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Rallye-WM: Analyse

Was Ogier für M-Sport & die WM bedeutet

Mit der Verpflichtung des Weltmeisters ist Malcolm Wilson ein großer Coup gelungen – für M-Sport könnte die Zukunft glorreich sein.

Der Volkswagen-Ausstieg vor rund sechs Wochen hat einen Schatten auf die Rallye-WM geworfen. Der Veranstalter sprach von einem natürlichen Zyklus im Motorsport, bei dem Hersteller eben kommen und gehen – Volkswagen steigt aus, Citroën und Toyota kommen zurück, so die Argumentation. Hinter verschlossenen Türen war es aber ein Schicksalsschlag mit schwerwiegenden Folgen – nicht nur, weil der vierfache Weltmeister Sébastien Ogier keinen Arbeitgeber mehr hatte, und ein Champion ohne Auto auch für die Serienverantwortlichen nutzlos ist.

Ogiers Entscheidung für M-Sport ist somit nicht nur ein Traum für die britische Mannschaft, sondern auch für die Rallye-WM. Für die Saison 2017 bahnt sich ein spannendes Kräftemessen an. So bedauerlich der VW-Ausstieg auch ist, so ist die Abwesenheit der werksseitigen Polo WRC auch eine Chance für den Wettbewerb. Niemand wird abstreiten, dass mit dem neuen Auto der Kampf Ogier gegen Kris Meeke im Citroën interessant werden könnte. Der Franzose wird die Rallye Monte-Carlo mit Rückstand beginnen, denn er hat nur wenig Testerfahrung mit dem Fiesta WRC.

Die rutschigen Bergstraßen in den französischen Seealpen sind wohl das schwierigste Terrain, um ein neues Auto im Wettbewerb kennenzulernen. Solche Umstände gestalten die Weltmeisterschaft komplett offen, aber trotzdem ist M-Sport in einer guten Position, um 2017 bei der Vergabe der WM-Titel ein Wörtchen mitzureden. Das Team von Malcolm Wilson hat unermüdlich gearbeitet, um ein neues Auto auf die Räder zu stellen; die Belohnung ist der aktuell wohl beste Fahrer.

Nach Ogiers M-Sport-Testfahrten im November war Wilsons Enthusiasmus ob der Möglichkeit, wieder an die Spitze zu kommen, unübersehbar. Diese Entschlossenheit war bei ihm bisher nur einmal zu sehen. Das war 2005, als er versuchte, Sébastien Loeb zu verpflichten. Heute ist die Situation anders. Zweifellos war es spannend, als er 1999 Colin McRae und einige Jahre später Carlos Sainz verpflichtete, aber damals gab es viel Geld von Sponsoren, ganz zu schweigen von den Millionen von Ford.

Heute gibt es das alles nicht mehr. Alle Verträge werden nun aus Wilsons Kasse bezahlt. Trotzdem hat Henry Ford III. vor kurzem M-Sport besucht. Wilson lachte aber über Gerüchte, das "blaue Oval" könnte offiziell als Namenssponsor zurückkehren. Trotzdem ist die Aussicht auf Ogier in einem Fiesta WRC für Ford verlockender denn je.

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