4WD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Höher hinaus

Kompakt, fesch, leistbar: Das City-SUV Seat Arona ist zurecht ein Bestseller. Dauertest-Start des 95-PS-Benziners in Einstiegs-Ausstattung Reference.

Georg Koman

City-SUV sind momentan der Renner schlechthin. Im Vergleich zu den Kleinwagen, auf denen sie technisch basieren, bieten sie einen luftigeren Innenraum und auch mehr Platz fürs Gepäck, weil man es einfach höher stapeln kann.

Besonderer Beliebtheit erfreuen sich die kleinen Hochgelegten mit dem jugendlichen Image bei älteren Autofahrern, schließlich steigt man aufgrund der höheren Bodenfreiheit leichter ein und wieder aus als bei herkömmlichen Fahrzeugen.

Ein erfolgreiches Exemplar dieser Fahrzeuggattung ist unser neuer Dauertest-Kandidat Seat Arona, der technisch vom Ibiza abstammt. Wie dieser baut er auf der sehr variablen Konzernplattform MQB A0 für Kleinwagen auf. Allradantrieb wäre zwar technisch möglich, wird aber weder beim Arona noch bei seinem Bruder VW T-Cross und beim in Kürze startenden Skoda Kamiq eingesetzt. Einerseits, um die Preise geringer zu halten, andererseits, weil es die Kunden ohnehin nicht verlangen. Denn ums Fahren im Gelände geht es bei einem City-SUV nun wirklich nicht.

Der Seat Arona ist 4,14 Meter lang und damit um acht Zentimeter länger als der Ibiza, in der Höhe (1,55 Meter) legt er sogar elf Zentimeter drauf. Gleichstand gibt es bei der Breite von 1,78 Metern. Beim Ladevolumen punktet der Arona wiederum: 400 Liter Grundvolumen sind eine ordentliche Ansage. Legt man die 2:1 teilbare Fondlehne um, gibt es 1280 Liter Raum fürs Gepäck. Man sitzt sehr gut im Arona: Die Kopffreiheit ist vorne wie hinten üppig und die Fondpassagiere verfügen über ordentlichen Beinraum.

Was Motorisierung und Ausstattung angeht, entschieden wir uns für das absolute Basismodell: Die 95 PS starke Version des Einliter-Dreizylinderbenziners EcoTSI als "Reference".

Der schwächste Benziner geht dank Turbo-Aufladung quirlig ans Werk. Er ist nach dem Kaltstart deutlich hörbar, beruhigt sich jedoch bald. Leichte Vibrationen kommen ebenfalls durch, sie stören aber nicht weiter.

Das Getriebe muss im Gegensatz zur 115-PS-Version mit fünf Gängen auskommen, doch die sind gut abgestuft und fein schaltbar. Der sechste Gang geht selbst auf der Autobahn nicht ab.

Das Fahrwerk ist straff, aber durchaus komfortabel abgestimmt. Der Seat Arona lenkt agil ein, provozierte Lastwechsel sorgen für minimale Heck-Reaktionen, die das kompromisslose ESP praktisch im Ansatz eliminiert.

Beim Reference gibt es zwar an Stellen, an denen in den höheren Versionen "Style", "Xcellence" oder "FR" Chrom und Aluminium zu finden sind, lediglich schwarzen Kunststoff (etwa an Lenkrad, Lüftungsgitter-Einfassungen, Türöffnern, Schalthebel), dafür stehen auf der Rechnung auch nur 16.990 Euro. Und: Armselig wirkt selbst die Basisausstattung nicht.

Serienmäßig an Bord sind etwa Notbremsassistent mit Fußgänger-Erkennung, Berganfahrhilfe, Klimaanlage, Fernbedien-Zentralsperre, E-Außenspiegel und -Fensterheber, Nebelscheinwerfer, 6,5-Zoll-Touchscreen, Bluetooth, Multifunktionslenkrad, Lichtsensor und 16-Zoll-Alufelgen.

An Extras wählten wir beispielsweise das "Komfort-Paket Reference", das um 480 Euro Tempomat, akustische Einparkhilfe hinten und Müdigkeits-Erkennung umfasst sowie "Seat Full Link" um 195 Euro.

