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Rattenscharf

Der Jaguar F-Type SVR soll auf der Rennstrecke Topleistungen abliefern und dennoch alltagstauglich sein. Wir fahren das 575-PS-Geschoß.

mid/mst

Der F-Type SVR ist der stärkste und schnellste Serien-Sportwagen, den Jaguar je auf die Räder gestellt hat. Das ehrgeizige Ziel der Briten: Er soll für die Rennstrecke geeignet sein, aber dennoch nichts an Alltagstauglichkeit einbüßen. Ob das geglückt ist?

Ein erster Blick auf das Datenblatt des F-Type SVR lässt erahnen, dass das Auto kein gewöhnlicher Sportwagen ist. Der V8-Kompressor leistet 423 kW/575 PS, 700 Newtonmeter Drehmoment stehen maximal bereit. Spitze: 322 km/h.

Für den ersten Jaguar, den sich die Performance-Abteilung "Special Vehicle Operations" von Jaguar Land Rover vorgeknöpft hat, sind mindestens 176.400 Euro (Deutschland: 138.400 Euro) fällig. Für Frischluft-Fans hat Jaguar obendrein das 9.000 Euro (D: 7.000 Euro) teurere Cabrio im Angebot, das 314 km/h schnell ist.

Beide Karosserievarianten fahren mit neuen Front- und Heckschürzen vor, die weniger der noch sportlicheren Optik als der verbesserten Aerodynamik geschuldet sind. Zusätzlich sorgen Veränderungen am Unterboden für einen besseren Luftfluss. Neu gestaltete Öffnungen in der Motorhaube und in den vorderen Kotflügeln dienen der Kühlung von Motor und Bremsen.

So viel zur grauen Theorie. Was der F-Type SVR kann, zeigt Jaguars neuer Spitzensportler bei ersten Testfahrten in Spanien. Wer im F-Type SVR Platz nimmt, sollte sich ein paar Sekunden Zeit lassen, bevor er den Motor startet. Denn wenn der V8 arbeitet und die speziell angefertigte Titan/Inconel-Abgasanlage im Leerlauf brabbelt, möchte man nur noch Gas geben - das schicke Interieur spielt dann maximal die zweite Geige.

Dabei haben sich die Spezialisten von "Special Vehicle Operations" mächtig ins Zeug gelegt. Die Sportsitze lassen sich dank 14-facher Verstell-Möglichkeit an jeden Fahrertypus anpassen und sind - wie das gesamte Cockpit - mit feinem Leder oder mit Leder und Alcantara bezogen. Größere Schaltwippen am SVR-Lenkrad sorgen dafür, dass der Fahrer die Gangwechsel noch einfacher bewerkstelligen kann. "SVR"-Schriftzüge auf den Kopfstützen und am Lenkrad erinnern die Passagiere daran, dass sie in einen ganz speziellen F-Type eingestiegen sind.

Was das heißt, wird bereits auf den ersten Metern klar. Bei Traumwetter ist zunächst das Cabrio an der Reihe. Im offenen F-Type SVR ist der Gänsehaut-Motorsound am besten zu erleben.

Wer den Knopf für die Klappensteuerung der Auspuffanlage betätigt, bekommt den vollen, brachialen Sound des V8-Kompressors auf die Ohren. Das Kätzchen faucht richtig böse. Ist dann allerdings auch ein bisschen durstig. Mit 16 Liter je 100 Kilometer bei sportlicher Fahrweise abseits der Autobahn ist man dabei.

Trotz seiner 1.720 Kilogramm Gewicht (Coupé: 1.705 kg) ist der F-Type SVR auch in schnelleren Kurvenpassagen unheimlich dynamisch. Das adaptive Fahrwerk lässt schon im "Normal-Modus" kaum Wankbewegungen zu.

Dennoch ist es so komfortabel, sodass auch längere Strecken kein Problem darstellen. Im "Dynamic-Modus" sind Dämpfer und Lenkung noch straffer und direkter ausgerichtet. Der für rund 3.000 Extra-Euro automatisch ausfahrende Carbon-Heckspoiler (ab 96 km/h beim Cabriolet, 112 km/h beim Coupé - die Höchstgeschwindigkeit ist dann auf 300 km/h begrenzt) fährt sofort nach oben.

Dann macht der F-Type SVR noch deutlich mehr Spaß. Und ganz ehrlich: Selbst wenn der Jaguar alltagstauglich sein soll - das ist er, sofern man nicht täglich für die Großfamilie einkaufen muss - im Kern bleibt er ein Sportwagen. Und zwar ein Sportwagen, der (auch) für den Rennstrecken-Einsatz taugt.

Im Motorland in Aragon, einem Rundkurs in der Nähe von Barcelona, kommt das Coupé zum Einsatz. Hier ist der "Dynamic-Modus" Pflicht. Das Highlight: eine im Cockpit ewig lang erscheinende Vollgaspassage, die zunächst einen leichten Linksbogen macht und dann in eine echte Gerade übergeht, bevor eine Haarnadel-Linkskurve den Bremsen einiges abverlangt.

Knapp 280 km/h hat der F-Type SVR am Ende der Geraden auf dem Tacho. Empfehlenswert sind da die optionalen und gegenüber den Standard-Bremsen 21 Kilogramm leichteren Karbon-Keramik-Bremsscheiben (CCM).

Wer gerne auf Rennstrecken unterwegs ist, sollte bei dieser Zusatzinvestition nicht zögern, sofern Geld keine Rolle spielt. Je nach Paket verlangt Jaguar für die Bremsen inklusive 20-Zoll-Felgen und Edelstahlpedalen zwischen 9.140 und 11.710 Euro.

Doch auch ohne diese Zusatz-Investition bietet Jaguar einen reinrassigen Sportwagen, der in Sachen Performance nicht viele Konkurrenten fürchten muss - vor allem nicht in der Preisklasse um 150.000 Euro. Ab Juli stehen Cabrio und Coupé bei den Händlern.

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