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Arctic Lapland Rallye

Einzige Österreicher sind bereit für das Abenteuer Arctic Lapland Rallye

Alex Strobl und Cathy Schmidt haben sich und ihren Ford Escort RS Cosworth bei einer Testfahrt nahe Rovaniemi „eingegroovt“ auf die schnellen „Schnee-Autobahnen“ der Arctic Lapland Rally. Dem großen Comeback nach 19 Jahren Rallyepause steht nun nichts mehr im Wege…

Michael Noir Trawniczek
Foto: Brandlhof

Auf den einsamen, verschneiten Waldstraßen rund um Rovaniemi gibt Alex Strobl am kommenden Wochenende ein außergewöhnliches Rallye-Comeback: Erstmals seit 19 Jahren absolviert der Hotelchef wieder eine Rallye, gemeinsam mit Cathy Schmidt zündet er bei der Arctic Lapland Rally jenen Ford Escort RS Cosworth, mit dem er und Cathy vor 19 Jahren ihren letzten gemeinsamen ÖM-Lauf bestritten haben…

Im Vorfeld der seit 1966 abgehaltenen Kultrallye wurden mit dem international erfolgreichen Printsport Racing Team zwei Testtage abgehalten: Am Samstag fuhr sich Alex Strobl mit dem Auto warm, am Sonntag stieß auch Cathy Schmidt hinzu – zunächst wurde auf einer gewässerten Eispiste durch den Wald gefahren, danach wurden zwei Sonderprüfungen (SP) in Angriff genommen, die dem Charakter der Rallye entsprachen.

Alex Strobl berichtet: „Das waren echte SP-Bedingungen – die Straßen hatten eine festgepresste Schneedecke, wo jedoch zum Teil bereits der Schotter durchkam. Genau solche Bedingungen werden wir zumindest am Freitag aufgrund unserer hohen Startnummer vorfinden – am Samstag wird die Reihenfolge anhand des Ergebnisses vom Freitag erstellt, wir werden also am Freitag ab 23 Uhr unsere Startnummer für den Samstag erfahren.“

Stets in der Spur bleiben

Printsport-Teamchef Eeru Räikkönen gab den beiden Österreichern den Tipp, dass sie beim Test hinter den potentiellen Podiumspiloten des finnischen Rennstalls antreten, um solchermaßen die Bedingungen zu simulieren, welche das Duo mit der Startnummer 128 vorfinden wird: „Eeru gab uns die schwere Empfehlung, immer in den Spurrillen zu bleiben – mit Gefühl und losem Lenkrad.“

Alex Strobl, der regelmäßig in Finnland auf zugefrorenen Seen automobilen Fahrspaß genießt, gibt ganz offen zu: „Es ist ein Riesenunterschied, ob ich auf so einem See im fünften Gang fahre oder auf einer Waldstraße. Beide Sonderprüfungen waren auch sehr schnell, so wie es bei der gesamten Rallye der Fall ist. Wir haben auch bemerkt, dass bei unserem Auto das Fahrwerk an seine Grenzen gelangt – es gibt doch ein ständiges Auf und Ab, wir haben satte Sprünge dabei. Der Escort verfügt eben nicht über solche Federwege, wie das bei modernen Rallyeautos der Fall ist.“

Copilotin Cathy Schmidt ergänzt: „Der Test hat Riesenspaß gemacht – und wir konnten sogar auch im Finsteren fahren. Bei einer der beiden Prüfungen war die Straße eher breit, bei der anderen dafür ziemlich eng.“ Gab es „Big Moments“? Alex Strobl lacht: „Die haben wir bei diesem Test nicht gesucht! Es war schon mein klares Ziel, beim Test das Auto auf der Strecke zu halten…“

Schneeschaufeln & Abschleppseil

Die nächsten Tage sind geprägt von emsiger Besichtigungsarbeit – schließlich werden bei der Arctic Lapland Rally insgesamt runde 830 Kilometer absolviert, davon 252 SP-Kilometer. Das Besondere daran: Die Prüfungen werden kaum wiederholt, runde 230 Kilometer werden nur ein einziges Mal befahren. „Daher müssen wir gleich am Montagmorgen loslegen – da werden wir vier Prüfungen besichtigen, eine davon ist 50 Kilometer lang“, verriet Cathy Schmidt.

Vorbei geht es auch am „Santa Claus Village“, dort könne man, so verspricht eine Website, den Weihnachtsmann „ganzjährig und tagtäglich treffen“ – bekannt ist die Gegend auch dafür, dass von den Wäldern rund um Rovaniemi das Nordlicht besonders gut zu sehen ist. Alex schwärmt: „Das kann man meistens zwischen 21 und 23 Uhr sehen und es ist schon sensationell, wenn diese grünen Gebilde am Himmel auftauchen – bei der Rallye jedoch werden wir dafür kein Auge haben, denn ich sollte ja den Wagen auf der Straße halten.“

An der Tanke kocht die „Mami“

In der weitläufigen Landschaft gibt es „alle 50 oder 60 Kilometer eine Tankstelle“, erzählt Cathy, und fügt hinzu: „Der selige Georg Fischer sagte immer: ‚Ich falle dort aus, wo es einen Wirten gibt!‘ – nur dort gibt es keinen. Die Tankstelle ist zugleich auch Supermarkt und dort kocht auch die ‚Mami‘!“ Alex Strobl ergänzt: „Früher waren Teilnehmer verpflichtet, dass sie imstande waren ein Feuer zu machen – damit sie nicht erfrieren im Wald, wenn es zum Beispiel einen Defekt gibt. Unser Auto wurde bereits vom Team entsprechend versorgt - mit zwei Schneeschaufeln und einem dicken Abschleppseil.“

Dass sie nichts davon brauchen werden, hoffen Alex Strobl und Cathy Schmidt innig – die heimischen Fans wiederum sind eingeladen, den einzigen Österreichern bei der Arctic Lapland Rallye 2017 die Daumen zu drücken. Der Link zur offiziellen Website der Rallye: www.arcticrally.fi.

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