RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
WRC: Finnland-Rallye

Wird es wieder eine VW-interne Entscheidung?

Jari-Matti Latvala führt weiterhin vor Sebastien Ogier und Chris Meeke, Solberg/Minor belegen Platz 12, Wolfram Doberer schlägt sich wacker.

Foto: Doberer@Facebook

Die zweite Etappe der Finnland-Rallye führt die WRC-Piloten am Freitag über insgesamt 134 Kilometer, verteilt auf neun Prüfungen, die allesamt südlich von Jyväskylä gelegen sind. Nach der Vormittagsschleife hält Jari-Matt Latvala (Volkswagen) weiterhin die Führung. Der Lokalmatador entschied von den vier komplett trockenen Vormittagsprüfungen zwei für sich und geht mit einem knappen Vorsprung von acht Sekunden auf Teamkollege Sebastien Ogier in die fünf Prüfungen am Nachmittag.

Erster Verfolger des Volkswagen-Duos ist weiterhin Citroen-Pilot Kris Meeke. Der Brite gewann am Vormittag eine Prüfung und liegt nach acht von insgesamt 26 Prüfungen nur 13 Sekunden hinter Spitzenreiter Latvala. Mikko Hirvonen (M-Sport-Ford) und Andreas Mikkelsen im dritten Volkswagen komplettieren die Top 5.

Der als Fünfter in den Tag gegangene Juho Hänninen (Hyundai) fing sich durch einen Abflug gehörigen Rückstand ein und rangiert aktuell außerhalb der Top 10.

Ausfall von Kubica

Auch Robert Kubica, der nach den vier Donnerstagsprüfungen auf Rang neun geführt wurde, liegt nicht mehr in den Top 10. Für den polnischen Ford-Piloten war die zweite Etappe bereits auf der Auftaktprüfung beendet. Die erste Prüfung des Tages (SP5) führte die Piloten über die 14,5 Kilometer von "Pihlajakoski". Diese SP wurde erstmals seit 1987 wieder befahren. Latvala holte sich trotz eines Ausrutschers in einen Graben mit knappem Vorsprung auf Hänninen (+0,4 Sekunden) und Ogier (+1,2) die Bestzeit.

Der amtierende Weltmeister und aktuelle WM-Führende muss am Freitag wie schon am Donnerstag als Erster auf die Strecke und ließ es zunächst vorsichtig angehen. "Als Erster losfahren zu müssen, sollte kein großer Nachteil sein, aber ich hatte nicht genug Vertrauen, um voll zu attackieren. Die Prüfung ist neu und es gibt jede Menge blinder Kurven", so Ogier.

Hyundai-Pilot Thierry Neuville beschädigte sich auf SP5 die Heckpartie seines i20 WRC, konnte aber weiterfahren. Der Belgier markierte die siebtschnellste Zeit. Indes war für Kubica auf der ersten Prüfung des Tages bereits Feierabend. Der Pole setzte seinen Ford Fiesta RS WRC in einen Graben, konnte sich aus diesem anders als Spitzenreiter Latvala aber nicht mehr befreien und musste aufgeben. Am Samstag könnte Kubica unter Rally2-Regularien wieder ins Geschehen eingreifen.

Auch auf der zweiten Prüfung des Tages, der ersten Überfahrt der 23 Kilometer langen und superschnellen "Päijälä", war es Latvala, der das Tempo vorgab. Der Finne verwies Teamkollege Ogier um 0,4 und Citroen-Pilot Meeke um 2,1 Sekunden auf die Plätze und sorgte damit für ein Jubiläum im Hause Volkswagen: Es war die 250. SP-Bestzeit für den Polo R WRC, der bei der Rallye Monte Carlo 2013 sein Debüt gegeben hatte.

Hinter Latvala, Ogier und Meeke beendete Hyundai-Youngster Hayden Paddon die Prüfung als Viertschnellster. Teamkollege Neuville hatte aufgrund seines SP5-Ausrutschers, bei dem er den Heckspoiler verlor, mit einem stark übersteuernden Auto zu kämpfen und verlor viel Zeit.

Damit lief es für den Belgier aber immer noch besser als für Lokalmatador Hänninen im dritten Hyundai. "Wir hatten zu Beginn der Prüfung einen schleichenden Plattfuß, erwischten dann eine Böschung und drehten uns rückwärts in einen Graben", berichtet der Finne. Mit gebrochener Windschutzscheibe und Beschädigungen an der Karosserie war für Hänninen auf SP6 nicht mehr als Rang 18 zu holen. Auf den beiden abschließenden Prüfungen des Vormittags griffen er und Beifahrer Tomi Tuominen auf Sonnenbrillen zurück, um ihre Augen vor Staub und Steinen zu schützen.

Auch Martin Prokop hielt sich nicht immer an die von den Veranstaltern vorgegebene Route. Der Ford-Privatier hatte einen heftigen Ausrutscher zu verzeichnen. "Unser Aufschrieb war nicht korrekt. Nach einer Sprungkuppe landeten wir an einer komplett falschen Stelle, weit abseits der Piste", berichtet der Tscheche, der allerdings den Weg zurück fand und SP6 sogar noch in den Top 10 abschloss.

