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ORM/ARC: News

Gelungene Nachwuchsförderung

Simon Wagner fährt 2015 im Peugeot 208 R2 in der 2wd-ÖM, Julian Wagner bestreitet im Ford Fiesta R1 die komplette ARC.

Fotos: Wagner Motorsport

Ein erfolgreicher, aufstrebender Unternehmer mit „Benzin im Blut“, der anruft und sein Interesse bekundet, als Sponsor in das Projekt einzusteigen – was wie ein Märchen, wie der Traum aller Jungpiloten klingt, haben die Brüder Julian und Simon Wagner ganz real erleben dürfen.

Der Unternehmer heißt Sascha Martinz-Plöderl und ist in der Motorsportszene kein Unbekannter: Als Pilot konnte er sich einst zum Champion der Austrian Rallye Challenge (ARC) küren, auch in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) war er stets mit einem markant giftgrünen Boliden am Start. Markant sind auch die Sonnenbrillen der Marke Excape, bislang konnte Plöderl mit seiner Firma SAM-Eye Wear bereits eine sechsstellige Stückzahl vertreiben, Tendenz steigend.

„Junge Talente müssen gefördert werden“

Sascha Martinz-Plöderl, dessen 13-jähriger Sohn Nico im Kartsport internationale Erfolge feiert, hat früher gegen den nicht minder schnellen Vater von Simon und Julian, Friedrich Wagner, Duelle in der Kart-Masterklasse ausgefochten, seither verfolgt er die Karrieren der beiden Wagner-Junioren: „Mir hat gefallen, wie schnell sie schon immer waren – ich habe sie auf der Kartbahn beobachtet, ich habe mir Simon bei der Jännerrallye angesehen und war begeistert. Als ich die ’I believe in you‘-Seite von Julian angesehen habe, war es für mich einfach logisch, dass ich die beiden unterstütze. Ich weiß selber, wie schwierig es ist, Sponsoren zu finden – wir haben ein wachsendes Geschäft und ich finde, dass junge Talente einfach gefördert werden müssen.“

So kann Martinz-Plöderl neben seinem Sohn und den Wagner-Brüdern auch noch zwei junge Kart-Talente, einen Motorradrennfahrer und den Rundstreckenpiloten Jürgen Schmarl fördern.

Simon im R2 in der 2wd-ÖM, Julian im R1 in der ARC

Dank der Unterstützung von Martinz-Plöderl und seiner bisherigen Sponsoren Prammer Maschinenputz und Autoland Hinterleitner kann Simon Wagner heuer auf einem Peugeot 208 R2 die 2wd-Staatsmeisterschaft bestreiten. Derzeit wird auch mit weiteren potentiellen Sponsoren verhandelt, denn es würde für Simon auch die Möglichkeit bestehen, parallel mit einem R3-Boliden ARC-Läufe oder sogar die WM-Rallye in Deutschland zu bestreiten.

Julian Wagner erhält als Ford Racing Rookie 2014, wo er sich insgesamt gegen rund 400 Konkurrenten durchsetzen konnte, drei ARC-Rallyes in einem Ford Fiesta R1 finanziert, mit dem Einstieg von Plöderl kann er auch die restlichen zwei Challenge-Rallyes absolvieren.

Simon & Julian starten bei der Schneerosen-Rallye

Bei der Schneerosen-Rallye (am 6. und 7. März im Raum Pfaffenschlag) werden sowohl Julian als auch Simon Wagner am Start sein. Beide werden dort zum ersten Mal ihre neuen Renngeräte im Wettbewerb testen.

Simon Wagner, der Austrian Rallye Challenge-Meister des Jahres 2013, fuhr bei seinen mitunter sensationellen Einsätzen stets mit älteren Rallyeautos – auch der grandiose sechste Platz in der Gesamtzeitenliste der Jännerrallye 2015 wurde mit einem von Race Rent Austria aufgebauten Mazda aus dem Jahr 1993 errungen.

Simon möchte „2wd-fahren lernen“

Nun erfolgt erstmals der Umstieg auf ein modernes Rallyeauto. Der Peugeot 208 R2 wird von einem tschechischen Team betreut und eingesetzt. Simon erklärt: „Ich möchte heuer das 2wd-Fahren mit einem modernen Auto erlernen. Der Peugeot ist ein topmodernes Auto mit Baujahr 2014, mit sequentiellem Getriebe und einem ganz anderen Fahrwerk - ich denke doch, dass es eine gewisse Umstellung verlangt und daran möchte ich heuer arbeiten.“

Die Schneerosen-Rallye dient als Test für den Auftakt der 2wd-ÖM bei der Rebenland-Rallye. Simon lacht: „Es wird ein Sprung ins kalte Wasser – denn ich werde bei der Schneerosen-Rallye die ersten Rennkilometer in dem Peugeot abspulen, es gibt davor keinen Test. Es ist wie vor meiner ersten Jännerrallye: Es ist einfach alles neu für mich.“

Der Hintergrund: Weil Stammbeifahrer Pirmin Winklhofer verhindert ist, wird die erfahrene Ursula Mayerhofer aus dem „Gebetsbuch“ lesen. Simon nickt: „Ich bin furchtbar traurig, dass Pirmin hier nicht starten kann, freue mich aber riesig, dass Ursula zugesagt hat. Und ich starte immer wieder sehr gerne in der Austrian Rallye Challenge. Diesmal wird es natürlich etwas ganz Besonderes, da eben Julian auch seine erste Rallye fährt.“

Julian und die erste Rallye

Für Julian Wagner wird die Schneerosen-Rallye der allererste Rallyeeinsatz in seiner Karriere. Der 20-jährige Ford Racing Rookie 2014, der das Gymnasium abgebrochen hat, um als Karosseriebauer seinem Racing-Ziel näher zu kommen, möchte bei seiner ersten Rallye im Ford Fiesta R1 unbedingt das Ziel erreichen: „Für mich geht es hier nur darum, möglichst viel zu lernen, möglichst viele Kilometer abzuspulen. Ich werde zum ersten Mal mit dem R1 im Wettbewerb starten und das ist wirklich spannend.“

Ein Fragezeichen steht ganz besonders im Raum: „Ich werde erstmals nach der Ansage eines Copiloten fahren – freilich haben Simon und ich schon als Kinder auf der Playstation das Fahren mit Aufschrieb geübt, doch bei der Schneerosen-Rallye wird sich zeigen, ob das auch in der Praxis funktioniert.“ Beruhigend ist für Julian, dass mit Fred Winklhofer, dem Vater von Simons Stamm-Co Pirmin, ein erfahrener Beifahrer auf dem „heißen Sitz“ Platz nehmen wird. Julian nickt: „Fred ist der beste Mann für diesen Job.“

Am Sonntag vor der Schneerosen-Rallye wird Julian noch einen Test auf dem Melker Wachauring abhalten – dass dort auch Bruder Simon mit Rat und Tat zur Seite stehen wird, versteht sich von selbst.

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