Kia cee'd 1,6 CRDi - im Test | 16.04.2007
Fahren & Tanken
1.582 ccm Hubraum bietet der neu entworfene Common-Rail-Turbodiesel auf, und er erweist sich als temperamentvoll. In jugendlichem Überschwang reißt er bisweilen an der Lenkung, ein weicherer Gasfuß zahlt sich also auf glatter Fahrbahn aus.
Ansonsten macht der ebenso durchzugsstarke wie drehfreudige 115-PS-Motor mit seinen 255 Nm Drehmoment eine Menge Freude im täglichen Zusammenleben. 188 km/h werden als Höchstgeschwindigkeit avisiert, und die nehmen wir ihm ohne Probe aufs Exempel ab.
Die vorhandene Kraft wird durch ein manuelles Fünfgang-Getriebe sortiert, das mit dem Rest des Autos in puncto hochwertigem Touch nicht ganz mit kann. Nicht dass es zähneknirschend seine Arbeit verrichten würde, aber etwas knöchern fühlt es sich doch noch an.
Es tut immerhin fehlerlos das, was von ihm verlangt wird, und die Schaltwege sind angenehm kurz und präzise. Einen sechsten Gang hätten wir uns gewünscht, obwohl der Motor auch auf Autobahnetappen nicht übermäßig laut wird; das Geräuschniveau bleibt überhaupt immer im angenehmen Bereich.
Das Fahrwerk spielt stets mit, auch wenn ein flotterer Richtungswechsel die Routine durcheinander bringen sollte; der cee’d erweist sich als kaum aus der Ruhe zu bringen. Die Abstimmung ist ein schöner Kompromiss aus Straffheit und Komfort.
Auch hier zeigt sich der große Fortschritt, den Kia mit dem cee’d macht: An diesem Fahrverhalten finden selbst harte Kritiker nur schwer etwas auszusetzen. Der verhältnismäßig lange Radstand gibt dem kompakten Koreaner eine kaum zu erschütternde Stabilität. ABS, ESP und TCS lauern in den Tiefen des Systems auf den Ernstfall.
6,4 Liter Diesel konsumierte der cee’d 1,6 CRDi im Testdurchschnitt; wir waren dabei aufgrund des verlockend drehfreudigen Motors zugegeben nicht immer im Sparmodus unterwegs.
4,7 Liter Durchschnittsverbrauch verspricht das Werk für den 115-PS-Diesel (es gibt auch eine 90-PS-Variante), das dürfte nur mit samtenen Pfoten zu erreichen sein. Die Wahrheit liegt wohl auch hier in der Mitte, und dort liegt sie immer noch nicht schlecht.