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Drei auf einen Streich

Mit dem Sieg von Sebastien Ogier und dem fabelhaften Team-Ergebnis kann VW mit dem Polo R WRC nicht nur den dritten Hersteller-Titel bejubeln, sondern auch den Fahrer und Beifahrer-Titel.

Fotos: PHOTO4, Twitter

Volkswagen hat in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) einen triumphalen Erfolg gefeiert. Sebastien Ogier/Julien Ingrassia siegten bei der Australien-Rallye vor ihren Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila und sicherten sich damit zum dritten Mal in Folge die WM-Titel in der Fahrer- und Beifahrerwertung. Andreas Mikkelsen/OlaFloene (N/N) komplettierten das großartige Teamergebnis als Vierte.

Volkswagen steht mit dem Polo R WRC nach dem Triumph in Down Under wie Ogier und Ingrassia ebenfalls frühzeitig als Weltmeister in der Hersteller-Wertung fest - zum dritten Mal in Folge. Im verbleibenden Saisonviertel sind weder Ogier/Ingrassia noch die Marke dank eines großen Punktvorsprungs von der WM-Spitze zu verdrängen.

"Ein fantastisches Gefühl wieder Weltmeister zu sein", so Ogier. "Ich bin überglücklich. Der erste WM-Titel bleibt natürlich immer etwas Spezielles, aber die Emotionen sind jedes Mal wieder aufs Neue überwältigend. Wahrscheinlich wird es einige Zeit dauern, um zu verstehen, was wir in den letzten drei Jahren zusammen mit unserem großartigen Team erreicht haben. Dass wir mit der Volkswagen Mannschaft uns auch den Hersteller-Titel gesichert haben, ist natürlich das Sahnehäubchen."

Korken knallen in Down Under

Volkswagen schreibt erneut Geschichte - ein überragendes Ergebnis, unbändiger Jubel und große Emotionen. Nach gut drei Vierteln der Saison alte und neue Weltmeister: Volkswagen hat mit den Titeln in Fahrer-, Beifahrer- und Herstellerwertung erneut Geschichte geschrieben und wurde in Australien frenetisch gefeiert.

Zuvor hatte es noch kein anderer Hersteller in der Königsklasse des Rallye-Sports geschafft, so frühzeitig alle Weltmeisterschaften dingfest zu machen. Neun der bisher zehn ausgetragenen Saison-Rallyes entschieden die Volkswagen Fahrer für sich. Bei den Rallyes in Monte Carlo, Schweden, Mexiko, Portugal, Italien, Polen, Finnland, Deutschland und Australien siegten entweder Ogier oder Latvala, die gemeinsam für Volkswagen in der Hersteller-WM eingeschrieben sind.

In den zehn Saisonrallyes gingen auch dank Andras Mikkelsen bisher insgesamt 19 Podiumspositionen an den Polo R WRC. Dreimal drei Titel: Volkswagens Motorsport-Märchen wird fortgeschrieben. Zum dritten Mal in Folge gehen alle drei Titel der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) nach Wolfsburg. Damit bleibt der Polo R WRC ungeschlagen.

Im Debütjahr des World Rally Cars von Volkswagen gelangen bereits auf Anhieb die überraschenden Titelerfolge in Fahrer-, Beifahrer- und Herstellerwertung. 2014 bestätigten Ogier, Ingrassia und Volkswagen diese Triumphe mit den erfolgreichen Titelverteidigungen. Das Jahr 2015 schrieb die Geschichte auch mit dem Polo R WRC zweiter Generation fort. Vor Volkswagen war es lediglich vier Herstellern gelungen, dreimal in Folge Hersteller-Weltmeister zu werden: Lancia, Subaru, Peugeot und dem aktuellen Konkurrenten Citroën.

