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Rallye: News

Wagner: „Mannschaft motiviert, Auto leider nicht“

Es soll nicht sein: Karl Wagner und Gerda Zauner starteten in dieser Saison nur bei ausgewählten Rallyes, doch der Technikteufel machte schon zwei Mal einen Strich durch die Rechnung.

Fotos: Profilracing | Walter Vogler

Nach zwei Staatsmeister- und zwei Europameistertiteln legte das Profilracing-Team in diesem Jahr eine Pause ein. Einerseits trug das neu gestaltete Reglement der historischen Rallye-Europameisterschaft dazu bei: „In diesem Jahr werden neun Läufe gewertet. Das ist für uns heuer zu viel Aufwand, das schaffen wir nicht“, begründet Karl Wagner die EM-Auszeit. Andererseits wird überlegt, wo die Rallye-Zukunft liegt. Mehrere Optionen sind in Diskussion, denn man ist sich einig: Ganz ohne Speed geht es nicht.

Daher war klar, dass Wagner und Zauner auch in einem Jahr ohne Meisterschaft das Rallyefahren nicht lassen. „Ich freue mich schon so darauf, wieder im Auto zu sitzen. Wie sehr mir der Motorsport einmal fehlen könnte – das hätte ich nie gedacht“, so Gerda Zauner im Vorfeld der Wechselland-Rallye. Doch es sollte nicht sein. Am Ende des ersten Tages und einer beeindruckenden Fahrt machte der sonst zuverlässige Porsche die Mechanikercrew des Profilracing-Teams ratlos. Der Grund: Die Gänge ließen sich nur mehr schwer bis gar nicht einlegen. Nach Jahren ohne Problemen musste der 3,0-Liter Porsche auf den Hänger geladen werden und die Rallye war früher vorbei als geplant. In der Werkstatt von RK-Motorsport stellte sich allerdings heraus, dass der Schaden geringer war als angenommen: „Die Druckplatte hatte anscheinend einen Haarriss und ist quasi explodiert, aber das Getriebe hat Gott sei Dank nichts abbekommen“, so Ralf Kirchmair von RK-Motorsport.

Jede Menge Action in Saalfelden

Nach der Enttäuschung bei der Wechselland-Rallye entschloss man sich, bei den Gruppe B Rallyelegenden in Saalfelden am Steinernen Meer zu starten. „Eine Rallye wie sie ein soll. Gemütlich, wahnsinnig viele Zuseher und eine tolle Atmosphäre mit legendären Autos“ resümierte Europameister Karl Wagner.

Erneut kein Vortrieb in Weiz

Bei der Rallye Weiz wollte man die Schmach von Pinggau wieder gutmachen, doch erneut stellte sich die Technik gegen das Porsche-Team. Auf der ersten Sonderprüfung des zweiten Tages gab es erneut keinen Vortrieb: „Beim Herausbeschleunigen aus einer Kehre heulte der Motor auf, aber nichts passierte“, so ein ratloser Karl Wagner. Schnell stellte sich heraus, dass das Sperrdifferential des Porsche 911 seinen Dienst quittiert hatte. Fazit: Schön war´s, wenn auch zu kurz.

Komm ein Bisschen mit nach Italien…

hieß es Ende August, als sich das Profilracing-Team voller Motivation ins das norditalienische Städtchen Cividale nahe Udine begab, um an der legendären „Rallye der tausend Kurven“, der Rally Alpi Orientali teilzunehmen. Zwar brauchte man am ersten Tag eine gewisse Anlaufzeit, um sich an die Kurvenorgie in den Ausläufern der karnischen Alpen und die Rekord-Hitze zu gewöhnen, doch dann fanden Zauner und Wagner in ihren altbekannten Rythmus. Immerhin hatte das Team bereits 2012 mit einem Gruppensieg und einem sensationellen zweiten Gesamtrang hinter „Pedro“ auf einem Lancia 037 in Udine auf sich aufmerksam gemacht. Platz für Platz arbeitete man sich im Gesamtklassement nach vorne, und zwei Prüfungen vor Schluss war der vierte Gesamtrang, inmitten der Lancia 037 gesichert – trotz eines Schadens an der Antriebswelle, der durch Ralf Kirchmair und Andi Pirklbauer – die Mechanikercrew – in Rekordzeit behoben wurde. Dann folgte der erste Rückschlag: Kein fünfter Gang mehr. Trotzdem startete man in die finalen Sonderprüfungen, da die hohen Gänge bei der Kurvenhatz der Rally Alpi Orientali so gut wie nie zum Einsatz kommen. Durch den Ausfall eines Porsche-Teams, das bis dahin Platz drei innehatte, fand man sich hinter Guagliardo und Eric Comas (dem früheren Formel-1-Fahrer) auf dem Podest wieder – doch dann die Hiobsbotschaft: „Wir stehen auf der vorletzten SP, ich bekomme keinen Gang mehr rein.“ Die Enttäuschung konnte in diesem Augenblick keiner mehr unterdrücken, und auch die anderen österreichischen Teams waren entsetzt: „Das darf doch nicht wahr sein. Ich hatte gehofft, der Karl und die Gerda zeigen den Italienern wieder, wie Rallyefahren geht“, so ein befreundeter Copilot. Die Mienen waren zwar noch etwas angespannt, als man sich zur Siegerehrung in Cividale begab, doch als der Pfarrer von Cividale zur Feier des Tages sämtliche Kirchenglocken läuten ließ und die Tifosi lautstark ihre Hymne anstimmten, war aller Frust schnell vergessen und bei Prosecco und Prosciutto, fand man schnell ein Resümee: „Schade, aber wir kommen wieder und dann aber…“

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