Letzteres sorgt für perfekte Smartphone-Konnektivität via MirrorLink, Apple CarPlay und Android Auto. Bei letzterem gibt es nettere Grafiken fürs Telefonieren und Musik-Abspielen vom Handy, beides fuktioniert aber auch ohne zusätzliche Google-Software. Was sie hingegen unentbehrlich macht, ist die Navigationsfunktion über Google Maps samt hundertprozentig zuverlässigen Echtzeit-Verkehrsinfos.

Im Vergleich dazu würde das Seat-Navigationssystem 1.095 Euro kosten und wäre außerdem für den "Reference" gar nicht erhältlich, allein deshalb lohnt die Anschaffung von "Full Link".

Nach den ersten 5.000 Testkilometern liegt unser durchschnittlicher Benzinverbrauch bei exakt 6,0 Litern. Die Werksangabe von 4,9 Litern verfehlten wir damit zwar deutlich, der Teststart fand aber auch in der kalten Jahreszeit statt. Vielleicht sinkt der Verbrauch ja auf der nächsten Test-Etappe - wir werden darüber berichten.

Plus
+ hübsches Design
+ gute Platzverhältnisse
+ drehmomentstarker Motor
+ fairer Kaufpreis, günstige Extras
+ fünf Jahre Garantie

Minus
- rauer Kaltlaufsound
- deutlich praktischer, aber auch um 3.600 Euro teurer als ein vergleichbarer Seat Ibiza

Resümee
Das City-SUV Seat Arona ist außen klein, bietet innen aber viel Platz und selbst in der Basis-Ausstattung genügend Annehmlichkeiten. Echte Fehler sucht man bei ihm vergeblich. Und als Draufgabe gibt es fünf Jahre Fahrzeuggarantie.

Weitere Fahr- und Praxiseindrücke finden Sie im Halbzeitbericht des Dauertests nach Klick auf diesen Link!

News aus anderen Motorline-Channels:

Seat Arona 1.0 EcoTSI Reference - Dauertest-Start

Weitere Artikel:

150.000 Euro nur für den Umbau

Das ist der delta4x4 Rolls Royce Cullinan

Ein Rolls-Royce parkt fast immer in der Garage oder steht an der Pforte eines Palast-Hotels parat. Doch geht es auch ganz anders, wie die Off Road-Experten von delta4x4 demonstrieren.

Acht "Grenadiere" stehen zur Verfügung

Ineos Grenadier am Red Bull Ring erlebbar

Der Red Bull Ring ist erneut um eine Attraktion reicher. Ab April darf der neue Ineos Grenadier auf dem Offroad-Gelände von Österreichs berühmtester Rennstrecke zeigen, was er kann.

Dritte Sitzreihen in Autos sind oft nur Notlösungen; gerade geräumig genug für Kinder und kurze Strecken. Hier nicht. Im größten Defender aller Zeiten haben tatsächlich acht Erwachsene Platz. Ja verdammt, in der dritten Sitzreihe gibt’s sogar Sitzheizung und ein eigenes Panoramadach!

Offroad-Klassiker wagt 2023 Sprung über den großen Teich

Ford Bronco kommt nach Europa

Die US-amerikanische Geländewagen-Ikone, der Ford Bronco, kommt Ende des nächsten Jahres als Viertürer und Linkslenker in begrenzter Stückzahl in ausgewählten europäischen Ländern auf den Markt. Darunter auch in Österreich und Deutschland.

Viel Lob vom F1-Weltmeister

Lewis Hamilton testet Ineos Grenadier

Sir Lewis Hamilton durfte in Begleitung von INEOS-Vorstandsvorsitzendem Sir Jim Ratcliffe höchstselbst den Grenadier auf der Straße und im Gelände einer schonungslosen Testfahrt unterziehen.

Nicht mal Fliegen ist schöner

Das ist der Brabus 900 Crawler

Zum 45-jährigen Firmenjubiläum geht Tuning-Profi Brabus aus Bottrop neue Wege: Mit dem Brabus 900 Crawler präsentieren die PS-Spezialisten ihr erstes Supercar mit selbst konstruiertem Chassis und einer weitgehend offenen viersitzigen Karosserie. Man könnte auch sagen: Ein putziges Spielzeug für den Öl-Scheich.