Daihatsu Trevis 1,0 - im Test | 21.12.2006
Fahren & Tanken
Die Grübelei ums Airbag-Manko findet mit dem Losfahren ihr Ende. Zu vergnüglich ist die Fortbewegung im Trevis, als dass man sich von so finsteren Gedanken den Tag verderben lassen möchte - vor allem im Stadtgebiet, wo die Mehrzahl aller Trevisse anzutreffen sein wird.
Der 58 PS starke Dreizylinder mit variabler Ventilsteuerung und urgewaltigen 91 Nm Drehmoment zappt das 790-Kilo-Wagerl innerhalb der ortsüblichen Tempolimits munter durch die Weltgeschichte. Er wünscht sich recht viel Drehzahl, und das Klangerlebnis ist kernig, aber nicht unangenehm.
Kernig und bisweilen doch unangenehm präsentiert sich die Schaltung beim Wunsch, die Fahrtrichtung zu wechseln; der Rückwärtsgang gehorcht bisweilen nur zähneknirschend.
Seine fünf vorwärtsgerichteten Verwandten leben in einiger Entfernung voneinander - alles in allem nichts, womit man im Alltag nicht leben könnte, sofern man die Fahrstufe unmissverständlich auswählt. Das gewöhnt man sich rasch an.
Den großen Payback gibt’s beim Parken. Hei, wie säuerlich blicken die anderen VerkehrsteilnehmerInnen, die auf Parklücken verzichten müssen, in die sich der Trevis bequem hineinkuschelt!
An der Übersichtlichkeit gibt es nichts zu bekritteln, nach vorne helfen die Retro-Kotflügerln bei der Navigation, hintenraus endet das Auto praktisch mit der Hutablage. Dazu schmale 8,8 Meter Wendekreis und eine elektrische Servolenkung - bestens!
Das Handling ist durch den verhältnismäßig langen Radstand tadellos, und wer keine Bergrennen fahren will, wird die Leistung des Trevis auch bei Überlandfahrten akzeptabel finden.
Bei voller Beladung tut er sich natürlich schwer, irgendwelche ernsthaften Geschwindigkeiten zu erreichen, das war nicht anders zu erwarten. Die statistisch üblichen eineinhalb Personen samt adäquatem Gepäck an Bord reisen auf der Autobahn kommod, die Lärmentwicklung hält sich in Grenzen, der Fahrtwind singt rund ums hohe Dach sein Lied.
Zum Temposünder wird man im Reich der ASFINAG nicht so leicht: Der fünfte Gang bietet kaum Beschleunigung; also Runterschalten und Drehzahl – auf die Dauer ein nervtötendes Procedere.
Die eingetragene Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h fanden wir in der aufwändigen Motorline-Computersimulation (in Wirklichkeit überschreiten wir selbstverständlich nie die gesetzlichen Tempolimits) unerreichbar, vielleicht lag es am (simulierten) Gegenwind.
36 Liter fasst der Tank, gefüllt werden will er mit Normalbenzin, von denen der Dreizylinder sich im Durchschnitt 5,5 Liter pro 100 Kilometer einverleibt. Dieselmotor gibt es keinen, aber den Sparmobil-Anspruch erfüllt der Daihatsu Trevis wohl trotzdem.