AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Gesichtsbad

Der neue Jahrgang des Fiat Ducato: Ein neues Gesicht, darunter konsequente Modellpflege an Karosserie, Fahrwerk und Ausstattung.

Wolfgang Tschakert/mid

Mit einer weiteren Modellpflege geht der Transporter-Bestseller aus Italien ins nächste Modelljahr. Feinarbeit rund um den Antrieb soll den Kraftstoffverbrauch senken, ESP ist Serie. Und ein LED-Tagfahrlicht schärft jetzt den Blick.

Mittlerweile werden es wohl mehr als drei Millionen Ducatos sein, die das Transporter-Werk im süditalienischen Val di Sangro seit 1981 verlassen haben. Ein Erfolgsmodell und Bestseller mit derzeit 20 Prozent Marktanteil in Europa - erst recht, wenn man die Boxer- und Jumper-Fahrzeuge für die PSA-Marken Peugeot und Citroen dazu zählt.

Das Gemeinschaftsunternehmen von Fiat und PSA gilt als zweitgrößter Nutzfahrzeughersteller Europas, rund 5.200 Mitarbeiter stellen dort jährlich mehr als 200.000 Einheiten her. Größtenteils sind es Ducatos, Fiat baut und verkauft seinen Bestseller mittlerweile auch in Lateinamerika und Russland - seit 2013 wird er sogar in Nordamerika als Dodge Ram Promaster angeboten.

Und jetzt geht die nächste Ducato-Generation an den Start. Auf den ersten Blick ist es wohl eher ein Facelift. Eine geglättete Front mit größeren Radien senkt den cW-Wert auf beeindruckende 0,31, der Ducato ist als solcher weiterhin auszumachen. Denn die Karosserie und ihre Varianten bleiben in ihren Grundfesten erhalten.

Was per se auch kein Fehler ist, der Ducato glänzt als Transporter mit hervorragenden Nutzlast- und Transportvolumenwerten. Und dennoch legt der Ducato im neuen Modelljahr nochmal zu. Fiat erhöht die Achslasten der Vorderachse (2,1 t) und der Hinterachse (2,5 t), sodass der Ducato bis zu 4,4 Tonnen auf die Waage bringen darf. Mit der Konsequenz, dass der große Italiener jetzt bis zu 2,1 Tonnen zuladen darf, ein Rekordwert in dieser Klasse, der naturgemäß mit einer sehr straffen Federung einhergeht.

Rund 700 Millionen Euro hat Fiat Professional in den Ducato investiert, man spricht in Turin von 10,5 Millionen Testkilometern. Es ist die Politik der kleinen Schritte, Fortschritt wird in vielen Details sichtbar.

Die Servotronic-Lenkung beispielsweise, die mit variabler Unterstützung in allen 2,3- und 3,0-Liter-Modellen zum Einsatz kommt. Sie verlangt vom Fahrer bei der Rangierarbeit kaum Kraftaufwand, reduziert die Servokräfte aber bei schneller Fahrt und besticht mit hoher Lenkpräzision.

Groß gewachsene Fahrer ärgern sich über den ungenügenden Verstellbereich der Lenksäule und über den engen Pedalabstand von Gas und Bremse, die nach schlanken italienischen Tretern rufen.

Bei den Motoren bleibt alles wie gehabt, alle Varianten - vom 2,0-Liter-Vierzylinder bis zum großen Dreiliter-Diesel - werden weiterhin angeboten und erfüllen die Euro 5-Abgasgrenzwerte. Euro 6-Motoren werden für Mitte 2015 angekündigt, man spricht wie in der Branche üblich von SCR-Katalysatoren und das Additiv "Adblue" für die Abgasnachbehandlung.

Ducato-Interessenten werden sich eher für die Serviceintervalle interessieren. Der italienische Transporter muss nur alle 48.000 Kilometer zur Wartung in die Werkstatt.