Wahrer Thriller: Die Australien-Rallye und der Volkswagen-Sonntag

Nur um zwei Fahrzeuglängen Vorsprung auf den bis dahin Zweitplatzierten Kris Meeke/Paul Nagle (Citroën) gingen Ogier/Ingrassia in die abschließenden 68,76 SP-Kilometer der Australien-Rallye. Auf den fünf Sonderprüfungen des Finaltages vergrößerten sie diesen Vorsprung auf 32,6 Sekunden. Ihre Volkswagen Teamkollegen Latvala/Anttila waren mit 2,6 Sekunden Rückstand in den Sonntag gestartet und mussten sich am Ende Ogier/Ingrassia um 12,3 Sekunden geschlagen geben.

"Es war ein unglaublich intensiver Kampf um den Sieg hier in Australien", erklärt Ogier. "Weil der Abstand zu Kris und Jari-Matti über das gesamte Wochenende so knapp war, hatte ich gar keine Zeit, mir wegen des Titels Gedanken zu machen. Auch heute Morgen war meine einzige Devise: Vollgas. Jetzt bin ich einfach nur glücklich, dass es für Julien und mich mit einem Sieg zum dritten Titel gereicht hat."

Auch Latvala ist zufrieden mit seiner Leistung: "Ich habe heute nochmal alles gegeben und gepusht bis zur letzten Stage, gesprungene Windschutzscheibe inklusive. Leider hat es nicht mehr für den Sieg gereicht und ich muss mich heute mit dem zweiten Patz zufriedengeben. Auf der anderen Seite habe ich meinen Vorsprung auf den dritten Platz in der Gesamtwertung weiter ausgebaut. Meine Gratulation an meinen Teamkollegen Sebastien Ogier. Er hat verdientermaßen den Sieg geholt und ist damit auch verdienter Weltmeister. Für unser Volkwagen Team ist es ein großartiger Tag, hier alle drei Titel eingefahren zu haben. Und ich bin sehr glücklich, dass ich meinen Teil zu diesem tollen Erfolg beitragen konnte."

Eine starke Aufholjagd zahlte sich für Mikkelsen/Floene am Ende nicht aus. Sie verdrängten am Finaltag - wie ihre Teamkollegen Latvala/Anttila - Kris Meeke und Paul Nagle sportlich von den Podiumsrängen, mussten sich aber dennoch mit Platz vier begnügen. Eine Verspätung an einer Zeitkontrolle brachte den Norwegern eine Zehn-Sekunden-Strafe ein. Am Ende fehlten nur 5,9 Sekunden auf Meeke/Nagle, um das siebte Podiumsergebnis der Saison zu feiern.

"Ich bin total zufrieden mit unserer Leistung und habe eine richtig gute Rallye erlebt", lässt Mikkelsen den Kopf nicht hängen. "Wir haben von Beginn an alles gegeben - am Ende hat es 'nur' zu Rang vier gereicht. Sportlich wäre es sogar Platz drei gewesen, weil wir auf der Strecke unseren 8,8-Sekunden-Rückstand auf Kris Meeke auf den letzten knapp 70Kilometern mehr als wettgemacht haben. Dass am Ende nur 5,9 Sekunden auf unser siebtes Podiumsresultat der Saison gefehlt haben, ist schade - wir haben dennoch Rang drei in der WM gefestigt. Alles in allem bin ich rückblickend zufrieden mit der Australien-Rallye und freue mich auf die kommenden Rallyes in Frankreich, Spanien und Großbritannien."

Für die ersten drei Plätze werden Zusatzpunkte in der abschließenden Powerstage vergeben -alle Extrazähler gingen an Volkswagen Fahrer und Beifahrer. Die Bestzeit sicherten sich Ogier und Ingrassia vor ihren Teamkollegen Latvala und Anttila sowie Mikkelsen und Floene. Es war das 61., 62. und 63. Mal in 30 Powerstages, dass Volkswagen Fahrer Punkte holten.

