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WRC: Deutschland-Rallye

Ein Cut zu viel…

Michael Kogler hielt sich eisern an seinen Stufenplan, um sich schrittweise mit dem für ihn neuen Peugeot 208 R2 anzufreunden. Nachdem er in der 24 Teams starken Klasse RC4 bereits Gesamtrang acht belegen konnte, unterlief Kogler in einer Kurve ein Fehler…

Fotos: Daniel Fessl/Prefa Racing Team Austria

Die Herangehensweise von Michael Kogler bei seinem Auftritt auf der internationalen Rallyebühne, beim WM-Lauf in Deutschland, erinnert ein wenig an einen penibel vorbereiteten Countdown der Weltraumorganisation NASA: Es wird eine Stufe nach der anderen gezündet, die einzelnen Stufen wurden zuvor sorgfältig ausgearbeitet.

Für den ersten Durchgang der ersten Etappe hat sich Kogler vorgenommen, den von Peugeot Slowakei eingesetzten Peugeot 208 R2 näher kennenzulernen, ohne aber auf die gefahrenen Zeiten zu achten. Schon im Shakedown konnte der Melker den für ihn komplett neuen Boliden unter Rennbedingungen pilotieren, ließ sich aber auf keinerlei Risiko ein.

Im ersten „Ringerl“ der eigentlichen Rallye erhöhte Kogler das Tempo, doch im Fokus blieb die Annäherung an das Fahrzeug: „Ich war mit dem Peugeot noch nicht so vertraut - ich wusste beispielsweise nicht, wie er sich im Vollcut benimmt.“ Mit Vollcut ist das Schneiden der Kurven gemeint – weil das alle Fahrer betreiben, war die Piste schon nach wenigen Piloten mit Schotter, aber auch nassem, rutschigem Schlamm übersät.

Kogler konzentrierte sich auf das Auto, die Zeiten standen im ersten Durchgang ganz bewusst nicht im Vordergrund: „Du siehst im Ziel natürlich, welche Zeiten die Piloten vor dir gefahren sind – aber wir haben uns vorgenommen, am Vormittag keine Zeitenliste anzusehen und haben das auch durchgezogen.“ In der Klasse RC4 sind 24 Teilnehmer am Start, gleich auf der ersten Prüfung markierte Kogler die zehntschnellste Zeit, was ihm auch auf SP 3 gelang – so lagen Kogler und sein Copilot Jürgen Heigl vor dem Mittagsservice auf Platz zwölf der RC4.

Am Nachmittag wurde dann quasi die nächste Stufe gezündet. Gleich auf der ersten SP nach der Mittagspause konnte mit der siebtschnellsten Zeit eine weitere Steigerung vorgenommen werden, nach SP 5 lagen die beiden Österreicher bereits auf Platz acht der RC4.

Doch auf der finalen „Moselland“-SP unterlief Kogler nach 16 von rund 21 Kilometern ein folgenschwerer Fehler: „Ich habe in einer Kurve gecuttet, wo ich das nicht hätte tun sollen. Wir hatten einen ‚Patschen‘ und auf dieser Prüfung mit den engen Haarnadelkurven kannst du dir sehr viel am Auto ruinieren, wenn du auf der Felge weiterfährst. Daher haben wir uns für die sichere Variante entschieden und den Reifen auf der Prüfung gewechselt. Das hat uns leider drei Minuten gekostet, was mir natürlich überhaupt nicht gefällt. Denn am Ende war ich es, der diese Kurve gecuttet hat und ich bin jetzt total verärgert über mich selbst.“

Nachvollziehbar und verständlich – denn die drei Minuten Reifenwechselzeit ließen das Duo von Platz acht auf Platz 21 der Klasse RC4 abrutschen. Letztendlich aber bleibt Michael Kogler seinem Plan treu, der da lautet: „Unser Ziel bleibt unverändert: Wir wollen bei dieser Rallye ins Ziel kommen. Ich werde mich über Nacht wieder neu motivieren – morgen geht es wieder weiter, und der Peugeot gefällt mir als Rallyeauto sehr gut. Ich fühle mich in diesem Wagen einfach wohl und bin immer noch dabei, ihn näher kennenzulernen.“

Am Samstag wird auf der berühmten Panzerplatte gefahren – acht Sonderprüfungen sind zu absolvieren.

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