Besonders empfehlenswert erscheinen die 2,3-Liter-Vierzylinder, es muss nicht die 180 PS starke Top-Variante sein. Mit 130 PS und 148 PS wird nämlich schon südländisches Temperament geboten. 320 Newtonmeter oder 350 Newtonmeter Drehmoment schon bei niedrigen 1.500 Touren machen hohe Motordrehzahlen entbehrlich, die der moderne Doppelnockenwellen-Motor aber leichtfüßig leistet.

Die Schaltarbeit ist eher ein Vergnügen als lästig, den Aufpreis fürs automatisierte Comfort-Matic-Getriebe kann man sich sparen. Zumal es nicht so schaltet, wie es der Fahrer gern möchte - immer mit Verzögerung, und wenn man es eilig hat, werden zu hohe Drehzahlen bemüht.

Die Comfort-Matic gibt es jetzt auch in Kombination mit den kleineren 2,3-Liter-Motoren. Auch die Luftfederung für die Hinterachse ist nicht mehr auf den 3,5-Tonner begrenzt. Überhaupt bietet der Ducato jetzt bis zu sieben Federungsoptionen, von einer gewichtsoptimierten Variante mit Composite-Blattfeder an der Hinterachse bis zur Heavy-Duty-Blattfederung für die Maxi-Versionen.

Und eine Variante mit 100 Millimeter mehr Federweg vorn soll Wohnmobilen das Befahren von Schlechtwegstrecken verbessern. Dazu sollten die Camper gleich die Option Traction+ mit bestellen. Das elektronische System arbeitet wie eine Differenzialsperre und fängt durchdrehende Vorderräder per Einzelradbremsung ein.

Auch rund um die Karosse wurden Details verbessert. Beispielsweise die Türscharniere und die Türrahmen, die Schiebetüren und Heckportale vermitteln jetzt einen solideren Eindruck. Und im Innenraum kann der Kunde zwischen den drei Design- und Ausstattungspaketen Classic, Techno und Lounge wählen. Verschiedene Sitze, vom Standardsitz - mit oder ohne hydraulische Federung - bis zum drehbaren Captain-Chair ist alles drin.

Das Armaturenbrett wird weiter aufgewertet und bekommt neue elektronische Menü-Funktionen. Inklusive einer Halterung für Smartphones und Tablet-Rechnern, eine USB-Schnittstelle fürs Radio ist ohnehin obligatorisch. Trotz aller Ausstattungsvielfalt bleibt der Ducato ein Leichtgewicht: Der neue Ducato-Jahrgang ist um 15 Kilogramm leichter als sein Vorgänger.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Afra Porsche von der Letzten Generation und Gerhard Lustig vom Volksbegehren "Kosten Runter!" diskutieren bei Wolfgang Schiefer darüber, ob Autofahren günstiger werden muss, wie man alle Menschen mobil machen kann und wer das Ganze zahlen soll.

Wer einen neuen Golf braucht, sollte jetzt schnell sein. VW bietet den Rabbit samt All-inklusive Package für fünf Jahre ab € 399,– monatlich an – ganz ohne Anzahlung. Viel Zeit lassen sollte man sich aber nicht.

Mit einem Fahrsimulator zur Entwicklung von neuen Reifen können nicht nur Zeit und physische Prototypen eingespart werden: Pirelli kommt damit auch seinem Ziel näher, bis 2030 CO2-neutral zu produzieren.

Der Prozess bringt erstaunlich viel

Warum eine DPF-Reinigung sinnvoll ist

In der heutigen Zeit, in der Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle spielen, gewinnt die Reinigung des Dieselpartikelfilters (DPF) an Bedeutung.

Festivals: Anreise und Co

Musik macht mobil

Auch wenn die Vorfreude groß ist und die Kumpels im Auto schon abgehen: Vorausschauende Fahrweise und besonders viel Rücksicht bringt alle am besten zum Festival der Wahl. Eine Anreise mit der Bahn ist ebenso eine Überlegung wert, ist einfach stressfreier.