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ORM: Lavanttal-Rallye

Spannung auch abseits der Topklasse

Auf 2WD-Favorit Daniel Wollinger wartet eine hungrige Meute. Auch bei den Historischen darf man sich auf einen Schlagabtausch freuen.

Fotos: Harald Illmer

Der MSC Lavanttal als erstmaliger Veranstalter der Lavanttal-Rallye hat auch die allerletzten Kleinigkeiten unter Dach und Fach gebracht, dem Startsignal für den zweiten Rallyestaatsmeisterschafslauf der Saison 2017 am Freitag um 15 Uhr auf dem Wolfsberger Rathausplatz steht nichts mehr im Wege. Was die Tausenden zu erwartenden Fans erwartet, ist eine Motorsportveranstaltung, bei der auf Biegen und Brechen um Punkte, Meter und Sekunden gekämpft werden wird; nicht nur in der Topkategorie ORM mit drei World Rally Cars, fünf hochmodernen R5-Boliden und acht weiteren schnellen Allradfahrzeugen, sondern auch in der 2WD-Wertung, in der die Piloten ihren zweiradgetriebenen Fahrzeugen ordentlich die Sporen geben werden.

Als klarer Favorit nicht nur auf den Lavanttal-, sondern wohl auch auf den heurigen 2WD-Gesamtsieg muss der Steirer Daniel Wollinger gelten. Der Gleisdorfer im Renault Clio R3 Maxi ist sich dieser Rolle bewusst und nimmt sie auch gerne an. "Nach meinem Sieg beim Saisonauftakt im Rebenland habe ich Mut genug, um auch im Lavanttal zuschlagen zu können, zumal mir diese Rallye sowieso schon immer irrsinnig getaugt hat, und ich hier im letzten Jahr meinen ersten 2WD-Sieg feiern konnte."

Wollinger ist Sportsmann genug, um nicht von einem Selbstläufer zu sprechen: "Jeder der mich kennt weiß, dass ich sehr großen Respekt vor allen meinen Konkurrenten habe, und davon gibt es in Wolfsberg genug." Einer davon ist mit Sicherheit der Niederösterreicher Michael Kogler. Der Citroën-DS3-R3-Pilot war schon in Leutschach Wollingers härtester Verfolger, hatte dort nach einem Sprung viel Glück, dass er seinen Boliden nach einer leicht quergestellten Landung noch abfangen konnte und besticht durch Routine sowie Schnelligkeit.

Gefahr droht Daniel Wollinger jedoch auch von einem Markenkollegen, der gleichzeitig auch "Hausherr" in Kärnten ist. Der gebürtige St. Veiter Karl-Heinz Leitgeb bringt ebenfalls einen Renault Clio R3 an den Start – und wohl auch sehr viele Fans ins Lavanttal mit. Doch nicht nur die R3-Fahrzeuge beäugt der steirische Favorit mit Interesse, auch die motorisch zwar schwächeren, aber trotzdem rasanten R2-Flitzer lassen ihm keine wirkliche Ruhe.

Wollinger: "Vor allem die Opel-Adam-Partie darf ich nicht unterschätzen. Julian Wagner, Luca Waldherr, Christoph Lieb, Roland und dessen Bruder Lukas Carlos Stengg oder Gernot Zeiringer überraschen hier immer wieder mit Topzeiten." Keineswegs vergessen darf man auch Christoph Zellhofer. Der junge Amstettner kommt mit einer gewissen Wut im Bauch nach Wolfsberg, ist er nach einer eher durchwachsenen Leistung inklusive Ausfall bei der Rebenland-Rallye doch auf persönliche Wiedergutmachung aus: "Mein Suzuki Swift S1600 hat einen neuen Motor bekommen. Die Power sollte also diesmal stimmen. Ich bin jedenfalls hochmotiviert."

Wie in der 2WD-Klasse gibt es auch in der historischen Staatsmeisterschaft einen Siegertipp – um damit richtig umgehen zu können, hat ein Mann wie Kris Rosenberger wohl Routine genug. Der nun in Graz lebende Niederösterreicher kann in seiner Rallyebiographie immerhin einen Staatsmeistertitel (1997) sowie zwei "historische" Titel (2010/14) vorweisen. Der Porsche-911-Pilot wollte ursprünglich zwar im Rebenland nur mal kurzfristig seinen nach einer Schaffenspause wieder aufgeflammten Rallyegusto stillen, hat aber nach dem dortigen Sieg erfreulicherweise doch Appetit auf mehr bekommen.

"Ich habe mich in Leutschach mit Gert Göberndorfer so toll gematcht, dass ich mir gedacht habe, so etwas will ich noch einmal erleben", freut sich Rosenberger aufs Lavanttal. Der angesprochene Steirer Gert Göberndorfer steht dort ebenfalls am Start und hofft wieder auf die für viele überraschende Kraft seines Opel Ascona, mit der er besonders auf den zahlreichen Lavanttaler Bergabpassagen abermals überraschen könnte – ein Umstand, den auch Willi Rabl schon registriert hat, der in Wolfsberg mit seinem Porsche 911 ebenfalls wieder in die HRM eingreift und dem Histo-Gefecht bereits entgegenfiebert.

"Das wird ein toller Kampf", freut sich der Niederösterreicher, der 2014 in Kärnten gewonnen hat. "Gert ist gegen uns ein junger Bub, der unglaubliches Talent und offensichtlich ein Zauberauto gebaut hat, und meine Duelle mit Kris sind sowieso immer schon legendär gewesen, denn eines gilt für uns alle: Wenn wir schon dabei sind, dann wollen wir auch gewinnen."

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