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WRC: Akropolis-Rallye 2013

Null Titelchancen für Kubica?

Citroen Teamchef Yves Matton kündigte an, mit Robert Kubica den Titel in der WRC-2 in Angriff zu nehmen, doch Kubica will davon nichts wissen.

Die Akropolis-Rallye in Griechenland zählt zu den härtesten Rallyes der Welt und ausgerechnet dort hat Quereinsteiger Robert Kubica seinen ersten großen Erfolg gefeiert. Dass der ehemalige Formel-1-Pilot auch im RRC-Boliden schnell ist, stand außer Frage, doch bei seinen bisherigen Einsätzen kam es immer wieder zu Zwischenfällen, die Topergebnisse verhinderten. Nun passte in Griechenland alles: Kubica kontrollierte mit seinem Citroen DS3 RRC die WRC-2-Wertung, machte nichts falsch und wurde mit dem Klassensieg belohnt. Da die Strecken sehr hart waren, hat der Pole viel gelernt.

Robert, Gratulation! Wie fühlt sich dieser erste Sieg in der WRC-2 an?
"Es war ein schwieriges und langes Wochenende. Eine lange Woche eigentlich, denn es ging mit der Besichtigung los. Ich bin glatte und saubere Rundstrecken gewöhnt. Die Recce war für mich schon ein ziemlicher Schock, aber während der Rallye war es noch schlimmer. Ich habe noch nie solche Straßenverhältnisse gesehen, noch bin ich darauf gefahren."
"Aber wir kamen ohne Problem durch, lediglich in der ersten Prüfung habe ich mich im Staub gedreht. Es ist ein tolles Ergebnis und sehr gut für die Erfahrung. Hauptsächlich in engen, gewundenen Streckenabschnitten habe ich viel Erfahrung gesammelt. Das ist für die Zukunft gutes Wissen."

Hast du je daran gedacht, dass du hier gewinnen kannst?
"Griechenland ist eine sehr spezielle Veranstaltung. Ich habe viele Geschichten darüber gehört. In der Recce sah ich, dass es viel härter ist. In der Rallye wurde es dann noch schlimmer. Ich habe keine Erfahrung und musste erst lernen. Ob ich den Sieg erwartet habe - das ist schwierig zu sagen. Ich wusste, dass wenn ich auf meine Art fahren kann, es ein gutes Resultat wird."
"Gewinnen ist aber immer schwierig, vor allem hier in Griechenland. Es ist eine sehr schwierige Rallye. Für mich sind in diesem Jahr aber alle Rallyes schwierig. Jede Rallye hat einen anderen Charakter. In Finnland gibt es die Sprünge, in Sardinien gibt es viele schwierige Passagen und es gibt auch noch den Asphalt. Jeder erwartet, dass es auf Asphalt für mich einfacher läuft, aber Deutschland und Frankreich werden schwierige Rallyes für mich."

Auch als du dir einen Vorsprung aufgebaut hast, hast du dein Tempo gehalten. Hast du dich sicher gefühlt?
"Ja, mein Tempo und mein Risiko waren komfortabel. Bei diesen Bedingungen kann man bei der ersten Fahrt durch eine Prüfung nicht zu 100 Prozent pushen. Der Sonntag war der schwierigste Tag. Diese Autos sind speziell in Schotter-Abstimmung nicht dafür gebaut langsam zu fahren. Man muss die Energie in die Aufhängung und Reifen bringen, damit sich der Grip aufbaut."
"In der ersten Prüfung bin ich langsam gefahren und es gab überhaupt keinen Grip. Fährt man langsam, dann riskiert man mehr. Wir passten das Auto für die harten Verhältnisse an und ich bin bis ins Ziel langsamer und ohne Risiko gefahren. Ich hatte auch keine Reifenschäden, was nicht einfach war. Es war schließlich alles gut."

"Wie schätzt du deine Titelchancen ein?
"Ich schätze sie auf null ein, denn ich konzentriere mich nicht darauf und werde das auch nicht tun. Es wäre etwas verrückt, die Saison so zu starten. Ich hatte in Portugal keinerlei Erfahrung und bin noch nie zuvor auf Schotter gefahren. Die meisten Rallyes finden auf Schotter statt. Wenn man mich fragt, ob ich an die WM denke, dann antworte ich, dass ich nicht daran denke. Mit dieser Einstellung gehe ich an jede Rallye heran."
"Ich möchte schnell fahren und das Auto ans Limit bringen, aber im Rallye-Sport geht es viel um Erfahrung - und ich habe keine. Ich habe die Fähigkeit, das Auto ans Limit zu bringen, aber das macht nur zehn oder 30 Prozent aus. Der Rest ist Erfahrung bei den Straßen und den Bedingungen. Ich entdecke das erst bei jeder Rallye. Für mich ist das eine große Herausforderung und ich lerne in diese Jahr ständig dazu. Deshalb war die Akropolis so eine produktive Rallye für mich."

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