4WD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Markanter in den Wald

Die Japaner bringen ihrem Arbeitsmodell mehr Lifestyle bei. Den robusten Qualitäten tut dies keinen Abbruch.

Mag. Severin Karl

Das Segment der Pick-ups ist nicht groß. Offiziell nach Österreich importiert kommt nicht einmal ein – in Hinblick auf die meisten Einsatzgebiete – dreckiges Dutzend zusammen. Während manche Mitbewerber schon länger auf eine starke Optik setzen, begnügte sich Mitsubishi beim L200 mit einem recht unauffälligen Design. Die Rehe im Wald sollten wohl nicht erschreckt werden, immerhin gehören die Bundesforste zu den besten Kunden.

Nebeliges Weinviertel
Jetzt aber! Wie dem Rest der japanischen Familienbande wurde dem Klassiker in seiner sechsten Generation ein prägnanter Kühler mit seitlichen Chromspangen verpasst. Dazu kommen höher liegende, schmale Scheinwerfer und markante Nebelleuchten, die wir bei unserem Test im Weinviertel gleich ausprobieren konnten.
Unter der Haube gibt es keine Wahl mehr: Immer verrichtet hier ein Dieselmotor mit 150 PS seinen Dienst. In unserem Fall ist der 2,2 DI-D an ein Schaltgetriebe mit nun sechs Gängen gekoppelt. Doch zuerst den Motor starten, der Knopf dafür findet sich links vom Lenkrad. Ungewöhnlich, das traditionelle Links-Starten von Porsche geistert als durchaus positive Assoziation durch unseren Kopf. Bei 2.000 Touren stehen 400 Nm Drehmoment an. Der bärige Turbodiesel, der immer wie ein Diesel alter Schule klingt, auch wenn er seine Abgase nach neuesten Maßstäben reinigt, darf bei Bedarf 3.100 Kilogramm an eine etwaige Anhängerkupplung nehmen. Knapp eine Tonne schleppt der L200 selber, diese Klasse von Fahrzeugen wird nicht umsonst Ein-Tonnen-Pick-ups genannt.

Er kein Softie, wir aber Weicheier
Als Showcar für die Stadt ist der L200 eher fehl am Platz. Flashige SUVs, die handlicher sind als die 5,3 Meter des Mitsubishi, gibt es zuhauf. Doch im Gelände ist der japanische Klassiker ein verlässlicher Kumpel. In der von uns gefahrenen Ausstattung Diamond hilft das Allradsystem „Super Select 4WD“ mit Mitteldifferenzial und Untersetzung sowie vier elektronisch wählbarer Antriebsmodi, unbefestigte Untergründe ohne Aufwand zu bewältigen. Mit netten Gimmicks wie beheiztem Lenkrad, 2-Zonen-Klimaautomatik, Anhängerstabilitätsprogramm, Berganfahrhilfe und Bergabfahrkontrolle fühlt man sich zwar ein bisschen wie ein Schummler, die Generationen davor froren, schwitzten und schufteten noch, doch was soll’s: Der L200 ist dadurch nicht zum Softie geworden, trägt weiterhin Blattfedern hinten. Nur wir sind die Weicheier, die sich von den Sensoren die Lichter und den Scheibenwischer einschalten lassen und beim Einsteigen den Schlüssel in der Hosentasche behalten. Dank Kamerabildern ersparen wir uns sogar das Aussteigen im harten Gelände, der Bildschirm zeigt Hindernisse vor dem Auto und rechts davon. Wenigstens das Getriebe verlangt noch ein wenig Mumm, die Gänge wollen mit Nachdruck eingelegt werden.