Meeke Schnellster auf der „Ouninpohja“

"Kakaristo" fungierte als SP7. Bei dieser 20,5 Kilometer langen Prüfung handelte es sich um nichts anderes als die verkürzte Version der legendären "Ouninpohja". Auf dieser ging die Bestzeit zum ersten Mal bei dieser Rallye nicht an einen Volkswagen-Piloten.

Meeke prügelte seinen Citroen DS3 WRC in 10:37 Minuten über die schnelle Prüfung - 0,9 Sekunden schneller als Hirvonen im Ford und 1,2 Sekunden schneller als Spitzenreiter Latvala im Volkswagen. Dessen Teamkollege Ogier kämpfte auf SP7 dann doch mit dem Nachteil, als Erster starten zu müssen und reihte sich nur auf Rang sechs ein. "Ich hatte keinerlei Probleme, aber bei so viel losem Schotter kannst du nichts machen. Keine Chance", bemerkt der Franzose.

Den Abschluss der Vormittagsschleife der zweiten Etappe bildete die nur 7,7 Kilometer lange "Painaa". Auf dieser holte sich Ogier mit einem Vorsprung von 0,9 Sekunden auf Latvala und 1,0 Sekunden auf Meeke die Bestzeit. Der britische Citroen-Pilot hätte sich ohne einen kleinen Fahrfehler wohl seine zweite Bestzeit hintereinander geholt. "Nach rund zwei Kilometern nahm ich eine Kurve etwas zu weit. Wenn du hier nicht perfekt fährst, bist du auch nicht vorn", bemerkt Meeke.

Hirvonen, der mit einem Rückstand von 2,7 Sekunden die fünftschnellste Zeit markierte, staunt: "Ich kam schon auf der vorangegangenen Prüfungen gut zurecht, hier ebenfalls. Die anderen Jungs sind aber höllisch schnell, unglaublich."

Nach dem Service stehen am Nachmittag fünf Prüfungen auf dem Programm. Es handelt sich jeweils um die zweite Überfahrt der vier Vormittagsprüfungen plus die zweite Überfahrt der am Freitagabend erstmals befahrenen Zuschauerprüfung "Harju", die in der Innenstadt von Jyväskylä endet.

Die ÖsterreicherInnen im WRC-Feld

Henning Solber und Ilka Minor (Ford Fiesta WRC) bleiben auch am zweiten Tag der Finnland-Rallye nicht vom Pech verschont. Auf der siebenten Sonderprüfung hatten sie mit einem Plattfuß zu kämpfen und verloren wertvolle Zeit, konnten aber den 12. Gesamtrang halten.

Wolfram Doberer und Sanna Stemberger (Corsa OPC) finden sich nach der siebenten SP auf dem 56. Gesamtrang wieder, Lukács Kornél im Wurmbrand-Citroen musste nach einem Unfall in SP 5 aufgeben. Ob er unter Rally2 weiterfahren kann ist derzeit nicht bekannt.

Gesamtwertung nach 8 von 26 Sonderprüfungen (Top 10):

01. Jari-Matti Latvala (Volkswagen) - 1:01:26,5 Stunden
02. Sebastien Ogier (Volkswagen) +8,4 Sekunden
03. Kris Meeke (Citroen) +13,1
04. Mikko Hirvonen (Ford) +39,1
05. Andreas Mikkelsen (Volkswagen) +50,3
06. Mads Östberg (Citroen) +51,1
07. Hayden Paddon (Hyundai) +1:30,6 Minuten
08. Thierry Neuville (Hyundai) +1:32,9
09. Elfyn Evans (Ford) +1:52,8
10. Martin Prokop (Ford) +2:16,6

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

WRC: Finnland-Rallye

- special features -

Weitere Artikel:

Achims Sport am Montag

Kolumne: Alles wie gehabt?!

Max Verstappen bügelt wieder alle in Japan her und Simon Wagner arbeitet seine Gegner im Lavanttal auf! Und der Rest? Mit zu wenigen Ambitionen und zu farblos.

Lavanttal-Rallye: Die besten Bilder

Die besten Bilder aus Wolfsberg

motorline.cc-Fotograf Daniel Fessl präsentiert die besten Bilder von der Lavanttal-Rallye.

Lavanttal-Rallye: Vorschau E&S

E&S Motorsport startklar fürs Lavanttal

Das junge oberösterreichische Team E&S Motorsport tritt kommendes Wochenende (4.–6. April 2024) mit zwei Rallye-Crews in Kärnten an.

Lavanttal-Rallye: Nach SP5

Ein Revival der letzten Jahre

Bei der 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg liefern sich der Führende Simon Wagner und Hermann Neubauer ein altbekanntes Sekundenduell / Eine Kärntner Führung gibt es durch Patrik Hochegger bei den Historischen