VW Passat Alltrack – im Test | 23.11.2020
Weg mit dem Dreck
Schon lange ist der Volkswagen Passat kein Nutz- und Schmutz-Kombi mehr. Mit dem robusten Alltrack sind zumindest Feldweg-Ausflüge okay. Die neueste Generation ist voll vernetzt.
Mag. Severin Karl
Begleiten Sie uns auf eine kleine Zeitreise: Ab 1974 gab es den Passat als Variant, wie die Kombiversionen bei VW heißen. Das kantige Fahrzeug war nicht nur bei Familien beliebt, auch diverse Betriebe, von der Gärtnerei bis zum Fleischhauer vertrauten der praktischen Form. Mit der zweiten Generation kam 1984 der Allradantrieb (damals: Syncro) dazu, die nutzenorientierte Auslegung blieb. Erst mit der Zeit wurde der Passat Variant zum feschen Businesskombi, die grobe Arbeit wurde von anderen Modellen – wie etwa dem Caddy – übernommen.
Ich könnte, wenn ich wollte
Seit 2012 durfte es wieder dreckig werden – zumindest außen –, der höhergelegte Alltrack mit seinen typischen Kunststoff-Schutzleisten kam auf den Markt. Allradantrieb (nun 4MOTION) war nicht Serie, dafür gab es sowohl auf Benzin- als auch auf Dieselseite mehrere Motorsisierungen zur Wahl.
Und jetzt schnurstracks zum aktuellen Modell: 4MOTION ist Serie, dafür gibt es auch nur einen TDI zur Wahl. Der leistet künftig 200 PS, für die Erstellung dieses Tests schlummerten noch 10 PS weniger unter der Haube. Egal, der Rest des Fahrzeugs bleibt bekannt: Piekfeine Verarbeitung trifft auf endlosen Kofferraum, der Auftritt ist hochseriös, drei Zentimeter mehr Bodenfreiheit und ein Unterfahrschutz nehmen die Angst vor Feldwegen und Schotterstraßen. Ein Gefühl von „Ich könnte, wenn ich wollte“ vermittelt der eigene Ofroad-Modus, der über das etwas tief angesetzte Touchdisplay wählbar ist.
Bevor man den Alltrack in den Gatsch wirft, nutzt man lieber seine tadellose Vernetzung mit fix eingebauter eSIM und jetzt kabellosem Apple CarPlay. Zu den hochtechnisierten Extras des Testwagens zählen LED-Matrix-Scheinwerfer, Travel Assist und Anhängerassistent. Mit diesem rangieren auch Unerfahrene profilike. Hätte man sich anno dazumal in der Gärtnerei nicht gedacht.
Basispreis: 53.400 Euro (bereits die 200-PS-Version)