekundenduell prägte vor allem die 2WD-Staatsmeisterschaft

Fahrfehler von Thierry Neuville und Elfyn Evans bescheren Sebastien Ogier nach spannendem Dreikampf den Sieg bei der Rallye Kroatien 2024.

Lavanttal-Rallye: Vorschau Schart

Angelegenheit des Herzens

Nach dem frühen Ausfall bei der Rebenland-Rallye ist es der besondere Wunsch von Andreas Schart, die in Kürze stattfindende Lavanttal-Rallye stilgerecht und ergebnismäßig erfolgreich zu beenden...

Lavanttal-Rallye: Vorschau E&S

E&S Motorsport startklar fürs Lavanttal

Das junge oberösterreichische Team E&S Motorsport tritt kommendes Wochenende (4.–6. April 2024) mit zwei Rallye-Crews in Kärnten an.