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WRC: Portugal-Rallye

Latvala mit Fabelzeit auf SP4 in Führung

Enger Kampf an der Tabellenspitze am zweiten Tag: Latvalla (VW) liegt vor Meeke (Citroen) und Mikkelsen (VW). Waldbrände behindern die Sicht.

Fabian Bonora

Gestartet wurde der zweite Tag der Portugal-Rallye nach dem WM-Stand, Ogier begann vor Östberg und Mikkelsen. Der Franzose hatte einerseits den „Straßenkehrer“-Nachteil, weil er den feinen Sand auf den Pisten freifahren musste, andererseits einen Vorteil wegen der klaren Sicht. Einige Fahrer berichteten von Waldbränden in den umliegenden Gebieten der zweiten Sonderprüfung. Windstille Bedingungen sorgen zwar dafür, dass sich das Feuer nicht weiter ausbreitet, aber der Staub auf den Sonderprüfungen bleibt so sehr lange in der Luft stehen.

Dani Sordo startete mit einer Bestzeit auf SP2 sehr stark in die Portugal-Rallye, allerdings platzierte sich der Hyundai-Pilot nur 1,3 Sekunden vor Ott Tanäk. Andreas Mikkelsen, der nun auch mit dem gleichen Material wie seine Teamkollegen Ogier und Latvala an den Start geht, kam auf Rang drei ins Ziel. Auch der Finne berichtete über Feuer und Rauch nahe der SPs. Das Spitzenfeld schenkte sich nichts und die ersten acht Piloten lagen nur 13,8 Sekunden auseinander. Östberg berichtete von Bedingungen wie auf einem Filmset, nachdem auch ein Führungsfahrzeug Feuer fing und auf der Strecke stand: „Nach rund 18 Kilometern ist überall Feuer und Rauch. Es wirkt surreal, wie ein Videospiel!"

Auf SP3 musste Sordo allerdings die Führung abgeben. Die Skandinavier Östberg und Latvala stürmten heran, der Finne verlor nur 0,3 Sekunden auf Östberg, der Norweger lag allerdings schon 9,8 Sekunden zurück. Kris Meeke fuhr in der dritten SP weiterhin stark auf Platz drei und lag knapp hinter Mikkelsen. Der VW-Pilot platzierte sich in SP3 nur auf Rang vier, holte sich aber die Tabellenspitze zurück, Latvala blieb mit 2,2 Sekunden Rückstand in Reichweite.

Jari-Matti Latvala konnte zwar in ersten beiden Prüfungen des zweiten Tages die Startposition noch nicht nutzen, holte sich aber mit einer Fabelzeit auf der vierten Sonderprüfung die Zwischenführung: „Ich habe voll angegriffen. Mir gefällt diese Prüfung. Wenn ich mit meiner Startposition die Chance bekomme, muss ich sie nutzen. Ich bin schon lange nicht mehr so eine gute Zeit gefahren." Latvala war 6,3 Sekunden schneller als Kris Meeke. Der Citroen-Pilot knöpfte Mikkelsen aber 5,1 Sekunden ab und sichert sich so zwischenzeitlichen Rang zwei. "Ich machte mir vor dem Start Sorgen, denn Mikkelsens Reifen waren in einem viel besseren Zustand. Vielleicht funktionieren sie besser, wenn sie abgefahren sind? Ich denke, diese Rallye wird über die Reifenstrategie gewonnen oder verloren." so Meeke.

VW-Pilot Mikkelsen hat zurecht ein breites Grinsen im Gesicht: "Das Gefühl ist großartig, sehr schön. Ich liebe es!" Der Norweger liegt nun auf dem dritten Platz mit 9,2 Sekunden Rückstand, sieht allerdings für den Nachmittag Probleme voraus: "Wir werden viel Zeit auf die nachfolgenden Fahrer verlieren!"

Dani Sordo, ebenso wie Ott Tanäk bleiben weiterhin in Schlagdistanz. Der Hyundai-Pilot hat gerade einmal 12,3 Sekunden Rückstand, Tanäk im Fiesta liegt nur zwei Sekunden dahinter. Östberg und Ogier haben bereits über 20 Sekunden auf die Spitze verloren.

Die Hyundai-Hoffnung Thierry Neuville traf auf der SP2 schon eine ungewöhnliche Reifenwahl, er ging mit drei harten und zwei weichen Reifen in die Sonderprüfungen. Allerdings verlor Neuville bereits viel Zeit: „Ich hatte eine sehr schlechte Prüfung und habe keinen Rhythmus gefunden. Man muss auch auf die Reifen aufpassen." Insgesamt verlor Neuville jedoch schon 36 Sekunden, von der Strategie scheint der Belgier nicht wirklich überzeugt: „Ich bin der einzige mit den harten Reifen. Ich wollte mir die weichen für morgen aufsparen. Jetzt habe ich aber mehr als erwartet verloren."

Einen äußerst schwierigen Start der Portugal-Rallye erwischt VW-Pilot Sebastien Ogier. Nicht nur, dass er den Straßenkehrer für die ersten drei Prüfungen spielen musste, auch ein Reifenschaden auf SP2 kostet den Franzosen viel Zeit. "Ich weiß nicht warum, denn ich bin sauber gefahren.", kommentiert Ogier seinen Reifenschaden hinten rechts. In der dritten Sonderprüfung gingen die Probleme weiter: "Es war besser als in der ersten Prüfung, aber es ist extrem schwierig." Der amtierende Weltmeister verlor weiter Zeit auf die Spitze. Nach SP4 liegt Ogier 25,7 Sekunden zurück. "Aus dieser Sicht war es eine der schlimmsten Prüfungen, die ich je gefahren bin. Es ist unglaublich. Ich gehe davon aus, dass ich eine Sekunde pro Kilometer verliere.", ärgert sich Sebastien.

Der neue M-Sport Fiesta bewies seine Konkurrenzfähigkeit deutlich, denn Ott Tänak verpasste die Bestmarke von Dani Sordo in SP2 nur um zwei Sekunden. Sein Teamkollege Elfyn Evans hatte allerdings Elektrik-Probleme, welche Evans und Co-Pilot Barritt beheben konnten, doch mit einem erheblichen Rückstand ins Ziel kamen.

Robert Kubica, der ebenso mit dem überarbeiteten Ford Fiesta RS WRC unterwegs ist, hatte einen Reifenschaden vorne rechts auf SP4: "Ich habe nichts getroffen. Ich habe keine Ahnung was passiert ist. Die Felge ist durch den Plattfuß beschädigt worden." Der Pole ist im Gegensatz zu den Werksteams, welche mit Michelin-Reifen fahren, auf Pirelli-Pneus unterwegs.

Die Crews fahren nun in den Service Park in Matosinhos, um 14:50 lokaler Zeit (15:50 MEZ) startet dann die Nachmittagsrunde mit den gleichen Prüfungen des Vormittags.

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