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WRC: Deutschland-Rallye

Latvala kontrolliert die Rallye

Nach dem neuerlichen Crash blieben Ogier und sein Copilot unverletzt. Nach SP 10 führt Latvala vor Meeke und dem Hyundai-Duo Neuville und Sordo.

Michael Noir Trawniczek

Am zweiten Tag der Deutschland-Rallye wurden die WRC-Piloten in gestürzter Reihenfolge auf die Sonderprüfungen gesandt. Ungewöhnlich, dass Sebastien Ogier dennoch als erster Pilot auf die Prüfungen musste – doch nach seinem Unfall am Vortag bildete er das Schlusslicht und musste respektive durfte daher erneut eröffnen. Denn auf den Straßen rund um Trier sind jene Piloten im Vorteil, die zuerst losfahren dürfen, denn mit jedem weiteren Fahrzeug wird mehr und mehr Schlamm aus den Kurven herausgecuttet, am Samstagvormittag sogar noch schlimmer als am Tag davor…

Doch Ogier konnte den Vorteil nicht optimal nützen, da er auf der 17,53 Kilometer langen SP 7 „Stein & Wein“ einen Abzweig überschossen hatte. Wohl aber konnte Robert Kubica, der als Zweiter losgeschickt wurde, die saubere Strecke nützen: Der Pole ließ das Ford Fiesta World Rally Car fliegen, sodass keiner mehr eine schnellere Zeit zustande brachte. Die zweitschnellste Zeit gelang Hyundai-Pilot Thierry Neuville vor Latvala und Ogier.

Der Franzose sorgte auf der elf Kilometer langen SP 8 „Peterberg“ für eine Schrecksekunde, als er neuerlich verunfallte. Der Crash war dermaßen heftig, dass Ogier und sein Copilot zur Kontrolle ins Krankenhaus gebracht werden mussten, wenngleich Volkswagen schon zuvor vermeldete, dass die Crew neuerlich unverletzt blieb. Wenig später vermeldete Ogier via Twitter: „Wir sind okay!“ Weil bei dem Einschlag die Leitplanke schwer beschädigt wurde, musste die Prüfung abgebrochen und gestrichen werden.

Auf der drei Kilometer kurzen SP 9 „Arena Panzerplatte“ sowie auf der 42,51 km langen Panzerplattenprüfung SP 10 konnte jeweils der führende Volkswagen-Pilot Jari-Matti Latvala die Bestzeit in den Asphalt brennen. Latvala erklärte: „An manchen Stellen haben auf der langen Prüfung die Reifen überhitzt – es läuft gut für uns, aber leicht ist es nicht.“

Vor der Mittagspause führt der Finnland-Sieger nun 45,8 Sekunden vor Citroen-Pilot Kris Meeke, der somit den zweiten Platz halten konnte. Acht Sekunden hinter ihm lauert erneut ein Hyundai-Pilot – war es am Freitagabend Dani Sordo, so hieß der neue Dritte vor dem Samstagsservice Thierry Neuville. Der Belgier konnte sich mit Spitzenzeiten vorkatapultieren, zufrieden erklärte: „Die harte Mischung war die richtige Reifenwahl – wie man an unseren Zeiten sehen kann.“ Übrigens war das A-Team von Hyundai das einzige Team, das auf die harte Mischung setzte, alle anderen Werksteams sendeten ihre Crews auf der Mischung „soft“ auf die Prüfungen. Der erwähnte Teamkollege Dani Sordo liegt auch nur 1,3 Sekunden hinter Neuville auf Rang vier. Der Spanier meinte: „Ich habe unter dermaßen rutschigen Bedingungen erst wenig testen können, mir hat ein bisschen das Vertrauen gefehlt.“

Weil ihm auf der langen Panzerplatte nur die fünftschnellste Zeit gelang, rutschte Andreas Mikkelsen im nunmehr erneut zweiten VW Polo R WRC ab auf Rang fünf, auf das Hyundai-Duo fehlen dem Norweger elf Sekunden. Dahinter belegen die beiden nur durch vier Zehntelsekunden getrennten M-Sport-Piloten Elfyn Evans und Mikko Hirvonen die Plätze sechs und sieben, gefolgt von Mads Östberg im zweiten Citroen, Bryan Bouffier im dritten Hyundai sowie dem tschechischen Privatier Martin Prokop auf den Plätzen acht bis zehn. Mehr als zwei Minuten hinter Prokop belegt Dennis Kuipers im privaten Fiesta WRC den elften Rang, exakt 47,3 Sekunden dahinter belegt der erwähnte Robert Kubica Platz zwölf.

Bernardo Sousa verlor seine Führung in der WRC2 gleich auf der ersten Prüfung, als Pontius Tidemand mit einer Bestzeit gleich um fünf Sekunden schneller fahren konnte. Sousa blieb mit 2,8 Sekunden Rückstand nach SP 9 in Schlagdistanz, doch auf der langen Panzerplatte verlor er nach einem Reifenschaden mehr als drei Minuten – zugleich konnte Julien Maurin im Fiesta R5 einen Bombenbestzeit markieren, sodass der Franzose nun in Führung liegt, wenngleich Tidemand nur eine Winzigkeit von vier Zehntelsekunden fehlt. Ein spannender Kampf um die WRC2-Führung zeichnet sich ab.

Bereits auf Platz drei findet man Lokalmatador Armin Kremer im Baumschlager Rallye Racing Skoda Fabia S2000, der einen Rückstand von 52,6 Sekunden aufweist.

In der WRC3 übernahm nach dem Abflug des bis dahin führenden Eric Camilli auf der langen Panzerplatte dessen französischer Landsmann Stefan Lefebvre die Führung, Lokalmatador Christian Riedemann liegt mit 37,7 Sekunden Rückstand auf Platz zwei.

Kornel Lukacs konnte im Wurmbrand Racing Citroen DS3 R3 auf SP 7 die acht- sowie auf SP 10 die sechstschnellste Zeit markieren und liegen nun auf Platz sieben der WRC3 respektive der Junior WRC.

Michael Kogler und Jürgen Heigl konnten im Peugeot 208 R2 auf den Prüfungen SP 7 und SP 9 die siebt- und zehntschnellste Zeit der Klasse RC4 markieren. Nach SP 10 lagen sie auf Platz 21 der RC4.

Am Nachmittag stehen die vier Sonderprüfungen erneut auf dem Programm.

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