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WRC: Wales-Rallye

Im Gespräch mit Thierry Neuville

Der neue Vizeweltmeister Thierry Neuville spricht über die schwierige Rallye Wales GB und seine Zukunft als Werkspilot des neuen Hyundai-Teams.

Thierry Neuville ist der Aufsteiger des Jahres. Schon im Vorjahr hat der Belgier im Citroen-Juniorteam sein Talent gezeigt, doch Zwischenfälle verhinderten Spitzenergebnisse.

In diesem Jahr fand der 25-Jährige die nötige Konstanz und fuhr siebenmal auf das Podest. Seine konstant starken Vorstellungen brachten Neuville den Vizetitel bei den Fahrern ein.

Beim Saisonfinale in Wales musste der Ford-Pilot seinen Podestplatz clever herausfahren. Es klappte. Nun beginnt seine Zukunft als Werksfahrer bei Hyundai.

Thierry, du bist Dritter geworden und hast Platz zwei in der Weltmeisterschaft fixiert. Das war dein Ziel. Wie fühlst du dich?

Als wir die Ziellinie überquert hatten, waren Nicolas [Gilsoul, Co-Pilot; Anm. d. Red.] und ich sehr glücklich. Der Druck fiel ab. Seit fünf, sechs Rallyes war der zweite Platz in der WM unser Ziel. Wir wussten, dass es dann natürlich schwieriger werden würde um Siege zu kämpfen, was eigentlich unser Ziel zu Saisonbeginn war. Wir vergaßen das aber schnell und konzentrierten uns auf die WM.

Diese Saison hätte nicht besser laufen können. Bei M-Sport waren wir zu Saisonbeginn kleine Kinder. Sie hatten im Vorjahr eine Saison mit Höhen und Tiefen. Malcolm [Wilson, M-Sport-Boss; Anm. d. Red.] wusste, dass es auch in diesem Jahr schwierig werden würde, denn er hatte junge Fahrer. Er vertraute uns aber und gab uns alles, was wir benötigten um konkurrenzfähig zu sein.

Unser Auto ist 13 Rallyes problemlos durchgekommen. Es war eine unglaubliche Saison und ich möchte dem Team und Katar für ihre Unterstützung danken. Sie haben an uns geglaubt und ich finde, wir haben unser Bestes gegeben. Wir sind mit unserem Saisonverlauf sehr zufrieden. Es war ein Jahr mit viel Arbeit, aber die Zeit ist vorbeigeflogen. Nun wartet die Zukunft.

Du bist bei sieben Rallyes auf dem Podium gestanden und hast viele starke Leistungen gezeigt. Was ist dein persönliches Highlight von diesem Jahr?

Es gab viele Highlights. Alle unsere Podestplätze waren Highlights. Für mich war Finnland eine unglaubliche Veranstaltung. Wir konnten uns nicht vorstellen, dass wir beim zweiten Antritt so schnell sein können.

Ich kann mich erinnern, dass mir Leute vor fünf Jahren gesagt haben, dass ich so früh wie möglich mit kleinen Autos nach Finnland gehen muss, weil es die schwierigste Rallye ist und es Jahre dauert bis man dort schnell ist. Wir waren schon in diesem Jahr sehr konkurrenzfähig dort, obwohl ich am Ende nicht um den Sieg kämpfen konnte. Zu Beginn war ich knapp hinter Sebastien. Das war mein persönliches Highlight der Saison.

Du hast an diesem Wochenende nicht direkt mit Sebastien und Jari-Matti gekämpft. Was war deine Strategie hier in Wales?

Die Strategie war, dass ich ins Ziel komme, Punkte sammle und in der WM vor Jari-Matti bleibe. Nach dem Qualifying hatte ich das Gefühl, dass ich an diesem Wochenende etwas Gutes machen kann. Wir hatten einen guten Donnerstag, aber am Freitag realisierten wir, dass es schwierig war mit Jari-Matti und Sebastien mitzuhalten, denn sie flogen durch die Prüfungen. Ich kannte die Prüfungen auch nicht.

Wir hätten viel Risko eingehen müssen, um das gleiche Tempo zu fahren. Ich hatte einige große Rutscher und realisierte dann, dass ich diese Pac

e nicht gehen konnte. Dadurch änderte sich die Strategie etwas. Wir wollten den dritten Platz verwalten. Das haben wir auch geschafft. Die letzten beiden Tage waren aber sehr stressig, denn uns wurden keine Zwischenzeiten angezeigt. Wir waren im Auto auf uns alleine gestellt, es gab keine Kommunikation mit dem Team.

Wir mussten heute aber pushen, denn Andreas und Mads haben angegriffen und waren in einem schönen Duell. Deshalb mussten wir heute so schnell wie möglich fahren. Gleichzeitig wussten wir die Zwischenzeiten nicht. Ich bin jetzt sehr glücklich.

Blicken wir in die Zukunft. Du wirst zu Hyundai wechseln.

Ich darf dazu im Moment nichts sagen. Ich möchte aber sagen, dass es für mich keine einfache Entscheidung war, denn ich hatte eine großartige Saison mit M-Sport. Es ist jetzt sehr emotional, dass ich das Team wechseln werde. Es wird harte Arbeit.

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