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Diesel-Alternative

Ford bringt den neuen Mondeo ab 2015 auch als viertürigen Hybriden mit 187 PS, der dem Diesel preislich den Kampf ansagt. Wir fuhren ihn.

mid/ts

Verbrauchsbewusste Autofahrer fragen sich dem Kauf eines Neuwagens: Diesel oder Hybrid-Benziner? Meist fällt die Wahl aus Kostengründen auf den Selbstzünder.

An diesem "Naturgesetz" will der neue Ford Mondeo Hybrid-Benziner ab 2015 rütteln. Denn bezüglich Leistung und Preis kann es der Hybrid mit seiner Systemleistung von 140 kW/187 PS für 36.750 Euro (Deutschland: 34.950 Euro) mit der Diesel-Version locker aufnehmen.

Äußerlich unterscheidet sich der Benziner mit Elektrounterstützung durch die "Hybrid"-Schriftzüge von den übrigen Mondeo-Varianten. Elegant steht der 4,87 Meter lange Viertürer - als einzige erhältliche Mondeo-Limousine - auf seinen 16-Zoll-Alufelgen.

Und auch nach dem Einsteigen bedarf es schon eines genauen Blicks auf die Anzeigen, um auf den Doppel-Antrieb aufmerksam zu werden. Aufschluss darüber gibt das linke der beiden Farbdisplays, die den Tacho im Instrumententräger flankieren.

Hier finden sich die Angaben des Bordcomputers und damit auch die des Batterie-Zustands. Auf dem rechten Display befinden sich Navi, Telefon und Entertainment-Funktionen. Praktisch: Die beiden Displays lassen sich unabhängig voneinander vom Lenkrad ansteuern.

Die Ausstattung des Mondeo Hybrid entspricht weitgehend der obersten Ausstattungslinie "Titanium", bei der zahlreiche Annehmlichkeiten serienmäßig an Bord sind: Audioanlage mit 20-Zoll-Touchscreen, Klima-Automatik, beheizbare Sportsitze, Tempomat und elektronische Helfer wie Fahrspur- und Fernlicht-Assistent und vieles mehr sind ab Werk an Bord. Empfehlenswert ist das Business-Paket II, das unter anderem ein Navigationssystem, Park-Pilot mit Rückfahrkamera und Parkassistent sowie ein digitales Radio umfasst. Die Sitze sind bequem und die Instrumente sind ergonomisch angeordnet.

Ein leises Surren beim Anfahren identifiziert die beiden E-Motoren, die den 2,0-Liter-Turbobenziner unter der Motorhaube unterstützen. Auf das Hochschalten wartet man vergebens, der Mondeo Hybrid besitzt ein stufenloses (Planeten-)Getriebe.

Nach kurzer Zeit gewöhnt man sich an dessen Leistungsentfaltung. Gibt man kräftig Gas, heult erst der (Verbrennungs-)Motor auf, dann folgt das Auto wie an einer Schnur gezogen. Bei dosiertem Mitschwimmen im Verkehr ist die Sache sehr homogen.

"Aufheulen" ist außerdem relativ, denn das System "Active Noise Control" egalisiert über die Lautsprecher der Soundanlage störende Geräusche mittels Gegenschall - und das sehr effektiv. Im rein elektrischen Betrieb wird eine Höchstgeschwindigkeit von 135 km/h erreicht.

Vergleicht man Hybrid- und Diesel-Verbrauch, hat beim Norm-Verbrauch der Hybrid mit 4,2 Litern Super auf 100 km die Nase vorn. Der Selbstzünder genehmigt sich 0,6 Liter Diesel mehr. Mit dem Alltagsverbrauch haben beide Werte wie üblich wenig zu tun. Auf Langstrecken wird der Selbstzünder sparsamer sein, da die Energie-Rückgewinnung des Hybriden dann weniger bedeutsam ist als etwa in der Stadt.

Auf der Testfahrt kam der Hybrid mit 6,0 Litern Kraftstoff aus, weit auseinander werden die Verbräuche der beiden Antriebsarten in der Praxis nicht liegen. Welchen Antrieb man wählt, ist demnach reine Geschmackssache. Und eine Frage des Laderaumbedarfs, denn hier ist der Hybrid als Limousine ohne umlegbare Fondlehnen naturgemäß gegenüber Fünftürer oder Kombi eingeschränkt.

Der Preis ist jedenfalls kein Hindernis, zum Hybriden zu greifen. Denn ein fünftüriger Mondeo Diesel "Titanium" mit 132 kW/180 PS und Automatik kostet 1.800 Euro mehr.

Zum Fahrbericht sämtlicher anderer Mondeo-Versionen geht es hier.

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