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STarkes Stück

In seiner vierten Generation präsentiert sich der Ford Focus ST so dynamisch wie nie zuvor und erstmals auch als Diesel. Wir geben damit Gas.

Georg Koman

Mit 184 kW/250 PS ist der Ford Focus ST zwar nicht stärker als sein Vorgänger, dank Feintuning-Maßnahmen an allen Ecken und Enden aber so dynamisch und agil wie noch nie. Dazu erhält er einen Diesel-Kollegen mit 136 kW/185 PS zur Seite gestellt.

Beiden gemeinsam ist das Sechsgang-Schaltgetriebe (Automatik-Option gibt es keine), der Vorderradantrieb und die optionale Verfügbarkeit als 20 Zentimeter längerer Kombi.

Optisch erkennt man den ST an diversen Spoilern und Schwellern, schwarzen Scheinwerfer-Einfassungen, 18-Zoll-Rädern und dem mittig platzierten Doppelrohr-Auspuff. Innen gibt es ein Zusatzinstrument auf der Mittelkonsole, das über Lade- und Öldruck sowie die Öltemperatur informiert, ein dickes Lederlenkrad, Alu-Pedale und serienmäßige Recaro-Sportsitze.

Der Zweiliter-Diesel basiert auf der bekannten 150-PS-Version, die 35 zusätzlichen PS wurden auf elektronischem Weg gefunden. Das massive Drehmoment von 400 Nm steht zwischen 2.000 und 2.750 Touren an. Für den Sprint auf 100 km/h vergehen 8,1 Sekunden.

Der Benziner wirft wie gehabt 250 PS und ein Drehmoment von 360 Nm zwischen 2.000 und 4.500 Touren in die Waagschale. Er kam bereits im vorigen ST zum Einsatz, verbraucht nun aber - unter anderem aufgrund des Start-Stopp-Systems - ein paar Prozent weniger Sprit. Auf 100 km/h geht es in 6,5 Sekunden.

Europaweit erwartet man eine Verteilung von 55:45 Prozent zugunsten des Benziners, Ford Austria prognostiziert dagegen sogar ein 70:30 Verhältnis. Dies, obwohl der Benziner praktisch nur in Österreich aufgrund seines höheren Verbrauchs (Vorsicht, NoVA!) mit einem Preis von 34.400 Euro teurer ist als der Diesel, der bereits um 32.000 Euro zu haben ist. Der Kombi kostet bei beiden Varianten 950 Euro Aufpreis.

Noch dazu ist Österreich seit jeher ein Dieselland. Und der Diesel hat absolut seine Qualitäten: Der Verbrauch beträgt im Normmix 4,2 zu 6,8 Liter. Ein Unterschied, der sich im richtigen Leben, zumal bei scharfer Fahrweise, noch deutlich vergrößern wird.

Das Ansprechverhalten des Motors ist spontan, der Schub ordentlich. Alles fein, solange man nicht den Benziner zum Vergleich herangezogen hat. Denn der hat untenrum praktisch genauso viel Schmalz, schiebt aber über den gesamten Drehzahlbereich derart nachdrücklich an, dass es die reine Freude ist. Suchtpotenzial: enorm.

Dazu tragen aber nicht nur die beiden Motoren bei, sondern im mindestens gleichen Maß das Auto drumherum. Das Sportfahrwerk, die Lenkung, die Schaltung, die fetten Recaro-Schalensitze – alles ist perfekt in Richtung hemmungsloses Räubern bei gleichzeitig vollkommener Alltagstauglichkeit abgestimmt worden. Die Petrolheads bei Ford haben ganze Arbeit geleistet.

Das Auto ist gewichtsmäßig gut ausbalanciert, nicht zu hart, aber schon gar nicht zu weich, die direkte Lenkung gibt hervorragendes Feedback, die Schaltung ist kurzwegig und äußerst präzise.

Und der Frontantrieb? Bei trockenen Bedingungen hat die Elektronik alles im Griff. Wenn man beim Herausbeschleunigen aus engen Kurven nicht völlig gefühllos aufs Gas latscht, gibt es kaum Scharren und Zerren der Vorderräder, und gar keine Antriebseinflüsse in der Lenkung.

Das Geheimnis dahinter lautet eTVC („enhanced Torque Vectoring Control“). Dabei wird das kurveninnere Vorderrad eingebremst, sobald Schlupf auftritt.

Bei beiden Varianten hat Ford am Sound-Rad gedreht. Das System sondert ein paar zusätzliche Klangwellen über die Lautsprecher ab – klarerweise auch bei abgedrehter Anlage und unbeeinflusst von Einstellungen à la Bass und Treble.

Wer jetzt müde lächelt, sollte sich das Ergebnis in Natura anhören. Da ist nichts künstlich oder gar lächerlich, der Sound ist einfach nur geil. Sogar beim Diesel.

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