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Bügel-Knabe

Das Bügel-Cabrio Porsche 911 Targa fährt mit neuer Dachform, wunderbar prallem Heck und ausschließlich Allradantrieb zu betuchten Kunden.

Wolfgang Peters/mid

Fast 50 Jahre und noch lange nicht aus der Mode gekommen: Der Targa ist die Kult-Version des legendären Porsche 911. Das Bügel-Cabrio fährt mit neuer Dachform, einem wunderbar prallem Heck und ausschließlich mit Allradantrieb zu jenen Kunden, denen das Coupé zu geschlossen und das Cabrio zu offen erscheint.

Die siebente Generation des 911 Targa verstärkt mit zwei Motorversionen von diesem Sommer an die Elfer-Präsenz im Markt der Super-Sportwagen. Natürlich zu Preisen, die den Kunden an seinem empfindlichsten Körperteil treffen: Aus der Geldbörse müssen für den 911 Targa 4 doch 136.577 Euro (Deutschland: 109.338 Euro) und für den stärkeren 4S sogar 157.046 Euro (Deutschland: 124.094 Euro) entnommen werden.

Serienmäßig kümmert sich das nicht wirklich einfach manuell zu schaltende Siebenganggetriebe um die Portionierung der Motorkraft, dank des geringeren Verbrauchs steht für nur 700 Euro (Deutschland: 3.510 Euro) das blitzschnell tätige 7-Gang-Porsche Doppelkupplungsgetriebe (PDK) als meistgekaufte Alternative zur Verfügung.

Unter den drei Elfer-Varianten mit Saugmotor ist der Targa die teuerste Möglichkeit, die ungebrochene Faszination Carrera zu erfahren. Dass die Targa-Variante vom Start weg nur mit Allradantrieb angeboten wird, ist laut Porsche einer auf noch höhere Fahrsicherheit achtenden Kundengruppe geschuldet.

Wieso sollten eigentlich Targa-Fahrer mehr auf die Fahrsicherheit achten als Coupé- oder Cabrio-Fahrer? Egal. Für den Antrieb sind wie auch bei Coupé und Cabriolet die bekannten Sechszylinder-Boxermotoren mit 3,4 Liter oder 3,8 Liter Hubraum und 257 kW/350 PS oder 294 kW/400 PS zuständig.

Damit erreichen auch die ab 1.540 Kilogramm wiegenden Targa-Elfer dramatische Fahrleistungen. Und unter voller Last sondern sie sehr süchtig machende Motorgeräusche ab, die zusammen mit den ab 200 km/h auftretenden Windgeräuschen an die schlimmsten Höhlen von Dantes Inferno erinnern.

Dennoch sind es gerade diese Orkane der offenen Lust, die den geöffneten Targa von den sportlichen Autos für die Buben trennen. Aus dem Stand werden 100 km/h je nach Motorleistung in 5,2 Sekunden oder 4,6 Sekunden erreicht, und die Spitzengeschwindigkeiten liegen bei 280 km/h und 296 km/h.

Die ersten ab 1967 verkauften Bügel-Versionen des 911 forderten von ihren Besitzern viel Verständnis und Demut. Das herausnehmbare Dach, die Mechanik zum Lösen und Spannen und die anfänglich demontierbare Plastikheckscheibe waren keine Präzisionsteile für anspruchsvolle Kunden.

Die anderen, jüngeren Targa-Versionen orientierten sich an herausnehmbaren oder verschiebbaren Dachsegmenten, ließen aber seitliche Holme stehen. Für die 2014er-Version werden auf Knopfdruck zwei Elektromotoren tätig, die für das Anheben der stark gewölbten Heckscheibe, das Herauslösen, Ablegen und Verstauen des Dachsegments in 19 Sekunden zuständig sind.

Subjektiv empfunden wirkt der Targa noch steifer als das neue Elfer-Cabrio, und er lenkt überaus präzise ein. Auf öffentlichen Straßen kann er kaum an seine Grenzen gebracht werden, und Überholmanöver sind in Sekundenbruchteilen mit hohen Sicherheitsreserven absolviert.

Abrollgeräusche werden sehr wirksam vom Innenraum fern gehalten. Federn und Dämpfer sind für ein Komfortniveau zuständig, das für Sportwagen dieser Leistungskategorie geradezu vorbildlich erscheint. So ist die vielleicht beste Eigenschaft der neuen Targa-Generation aus ihrer Herkunft abgeleitet: Auch der siebente Targa fährt sich wie ein Elfer.

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