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Heißer Spanier mit Stilbewusstsein

Der neue Seat Leon SC kommt im Juni mit weit gefächertem Motorenprogramm und geschmälterem Türangebot auf den Markt.

mid/wp

Für den Seat ist der SC ein flotter und gleichzeitig seriöser Schritt in die Zukunft. Er erzielt im Design und in seinem Technik-Charakter zwischen Audi A3 und VW Golf eine spanische Eigenständigkeit und kann der Konkurrenz aus Korea durchaus mit breiter Brust begegnen. Mit dem SC liefert Seat jenes Temperament, das sich die Kunden in Europa und die Konzernlenker in Wolfsburg längst erwartet haben.

Die Leon-Variante mit zwei Türen nimmt zwar das scharf konturierte Bügelfalten-Design des Bruders Leon auf, wirkt aber wegen der gestauchten Außenlänge auf dem 38 Millimeter kürzeren Radstand deutlich konzentrierter und komprimierter. Die auffälligsten Unterschiede zum Viertürer sind kurze Überhänge, ein Heck wie eine geballte Faust sowie die niedrige und sehr schräg geneigte Heckklappe. Zudem verfügt der SC über eine unangenehm hohe Ladekante und breite Türen für den leidlich komfortablen Einstieg.

Das Kompakt-Coupé demonstriert eine elegante Sportlichkeit ohne das optische Rabaukentum früherer Seat-Varianten, und ist auf eine Kundschaft zugeschnitten, die selten oder überhaupt nicht auf die Rücksitze zugreift. Mit 380 Liter bis 1.210 Liter Stauvolumen ist der SC auf dem Niveau des größeren Bruders. Vorne herrscht mit einem aufgeräumten Arbeitsplatz, mit großen Instrumenten, einem kontrastreichen Display für Navi und Entertainment, dem griffigen Lenkrad und dem gut platzierten Schalthebel für das Sechsganggetriebe sportliche Funktionalität.

Verarbeitung sowie Materialwahl belegen die spanisch-deutschen Bemühungen um Qualität. Überall sind die Fugen nur noch dünne Linien, Tür- und Fensterdichtungen liegen unsichtbar an. Das alles sind Hinweise auf höhere Qualität bei Fertigung und Steifigkeit der Karosserie. Man merkt: Aus dem Leon SC spricht das Vorbild VW Golf. Und das ist nicht die schlechteste Wahl.

Da will sich Seat offensichtlich mit der Ausstattung nicht lumpen lassen. Über der Basisversion tummeln sich Leon SC "Reference", "Style" und "FR", wobei für alle Varianten sieben Airbags sowie fahrdynamische Helfer (Stabilitätskontrolle, ABS, ASR) zur Verfügung stehen. Für den Komfort sind elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung oder auch die Sportsitze zuständig. Eine Klimaanlage ist allerdings erst ab Ausstattungsniveau "Reference" im 1.2 TSI mit 63 kW/86 PS erhältlich. Den Gipfel der Leon SC Varianten erreicht der "FR" mit 17-Zoll-Leichtmetallrädern und allerlei optischen Zutaten, die seinen sportlichen Charakter betonen.

Sämtliche TDI- und TSI-Motoren treiben die Vorderräder an. Alle Triebwerke arbeiten mit direkter Kraftstoffeinspritzung und Turboaufladung. Die Diesel weisen 1,6 Liter oder 2,0 Liter Hubraum auf und die Benziner sind mit 1,2 Liter und 1,4 Liter sowie 1,8 Liter Hubraum erhältlich. Die überwiegende Mehrheit der Maschinen verfügt über ein Start-/Stopp-System.

Am geizigsten geht der 1.6 TDI mit 77 kW/105 PS mit dem Kraftstoff um, denn sein Normverbrauch liegt bei 3,8 Liter. Der sparsamste Benziner ist der 1.2 TSI mit DSG-Getriebe und kommt auf 4,8 Liter Normverbrauch. Diese Werte entsprechen einer Kohlendioxidemission von 99 g/km und 112 g/km. Die Höchstgeschwindigkeiten reichen von knapp 180 km/h bis 228 km/h. Aus dem Stand erreicht das Kompaktmodell 100 km/h in der Basisversion in 12,6 Sekunden und in der Spitzenvariante in 7,1 Sekunden.

Bestimmend für den Charakter des Seat Leon SC 1.8 TSI ist während einer ersten Probefahrt der stark antretende und gut klingende 1,8-Liter-Turbo-Benzinmotor mit 132 kW/180 PS. Weil er bereits bei 1 250 U/min sein maximales Drehmoment von 250 Nm erreicht, lässt er sich auch im großen Gang mit niedrigen Geschwindigkeiten fahren.

Das spart Sprit, und Fahrer und Umwelt können sich an dunklen und leicht grollenden Motorklängen erfreuen. Im Schiebebetrieb gewinnt der SC Energie zurück (Rekuperation) und speichert sie in der Batterie. Dadurch kann der Generator weniger intensiv arbeiten und der Motor muss ihn nicht so häufig antreiben. Der Gangwechsel vollzieht sich auf kurzen Wegen und das Sechsganggetriebe ist perfekt auf die Zugkraft des Motors abgestimmt.

Die Sportsitze geben guten Halt und erweisen sich auch für groß gewachsene und etwas fülligere Fahrer als angenehmer Aufenthaltsort in großzügigen Platzverhältnissen. Hinten geht es enger zu, denn der SC bietet zwar nicht gerade Notsitze, aber bei den Freiheitsgraden für Beine, Schultern und Köpfe müssen die Mitfahrer auf den Rücksitzen kompromissfähig sein.

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