Verbrauch nahe der Werksangabe
Wir waren viel auf der Autobahn unterwegs, was sich um einiges bequemer als früher anfühlt. Unser Verbrauch: Knapp über acht Liter lassen sich im Schnitt erreichen. Wer nicht berücksichtigt, dass die Aerodynamik nach wie vor keine Stärke dieser Fahrzeugkategorie ist und gern das Gaspedal beansprucht, füllt nahezu zehn Liter auf 100 Kilometer nach.
USB-Anschlüsse vorn und hinten, Smartphone-Kopplung, HDMI-Anschluss für externe Offroad-Navigationsgeräte und viele Assistenten sind im Preis inkludiert.
Wir waren viel auf der Autobahn unterwegs, was sich um einiges bequemer als früher anfühlt. Unser Verbrauch: Knapp über acht Liter lassen sich im Schnitt erreichen. Wer nicht berücksichtigt, dass die Aerodynamik nach wie vor keine Stärke dieser Fahrzeugkategorie ist und gern das Gaspedal beansprucht, füllt nahezu zehn Liter auf 100 Kilometer nach.
USB-Anschlüsse vorn und hinten, Smartphone-Kopplung, HDMI-Anschluss für externe Offroad-Navigationsgeräte und viele Assistenten sind im Preis inkludiert.

Technische Daten: 2,2 DI-D Doppelkabine Diamond
Hubraum | Zylinder: 2.268 cm3 |4
Leistung: 150 PS (110 kW)
Drehmoment: 400 Nm bei 2000/min
0–100 km/h | Vmax: k. A. | 174 km/h
Getriebe: 6-Gang man.
Ø-Verbrauch | CO2: 8,8 l Diesel | 231 g/km (EU 6d-T)
Länge | Breite | Höhe: 5.305 | 1.818 | 1.780 mm
Leergewicht: 1.970 kg
Zuladung: ca. 980 kg
Anhängelast: 3.100 kg
Basispreis | NoVA: 41.990 € (inkl.) | 0 %

Das gefällt uns: der L200 nimmt einem viel Arbeit ab
Das vermissen wir: den Offroad-Trail auf dem Arbeitsweg
Die Alternativen: VW Amarok, Ford Ranger, Toyota Hilux

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Im Mai war es so weit: Die Mercedes G-Klasse hat ein neues Bodykit von HOFELE bekommen. Mit dem EVOLUTION Bodykit hat die Design-Schmiede aus Sindelfingen ganze Arbeit geleistet.

"Wir sind bereit, das Offroad-Segment mit dem Fisker Ocean Force E aufzumischen!" tönt Fisker selbstbewusst im Rahmen der Enthüllung der neusten Version ihres Elektro-SUV, das ab dem vierten Quartal 2023 bereits in den Handel kommen soll.

Preise zum Marktstart bekanntgegeben

Nissan X-Trail startet bei 38.950 Euro

Wie Nissan Österreich heute bekannt gab, startet der neue X-Trail hierzulande zu Preisen ab 38.950 Euro und ist in den fünf bekannten Ausstattungslinien Visia, Acenta, N-Connecta, Tekna und Tekna+ erhältlich.

Subaru Forester Sondermodell: Black Edition

Ein Klassiker in Schwarz

Seit den späten 1990ern bevölkert der Subaru Forester das – damals noch junge – SUV-Segment. Mit besonderen Designelementen in schwarz kommt nun die Black Edition zu den Händlern.

Offroad-Klassiker wagt 2023 Sprung über den großen Teich

Ford Bronco kommt nach Europa

Die US-amerikanische Geländewagen-Ikone, der Ford Bronco, kommt Ende des nächsten Jahres als Viertürer und Linkslenker in begrenzter Stückzahl in ausgewählten europäischen Ländern auf den Markt. Darunter auch in Österreich und Deutschland.

Marktstart ist bereits dieses Jahr

Ford Ranger Raptor enthüllt: bulliger Look, viel Power

Die letzten werden die ersten sein, heißt es doch: Während er "normale" Ranger erst 2023 auf den Markt kommt, darf der nun vorgestellte Ranger Raptor, samt seinen 288 PS und feinstem V6-Sound bereits dieses Jahr mit uns in Sand und Dreck spielen. In manchen Märkten gar schon im Sommer.