Rallye-WM: Analyse | 30.10.2014
Solberg von Elfyn Evans beeindruckt
Rallye- und Rallycross-Weltmeister Petter Solberg analysiert die aktuellen Fahrer der Rallye-WM – Ogier ist auch bei ihm ganz vorne.
Über zehn Jahre lang hat der Norweger Petter Solberg die Rallye-WM bereichert. Früher Höhepunkt war sein WM-Titel im Jahr 2003, als er niemand geringeren als Sébastien Loeb knapp besiegen konnte. Solberg befand sich auf dem Gipfel, doch in den Folgejahren konnte er den Franzosen nicht mehr ernsthaft gefährden.
Nachdem sich Subaru aus der WRC zurückgezogen hatte, startete Solberg ab 2009 in seinem eigenen Privatteam. 2012 wurde der Routinier vom Ford-Werksteam unter Vertrag genommen, doch auch dort gelang ihm kein einziger Sieg. Anschließend wandte er sich dem Rallycross zu, heuer krönte er sich zum ersten Weltmeister der Geschichte. Ein Comeback in der Rallye-WM ist nicht in Sicht, Solberg wird an diesem Wochenende aber am Finale der belgischen Meisterschaft teilnehmen.
Dennoch verfolgt der Norweger das Geschehen in der Rallye-WM. Die aktuellen Erfolge von Volkswagen überraschen Solberg nicht: "Ogier ist wie erwartet wieder der Schnellste. Latvala greift ihn an, tut sich aber etwas schwer. Er ist aber ein guter Typ", lobt Solberg den Finnen bei WRC-Live.
Volkswagen wäre in dieser Saison beinahe ungeschlagen geblieben, nur Hyundai gelang in Deutschland ein Überraschungserfolg. Außerdem konnte sich Citroën-Ass Kris Meeke vor allem in der zweiten Saisonhälfte das eine oder andere Mal in Szene setzen. "Meeke hat mit seiner Konstanz sicherlich einige überrascht. Er nutzt diese Gelegenheit, um dazuzulernen", findet Solberg positive Worte.
Einen anderen Routinier sieht er hingegen auf dem absteigenden Ast: "Mikko [Hirvonen; Anm.] hat sich bei einigen Rallyes gesteigert, hatte aber manchmal etwas Pech. Ihm fehlt ein wenig Stabilität, denn das Auto ist sehr gut." Dafür hat Solberg einen Fahrer ausgemacht, der in Zukunft eine große Rolle spielen könnte: "Elfyn Evans hat mich mit einer Reihe sehr guter Resultate sehr beeindruckt. Ich glaube, er kann in der Zukunft ein richtig Guter werden." Ford-Pilot Evans hat in seiner Debütsaison bisher 71 WM-Punkte gesammelt.