Teamchef überglücklich

31 Siege in 36 Rallyes - mit 86 Prozent Siegquote ist der Volkswagen Polo mit weitem Abstand das erfolgreichste Fahrzeugmodell der Rallye-WM-Geschichte, noch vor Rallye-Legenden wie dem Lancia Stratos und Delta, dem Audiquattro, Ford Focus, Peugeot 206 oder dem Subaru Impreza. Volkswagen hat zudem mit dem Polo R WRC weitere Meilensteine gesetzt: 467 von 668 möglichen Prüfungsbestzeiten gingen seit Januar 2013 an den 318 PS starken Allradler. 2013 und 2014 absolvierte er Saison-übergreifend mit zwölf Siegen in Folge die längste Erfolgsserie der Rallye-WM-Geschichte.

Darüber hinaus feierte Volkswagen 2014 mit zwölf Siegen die meisten Triumphe einer Saison - ein Bestwert, den 2015 nur Volkswagen selbst noch einstellen kann. "Was für eine großartige Rallye", freut sich auch Teamchef Jost Capito. "Was für ein traumhaftes Ergebnis. Und was für ein großer Triumph, so früh in der Saison alle drei Titel dingfest gemacht zu haben. Heute hat sich das Volkswagen Team einfach selbst übertroffen. Unsere Fahrer und Beifahrer mussten hier in Australien alles investieren, um auf das Podium zu fahren - haben dabei aber ebenso null Fehler gemacht wie das Team hinter ihnen."

"Man kann nicht stolzer auf die ganze Mannschaft sein, als ich es heute bin. Einen Titel zu verteidigen ist immer schwieriger, als ihn das erste Mal zu holen. Ein zweites Mal zu verteidigen ist eine noch größere Herausforderung. Dass unsere Mechaniker, Ingenieure, Fahrer, Beifahrer, Physio-Therapeuten, Ärzte, Köche und Organisatoren wieder einmal Superlative geschaffen und die schnellsten Titelentscheidungen der Rallye-WM aller Zeiten möglich gemacht haben, zeigt, was für ein außergewöhnliches Team wir haben. Ausnahmslos jeder ist hoch motiviert und Erfolg ist bei uns nie selbstverständlich. Aber wir können Feste auch feiern, wie sie fallen. Das werden wir heute ebenfalls nachweisen."

Geschichten am Rande

Und da war dann noch eine generöse, freundschaftliche, herzliche, sportliche, ... auf jeden Fall aber überwältigend-grandiose Geste. Zur Feier der Weltmeistertitel hatte Volkswagen große Glückwunsch-Banner sowohl für den Gewinn der Hersteller- als auch für die Fahrer- und Beifahrer-WM vorbereitet - hatte allerdings nicht damit gerechnet, alle drei Titel auf einen Schlag zu holen...

Ausreichend Fläche zum Aufhängen der Banner war entsprechend rar. Malcolm Wilson und seine M-Sport-Ford-Mannschaft halfen gern aus und stellten ihren Visasvis dem Volkswagen Service platzierten Übersee-Container zur Verfügung. Statt in Ford-strahlte der 40-Fuß-Container zum abschließenden Service der Australien-Rallye in den französischen Farben - zur Feier des Fahrer- und Beifahrer-Titels durch Sébastien Ogier und Julien Ingrassia. Merci!

Und da war dann außerdem noch eine frühe Abreise für die frisch gekürten Weltmeister. Ogier, Ingrassia und Teamchef Capito brachen unmittelbar nach der Pressekonferenz zur Australien-Rallye in Richtung Frankfurt am Main auf. Dort geht am Montagabend im Vorwege der Internationalen Automobil Ausstellung (IAA) der Konzernabend der Volkswagen AG über die Bühne. Die alten und neuen Weltmeister gehören dort zu den Stargästen inklusive Auftritt des Polo R WRC. Von Coffs Harbour ging es ab 18:00 Uhr abends via Sydney, Dubai nach Frankfurt - pünktlich zu Generalprobe und Gala. Einer ordentlichen Feier stand für die drei dennoch nichts im Wege. Der Langstrecken-Flieger verfügt über eine eigene Cocktail-Bar...

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